[Einleitung]
1965 lief Terence Youngs Bond-Film „Thunderball“ in den Kinos. Frauenschwarm Sean Connery mimte ein weitere Mal den gewitzten Brit-Agenten 007, James Bond. Sein Gegenspieler wurde von Adolfo Celi verkörpert. In weiteren Rollen sind Claudine Auger, Luciana Paluzzi und Rik Van Nutter als Felix Leiter zu sehen. Diese DVD, die Bestandteil der ersten James Bond Collection ist, kommt ebenfalls als Special Edition von MGM Home Video.
[Inhalt]
Die kriminelle Geheimorganisation Spectre plant böses: die Nummer 2 des international kooperierenden Zusammenschlusses, Emilio Largo (Adolfo Celi), will durch ein Täuschungsmanöver an zwei nukleare Sprengkörper der Briten gelangen. Während er seine teuflische Tat plant, erholt sich Geheimagent James Bond (Sean Connery) in einer speziellen Reha-Klinik von den Strapazen seines Jobs. Und genau in diesem Krankenhaus trifft er auf einen mysteriösen Unbekannten, der stets gut bewacht wird. Scheinbar wurde die arme Seele durch einen Unfall stark entstellt, deswegen läuft er auch immer mit viel Mullbinden im Gesicht umher. Doch die Wahrheit, welche Bond nicht mehr lange vorenthalten bleibt, sieht ganz anders aus. Der gute Herr, der auch Mr. Angelo genannt wird, hatte keinesfalls einen Unfall. Er erholt sich hier lediglich von einer äußerst komplizierten Augenoperation. Angelo gehört zu Largos Plan. Denn dank des neuen Auges, dass die gleichen Eigenschaften der Augen eines ranghohen Offiziers hat, gelingt ihm durch den Mord des „echten“ Offiziers und der Mithilfe Mr. Angelos der Zugriff auf zwei Atomwaffen! Geschickt tarnt er den diebischen Zug als „Betriebsunfall“ und entfernt die Sprengkörper aus dem Flugzeugwrack im Meer. Sofort schaltet der MI6 seinen besten Agenten ein, 007. Bestens erholt macht dieser sich auf die Suche nach Largo und der atomaren Ladung. Auf den Bahamas macht Bond Bekanntschaft mit Domino (Claudine Auger), die Schwester des verblichenen „richtigen“ Offiziers und Freundin des Schurken Largo. Durch sie geling es 007 an Emilio Largo zu gelangen…
[Kommentar]
In „Thunderball“ zog Terence Young alle Register der actionreichen Filmkunst und bietet ein wahrlich fulminantes Bond-Erlebnis, zumindest für die damalige Zeit. Da 007 ja praktisch alles kann, darf er diese These im Verlauf der Geschichte auch imposant belegen. So kommt es, dass der smarte Geheimdienstler seine Dienste in den verschiedensten Elementen verrichtet: er fliegt, taucht oder fährt Auto, nur eben alles in James Bond-Manier. Natürlich gibt es auch wieder hübsche Bond-Girls, Sean Connery als Frauenschwarm liebt sich durch die Geschichte, und das stets mit Stil. Die viele Handgemenge und faustharten Auseinandersetzungen wurden choreographisch sehr gelungen und ansehnlich inszeniert, außerdem geht immer eine Menge zu Bruch – das gefällt. Die Hintergrundgeschichte von „Thunderball“ gibt sich wenig spektakulär und recht facettenarm. Das Stehlen einer Atombombe und darauffolgende Erpressen einer Großmacht gewinnt nicht gerade Innovationspreise. Schön hingegen die Umsetzung, die Geschichte wurde relativ spannend inszeniert und findet wieder einmal an den verschiedensten Ortschaften des Globus statt. Außerdem gefallen Dinge wie der riesige Unterwasserkampf gen Ende des Films sehr. Die davor stattfindende Tragflügelschnellboot-Sequenz war für damalige Verhältnisse Action pur! So kam es auch, das der Film einen Oscar für die besten Special Effects gewann.
[Technik]
Im originalen Kinoformat, einem Ratio von 2.35:1, wird das Bild von „Thunderball“ präsentiert. Und im Vergleich zu der jüngeren Bond-Produktion „Live And Let Die“ von 1973, leistet dieser Bildtransfer sehr gute Dienste. Trotz des hohen Alters erstrahlt das Geschehen in prächtigen, teilweise sogar zu satten Farben und einem gelungenen Kontrast. Man sieht der Quelle des Film das Alter in Form von häufiger auftretenden Bildstörungen und Unsauberkeiten an, diese Tatsache hemmt den Sehspaß nur bedingt. Die Kantenschärfe fällt etwas niedrig aus, in dunkleren Szenen verliert das Bild zudem an Schärfe und Details. Sonst kann über den Detailreichtum nicht geklagt werden. Kompressionsartefakte oder andere, sichtbare Makel am DVD-Transfer fallen nicht ins Auge.
Zur Überraschung des Käufers befindet sich auf der Scheibe ein neu abgemischter Dolby Digital 5.1-Ton. Neben diesem gibt es auch noch eine monaurale Tonspur in französischer Sprache. Mit heutigen Soundtracks darf man diese akustische Darbietung nicht vergleichen, obgleich wahrscheinlich einige günstigere Produktionen der heutigen Tage sich gar hinter diesem Sound verstecken müssen! Denn hier wird die diskrete Ansteuerung der verschiedenen Lautsprecher effektiv genutzt und so manch eine Actionszene wirkt gleich noch einmal so gut, dank dieses guten Tons. Neben schmackhaft aufbereiteten Direktional- und Stereo-Effekten, besticht der Ton auch durch die klare Sprachausgabe und die Musik, die sich vom Rest des relativ weiteren Klangfelds angenehm abhebt. Leider ist der Unterschied der verschiedenen Soundschnipsel teilweise etwas unausgewogen. Untertitel sind ebenfalls in englisch oder französisch einblendbar.
[Fazit]
War es anders zu erwarten? Auch dieses Mal besticht eine weitere DVD aus der James Bond Collection mit guten Werten im Bereich der Technik, einem spannenden Film und einer Menge Bonusmaterial. Dieses wäre: 2 zusätzliche Tonspuren in Form von Audiokommentaren, eine Fotogalerie mit 150 Aufnahmen, zwei Dokumentationen, eine Featurette, 3 Kinotrailer, 5 TV-Spots, 10 Radio-Spots und einen Trailer zum Playstation-Spiel „Tomorrow Never Dies“ (Link zum DVD-Test). Außerdem enthält die Verpackung noch ein mehrseitiges, informatives Booklet. Wie auch die anderen DVDs aus der Sammlung, so kostet auch diese Scheibe rund 35 US-Dollar. Und für diese bekommt der Actionfan eine einseitige Dual-Layer-Disc mit einem guten, 130 minutenlangen 007-Thriller in einer technisch gelungenen Präsentation und mit viel Special Features. Nicht nur für Bond-Fans interessant und aufgrund der umfassenden Ausstattung eine Empfehlung wert.
Andre Schnack, 22.02.2000
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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