Jet Lag – oder wo die Liebe hinfliegt

Comedy/Romance
Comedy/Romance

[Einleitung]
Wer kennt sie nicht, die lieben Liebesfilme mit Titeln wie „Frensh Kiss und „Harry und Sally“? In dieses Sujet schlägt auch die französische Filmproduktion „Jet Lag – oder wo die Liebe hinfliegt“ (Originaltitel: Décalage Horaire) von 2002 mit Juliette Binoche und Jean Reno in den Hauptrollen und versucht sich in die Reihe einzugliedern. Der Film wurde von Regisseurin Danièle Thompson nach einem Skript von ihr und Christopher Thompson umgesetzt. Die Comedy-Romance wartet in den Nebenrollen mit Sergi López, Scali Delpeyrat, Karine Belly und Raoul Billerey auf. Die DVD des Films will sich einen Check unterziehen lassen und gelang freundlicherweise durch universumfilm in unsere Hände. Wir berichten.

[Inhalt]
Der Flughafen Charles de Gaulle in Paris: Es geht gar nichts mehr. Nebel und dann auch noch Streik! Durchs Chaos irren zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Felix (Jean Reno), ein gestresster Tiefkühlkost-Unternehmer und ausgewiesener Menschenfeind, ist mit einem Erste Klasse-Ticket auf dem Weg von New York nach München, um seine Ex-Freundin wieder zu sehen. Rose (Juliette Binoche), eine ebenso aufgedonnerte wie sensible Kosmetikerin will endlich ihren gewalttätigen Freund verlassen und ein neues Leben in Mexiko beginnen. Doch nun sitzen die beiden im Pariser Flughafen fest. Der Jet Lag geplagte Felix ist entsetzlich genervt von der extrovertierten und grell geschminkten Rose, die fortan ständig auf seinem Telefon angerufen wird. Eine chaotische Nacht nimmt ihren Lauf, in der die Hitzköpfe ständig aneinander geraten. Auch das gegenseitige Schnüffeln im Handgepäck des Anderen und eine leidenschaftliche Diskussion über die Zubereitung einer Vinaigrette tragen nicht gerade zur Entspannung der Gemüter bei. Doch dann geschieht etwas, was die beiden niemals für möglich gehalten hätten…
(Quelle universumfilm)

[Kommentar]
Dem Nokia Motto getreu: connecting people werden hier zwei Menschen durch ein Mobiltelefon miteinander verbunden, und daraus eine charmante Liebeskomödie geformt, die sich mit großen Titeln die Stirn zu bieten versucht, dabei jedoch leider nicht das Niveau der Kontrahenten erreicht. Sehr Dialog lastig wird hier eine zart angespannte Atmosphäre erzeugt, die der Geschichte unheimlich Stimmung und etwas „Aufregung“ verleiht. Französisch – das merkt man vor allem an den Bildern, der Romanze und den Gesprächen zwischen den beiden Hauptfiguren. „Jet Lag“ wirkt kurzweilig durch die teils sehr amüsanten Wortgefechte und plastischen Darstellungsqualitäten von Jean Reno und Juliette Binoche. Die Sympathie stimmt und das Duo vollbringt die Aufgabe der Unterhaltung durch eine sehr gekonnte Zwei-Mann-Show. Es wird sogar Abwechslung auf einem intelligenten und ausreichend tiefen Niveau offeriert.

Ein Film, der vom Fertigungsprozess und dem endgültigen Ergebnis her etwas einem Kammerspiel gleicht. So werden nahezu 90% der Spielzeit mit zwei Darstellern vor der Kamera verbracht, überwiegend in geschlossenen Räumen – Hut ab! Eine passende Filmmusik sorgt für ein Zusammenschweißen der unterschiedlichen Elemente der Produktion. Nicht sonderlich aufwendige, dafür aber in ihrer Aussage wirkungsvolle Sets tun ihr übriges für die optische Ausstrahlung des Films. Juliette Binoche und Jean Reno bilden das Herzstück und umso mehr erfreut es den Fan, dass der Film mit einem schönen und doch sehr offenen Ende im romantischen Abklang endet.

[Technik]
Das Bildformat beläuft sich auf ein Verhältnis von 2.35:1 und wurde anamorph codiert auf der Disc abgelegt. Man ließ sich nicht lumpen und schöpfte aus den Vollen, zumindest was die farbliche Darstellung und den Kontrast angeht. So entsteht ein plastisches und farbenfrohes Geschehen, welches authentischen Beigeschmack mit sich bringt. Bilddetails gibt es genügend, auch vermag die Kantenschärfe zu entzücken. Da es keine großartig rasanten Aufnahmen gibt, die Weite der Sets beschränkt ist, wird die Qualität keinem negativen Potential ausgesetzt. Es kann auf eine hochwertige Vorlage für die visuelle Umsetzung geschlossen werden. Die Kompression geht ebenfalls in Ordnung.

Tonal verhält sich das Geschehen sehr ruhig. Richtige Ausbrecher aus der Stille werden gerade einmal bei einigen neutralen Außenaufnahmen von startenden und landenden Flugzeugen erzeugt, ansonsten beschränkt sich die Akustik auf die vorderen Lautsprecher und den Center, der in hoher Wiedergabequalität die Dialoge des Films abbildet. Die musikalischen Einlagen bieten das leichte Gefühl von Räumlichkeit, zielgerichtete Surround-Effekte sind nicht vorhanden. Zwei Soundtracks wurden der Disc spendiert, eine deutschsprachige und eine französische Dolby Digital 5.1-Spur. Optionale Untertitel sind ebenfalls in den beiden Fassungen vorhanden.

[Fazit]
„Jet Lag – oder wo die Liebe hinfliegt“ ist ein angenehmer Zeitvertreib. Keine filmerische Höchstleistung, jedoch ein unterschwellig wirkungsvoller und romantisch schöner Film auf einer knappen Laufzeit von rund 82 Minuten. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) erscheint ohne Altersbeschränkung und erlebte am 06. September die Veröffentlichung auf dem deutschen Markt. Über das einfach gehaltene und musikalisch unterlegte Menü wird – dank einfacher Navigation – Zugriff auf folgendes Bonusmaterial gewährt:

  • Making Of (mit dt. Untertiteln)
  • Interviews mit Cast & Crew
  • B-Roll (mit dt. Untertiteln)
  • Kinotrailer

Die Laufzeit des Zusatzmaterials beschränkt sich auf weitere knappe 40 Minuten. Was bleibt, ist ein grundsolider Eindruck einer technisch gelungenen DVD, die gerne über einen etwas lebhafteren Sound verfügen könnte. Der Film von Daniele Thompson (Autorin von „La Boum die Fete“, „Die Studentin“) fällt in die Schublade angenehmer Unterhaltung ohne großen Tiefsinn.

Andre Schnack, 20.09.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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