[Einleitung]
Ich hatte früher, sozusagen anfänglich mit dem Film so meine Probleme. Ich war voreingenommen, was ich stets zu vermeiden versuche. „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ (Originaltitel: The Basketball Diaries) wurde aus dem Regie-Stuhl von Scott Kalvert geführt. 1995 entstand die US-amerikanische Produktion nach einem Drehbuch von Bryan Goluboff. Seine Arbeit basiert auf dem Roman von Jim Carroll. In den führenden Rollen sehen wir Leonardo DiCaprio, James Madio, Lorraine Bracco, Juliette Lewis sowie Bruno Kirby. Ich sah mir die HD Disc genauer an. Sie kommt aus dem Angebot von Koch Media.
[Inhalt]
Obwohl er dank seines Basketballtalents bereits mit 13 Jahren ein Highschool-Stipendium erhält, gerät der junge Jim Carroll (Leonardo DiCaprio) im New York der 70er-Jahre zunehmend auf die schiefe Bahn. Zusammen mit seinem Freund Mickey (Mark Wahlberg) versinkt er in einen Strudel aus Drogen, Sex und Verbrechen, der ihn erst die schulische Laufbahn und schließlich sein Zuhause kostet. Jim steht am Abgrund. Wirklich retten kann er sich nur selber…
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Vielleicht lag es am Verpackungs-Design oder aber an der Marketing-Kampagne, jedenfalls mochte ich das gesamte Produkt-Auftreten von „Jim Carroll“ überhaupt nicht. Und dann wurde ich eines besseren belehrt, so handelt es sich doch um einen wertvollen Film, ein Drama aus Hollywoods Filmküche mit ausreichend Niveau und Charakter. Die Figuren sind plastisch und ausreichend tief gestaltet, sie bieten genug Fläche zur Darstellung ihrer Eigenschaften. Im Ergebnis stimmt dann auch das komplette Ergebnis, da die Figuren in einer spannenden Geschichte verwoben sind.
Aufbau und Ablauf von „Jim Carroll“ erhalten eine gute Note, und trotz ihres klassischen Charmes wirkt der Verlauf frisch und modern genug. Auch heute noch. Die Figuren sind gelungen ausgestaltet, auch der Spannungsbogen der Geschichte stimmt und bereitet eine gute und unterhaltsame Zeit. Nicht immer ist das Thema gut verdaulich, eher sogar des öfteren schwierig und weniger bekömmlich. Denn es geht um die dunklen Seiten unserer Seelen, die sich in besonderen Situationen auftun und dann das Ruder zu übernehmen drohen.
Wir bekommen es hier sozusagen mit einem US-amerikanischen Pendant zum europäischen „Christiane F.“ sowie „Requiem For A Dream“ zu tun, die ein ähnliches Thema behandeln. DiCaprio, Wahlberg und Lewis leisten wirklich gute Arbeit, vor allem zu bedenken, da es sich um eine Geschichte handelt, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Romanvorlage ist autobiografisch von Jim Carroll geschrieben und dies sollte man immer mal wieder bei der Ansicht aus dem Hinterkopf kramen.
[Technik]
Auf dem ersten Blick hin kein echter Hingucker? Doch immerhin eine adäquate Leistung, die sich sehen lassen kann. Auch dann, wenn sich der Film bereits seit fast 20 Jahren auf dem Markt befindet. Da haut kein Bild vor Schärfe um, oder andere frohlocken mit mannigfaltigen Bilddetails. Doch was man wirklich bekommt: ein erstaunlich frisches Bild mit einem gesunden Kontrasts, schöner Konturenzeichnung und ausreichend Bilddetails. Nur hier und dort fällt auf, dass ein paar stehende Muster zu erkennen sind, die das Sehvergnügen nicht trüben. Kompressionsartefakte treten nur bedingt auf den Plan. Alles in allem eine ermutigende Darbietung in 1.78:1, 1080p.
Ton gibt es auch, natürlich ein wenig älter, wie zu erwarten war. Neben DTS HD-Master Audio 2.0 in deutscher und englischer Sprache gibt es auch noch deutschsprachige Untertitel auf der High Definition Blu-ray Disc vorzufinden. „Jim Carroll“ bietet nicht allzu viele wahnsinnig wertvolle Momente für räumlichen Ton. Alles was mit Räumlichkeit zu tun hat, kann hier kleingeschrieben werden. Relevant hingegen sind die Abbildungen von Sprache, also Mono- und Dialoge, sowie die musikalischen Seiten der Erzählung. Nach der Ansicht des Films bleibt ein eher zweigespaltenes Urteil. Ja, hier und dort gut gemacht, passend und wirkungsvoll. Doch qualitativ oft nur mäßig.
[Fazit]
Der Film ist nach wie vor so, wie er das letzte Mal war, als ich ihn im TV-Programm sah. Er ist gut, keine Frage. Irgendwie ist er jedoch auch eine Portion schwierig, da er Themen hat, die sich nicht immer und bei jedem als tauglich erweisen, was dann einen fehlenden Zugang zufolge haben kann. „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ bietet eine Laufzeit von rund 102 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren. Die Disc hätte technisch noch mehr leisten können. Als Bonusmaterial sind folgende Features vorzufinden: Interviews mit Cast und Crew (ca. 10 Min.), Jim Carroll: Interview und Lesung (ca. 7 Min.) sowie Originaltrailer. Schön, dass wir es mit einigen Extras zu tun bekommen. Erscheinungstermin war der 12. Juni 2014. Für Fans stand die Kaufentscheidung lange vor diesen Zeilen fest.
Andre Schnack, 16.06.2014
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