[Einleitung]
Kapitel 3 – das sagt schon alles. John Wick. Das sagt noch viel mehr. Wenn man von Film 1 zu 2 bereits eine hohe Steigerung der Bildschirmpräsenz des Faktors „Action“ wahrnahm, was soll denn bloss von Film 2 auf 3 nun passieren? Ein M-TV artiges Video mit extrem hohen Body-Count? Warten wir es ab. Klar ist, dass es bunt, schnell, gewalttätig und laut zugehen wird. Vor der Kamera sehen wir in dem 2019 veröffentlichten Action-Thriller Keanu Reeves, Halle Berry, Anjelica Huston, Mark Dacascos sowie Ian McShane – was für ein vielversprechender Cast. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint im Programm von Concorde Home Entertainment.
[Kommentar]
Mit Sicherheit gehört der erste Film zu denen, die gesehen werden sollten, falls dies noch nicht der Fall ist bislang. „John Wick“ war eine ausgesprochen frische Überraschung in dem ohnehin schon recht strapazierten Selbstjustiz- oder besser, Rachethriller-Genre. John Wick stand für einen smarten, beängstigend professionellen Killer, der rigoros nach seinem Prinzip lebt und arbeitet. Er ist einer dieser Menschen, die man wirklich besser nicht zu seinem Feind hat. Mit „John Wick: Kapitel 2“ (Titulierung nach heutiger Sicht) kam nach 2 Jahren, so auch Nummer drei, der daraufhin folgte. Ein Kapitel 4 ist bereits im Gespräch. Doch hat das alles nicht nur seinen Preis, sondern auch seine Berechtigung und kann für sich betrachtet überzeugen?
Mir hat offen gestanden der zweite Film nicht derart gut gefallen, wie es beim ersten Titel 2015 der Fall war. Auch entstand nicht die Spannung und der Flair, wie ich ihn doch im ersten Film widerfahren durfte und zu schätzen lernte. Das war gewissermaßen „unique“ am ersten, am Original. Keanu Reeves ist gut, im zweiten und – um endlich auf den vorliegenden Film zu sprechen zu kommen – auch in Kapitel 3 macht er das, was ihm seine Figur abverlangt mit dem Stil, den wir auch an Wick zu schätzen lernten. Hier das natürlich das dann auch eingetreten, was man oftmals bei Fortsetzungen der Fortsetzungen sieht, ohne dabei nennenswerte auf den Inhalt Bezug zu nehmen. Der Film ist noch schneller, bunter, schießwütiger und insgesamt rabiater geworden.
Doch nicht nur das, sondern die Story musste natürlich auch irgendwie noch passen, mit all dem, was bisher schon geschah. Und das konnte natürlich damals derart beabsichtigt gewesen sein, als dass eben schlechtweg kein weiterer Inhalt, … Film geplant war – aus damaliger Sicht eben. So krankt es eigentlich an allem, was ausserhalb des Fokus’ von John Wick liegt. Ich übersetze: alles, was nicht direkt mit Action, Gewalt und Tempo zu tun hat. Mal abgesehen vom ohnehin perfekten Style, der alles in einem speziellen und doch glaubhaften Antlitz erstrahlen lässt.
[Technik]
Oftmals ist es dunkel oder nachts und meistens sogar beides und zudem auch dann noch mit unterschiedlichen, allesamt künstlichen Lichtquellen variierender Farben erhellt. Das ist poppig, modern, zeigt uns unsere häßliche, urbanisierte, überbevölkerte Welt der trostlosen Zukunft eines John Wick’s. Wick hat Tempo, und zwar die ganze Zeit hinüber geschieht es, dass wir es mit raschen Schnitten und dynamischen Kamera-Eskapaden zu tun bekommen. Hier und dort sind es sehr starke, krasse Kontraste, die das visuelle Geschehen eine gewisse Zeit bestimmen. Das Bildformat bemisst sich auf einen 16:9, genauer, 2.40:1-Transfer, der natürlich in 1080p-formatierten Aufnahmen glänzt.
Der Soundtrack befindet sich ganz auf der Höhe der Zeit, was offen gestanden auch zu erwarten war. „John Wick – Kapitel 3“ bereitet naturgemäß einen Heiden Lärm. Dabei ist das gar nicht qualitativ als abwertend oder abstrafend zu verstehen, ganz im Gegenteil. Denn neben optisch aufwendigen Momenten sind es auch die akustischen Finessen, die den Surround-Sound von John Wick auszeichnen. Ein Tonformat DTS-HD Master Audio 7.1 in jeweils deutschsprachiger und englischer Ausprägung zählen zu den Zugpferden der tonalen Action. Ebenso gibt es noch deutschen DD 2.0 und Untertitel in deutschen Lettern.
[Fazit]
„John Wick: Kapitel 3“ ist feinste Action-Kost. Ohne viel Hirn, muss auch dazu gesagt, oder besser geschrieben werden. Der Film weist sich mit einer Altersfreigabe von ab 18 Jahren auf. Das ist keinesfalls eine Überraschung, immerhin könnte man dies hier auch als harten Tobak bezeichnen, da praktisch die gesamte Laufzeit hinweg rabiat Gewalt angewendet wird. In diesem Fall beläuft die Spieldauer 132 Minuten. Neben dem Hauptfilm haben wir es auch noch mit den folgenden Extras zu tun, die dem angenehmen und passend gestalteten Menü zu entlocken sind.
- Parabellum: Das Vermächtnis der Hohen Kammer
- Excommunicado
- Das Ziel vor Augen
- Aufsatteln, Mr. Wick!
- Motorräder, Klingen, Brücken und Bits
- Das Continental in der Wüste
- Dog Fu
- Das Haus aus Glas
- Aufnahme für Aufnahme
- Deutscher Kinoteaser
- Deutsche Kinotrailer
- Original Kinotrailer
Erschienen ist der brachiale Action-Spaß am 4. Oktober 2019, was vielleicht einen Tag nach dem Tag der Deutschen Einheit nicht der beste Veröffentlichungszeitpunkt sein könnte – aber ich bin da überhaupt kein Experte und kann sagen, dass ich den Titel auch jetzt gekauft hätte. Am ehesten wahrscheinlich im Apple iTunes Store, da er dort sehr früh verfügbar war. Die Laufzeit des hier aufgebotenen Bonusmaterials bemisst sich auf nicht weniger als rund 77 Minuten – das ist toll! Man mag von Wick halten was man möchte, mir machte der Film durchaus Spaß.
Andre Schnack, 07.10.2019
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