[Einleitung]
„Julietta“ als DVD-Fassung erscheint aus dem Hause BMG Video und beschäftigt sich mit dem Thema „Love Parade“ in Berlin und einige daraus resultierende Umstände im Leben einiger junger Menschen. In den Hauptrollen des Films sind Lavinia Wilson, Barnaby Merschurat und Matthias Koeberlin zu sehen. In weiteren Rollen unter anderen auch Sibylle Canonica, Uwe Kockisch, Julia Jentsch und Anne Ratte-Polle. Wir sahen uns die DVD-Version des Films genauer an und berichten auch über den Inhalt und die Ausstattung der deutschsprachigen Code2-DVD.
[Inhalt]
Julietta (Lavinia Wilson), eine 18jährige Schülerin aus behütetem Elternhaus, kommt nach Berlin, um mit ihrem Freund Jiri (Matthias Koeberlin) auf der Love Parade zu feiern. Sie tanzen, nehmen Drogen, werden von der brodelnden Masse mitgerissen und schließlich getrennt. Auf der verzweifelten Suche nach Jiri verliert Julietta das Bewusstsein. Max (Barnaby Metschurat), ein DJ, rettet sie. Er ist fasziniert von Juliettas Schönheit und in einem, für ihn unwirklichen Moment zwischen Nacht und Morgen, schläft er mit ihr – während sie noch immer bewusstlos ist. Sechs Wochen später bemerkt Julietta ihre Schwangerschaft. Sofort fährt sie nach Berlin, sucht Jiri und trifft auf Max. Der ist inzwischen mit Jiri befreundet und erweist sich erneut als Juliettas „Retter“. Max und Julietta fühlen sich zueinander hingezogen und kommen sich näher, doch Julietta versucht, diese Gefühle zu ignorieren. Max kann Julietta die Wahrheit nicht länger verschweigen und gesteht ihr, was ihn schon lange bedrückt. Als dann auch Jiri von Juliettas Schwangerschaft erfährt, überschlagen sich die Ereignisse, und es kommt es zu einer dramatischen Auseinandersetzung…
[Kommentar]
Von der Sache her gar nicht so weit hergeholt, schließlich ist heute in unseren Gesellschaftsstrukturen auch nahezu alles möglich, was hier auch anschaulich und unterhaltsam thematisiert wird. Ob es sich dabei um gut oder schlecht handelt, ist auch nicht immer so eindeutig und für die beteiligten Seiten nicht selten Anlass zu heftigen Diskussionen. So geht es auch hier im weiteren Verlauf zunehmend natürlich um die „Dreieck“-Beziehung der Hauptfiguren, die sich auf verschiedene Art und Weise ergibt, und natürlich spielt sich in der zweiten Hälfte alles um den „Vorfall“, der ebenfalls nicht gerade unrealistisch wirkt, ab. Neben der Darstellung gesellschaftlicher Realität gibt es sehenswerte darstellerische Leistungen, eine gefallende Kameraführung und einen gelungenen Soundtrack, der zu unserer Zeit, zu Berlin und auch dem Event „Love Parade“ gute Figur macht. Regisseur Christoph Stark arbeitete zusammen mit Jochen Bitzer auch das Drehbuch aus. Der deutsche Filmemacher leistete insgesamt mit seinem Titel „Julietta“ eine gute Arbeit für die deutsche Kinolandschaft.
[Technik]
BMG bringt uns den Film im anamorphen Breitbildgewand in der Ratio 2.35:1 und hält sich dabei an die Originalvorlage. Das PAL Bild hat Stärken und Schwächen, die sich übers Filmmittel die Waage halten. Wo gerade der Detaillevel und die Kantenschärfe des Geschehens überzeugen kann, verliert der Bildtransfer im Bereich der Körnigkeit und des Rauschens hingegen wieder an Boden verloren wird. Da hilft leider auch nicht die gute Farbgebung und der sehr knackige Kontrast, welcher teilweise etwas übertrieben wirkt, was aber wahrscheinlich als eingesetzte Stilmittel der Macher zu bewerten ist. Die Kompression bewegt sich auf einem sauberen Gebiet und nur selten treten kleinere Drop-Outs oder einfache Verunreinigungen auf.
Kommen wir zum Ton. Dieser befindet sich in Form eines deutschsprachigen Dolby Digital 5.1-Streams auf dem Datenträger. Weitere Sprachfassungen sind nicht vorzufinden. BMG spielte hier einen sehr gelungenen Sound zusammen, der gerade in den Bereichen der räumlichen Wiedergabe und der Tonqualität zu überzeugen versteht. Und dabei bleibt vor allem nach dem guten Eindruck das Wechselspiel zwischen Love-Parade Bässen und ruhigen Dialogpassagen erwähnenswert. Untertitel gibt es ebenfalls optional in deutschen Lettern.
[Fazit]
„Julietta“ von BMG Video befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und besitzt eine Laufzeit von rund 96 rasch verlaufenden Minuten. Der Film über die sich überstürzenden Ereignisse nach der Nacht der Berliner Love-Parade wurde mit folgenden Ausstattungsmerkmalen versehen: Interviews mit den Schauspielern (rund 25 Minuten) und weiteren Beteiligten und Trailer – mehr leider nicht. Verpackt wurden diese in teilanimierten Menüs mit einer einfachen Navigationsstruktur. Von der technischen Seite und auch vom Inhalt her eine gute DVD, die lediglich durch ihr schwaches Angebot an Specials in der Bewertung einen Einbruch erfährt. Wer darüber hinwegsehen kann und Filme dieser Art mag, der sollte sich hier seiner Sache sicher sein können. Seit dem 11. März im Handel zu einem Preis um die 18,- bis 20,- Euro zu erwerben. Freigegeben wurde der Inhalt der DVD ab einem Alter von 16 Jahren.
André Schnack, 05.08.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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