[Einleitung]
Was ist denn das, dachte ich im ersten Moment, als ich mitbekam, dass es ein Remake des Klassikers „Karate Kid“ von 1984, mit Pat Morita und Ralph Macchio in den Hauptrollen, geben wird. Wer sich an den Versuch wagt nennt sich Harald Zwart und konnte in den führenden Rollen mit Jackie Chan und Jaden Smith, dem Sohn von Weltstar Will Smith, zusammenarbeiten. Diese Blu-ray Disc Fassung des Remakes von 2010 erscheint aus dem Angebot von Sony Pictures Home Entertainment und entstand als US-amerikanische und chinesische Filmproduktion nach einem Drehbuch von Autor Christopher Murphey nach einer Story-Vorlage von Robert Mark Kamen.
[Inhalt]
Nachdem Dre Parker (Jaden Smith) und seine Mutter (Taraji P. Henson) von Detroit nach China gezogen sind, fühlt sich Dre in der neuen, völlig fremden Welt verloren. Als er von Schulkameraden schikaniert und verprügelt wird, rettet ihn der Hausmeister seines Wohnblocks, Mr. Han (Jackie Chan), der einen schlimmen Verlust zu beklagen hat. Mr. Han hat Mitleid mit Dre und verspricht, ihm Kung-Fu beizubringen, damit er sich selbst verteidigen kann. Während des Trainings wächst gegenseitiges Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler, das in einer Freundschaft mündet, die für beide heilsam ist.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Ein Remake zeichnet sich dadurch aus, dass eine bereits durch einen Film erzählte Geschichte erneut erzählt wird, nur eben zu einem späteren Zeitpunkt. Das schafft auch „Karate Kid“ von 2010. Und nun kommt es darauf an, ob die Form der Umsetzung auch den Nerv der Zeit trifft. Und ich denke schon. Von der Story und dem groben Ablauf her gleicht die Neuauflage dem Klassiker weitgehend, im Detail hingegen gibt es einige Unterschiede. So wird das Geschehen verlagert nach China, die Hauptperson ist ein farbiger Junge und die Romantik ist etwas anders gelagert und wirkt weniger amerikanisch und 80er Jahre gleich.
Alles in allem kann man das Remake als würdig bezeichnen. Die darstellerischen Leistungen tun den inhaltlichen Anforderungen genüge, der Aufbau und Ablauf der Erzählung gelingt ausreichend spannend und atmosphärisch. Nicht immer, so stellt man im Nachhinein fest, hat man wirklich das Gefühl in China zu sein, trotz der zahlreichen Darsteller mit fernöstlicher Herkunft. Einige tolle Aufnahmen architektonischer Werke entschulden dies. Die Musik wurde zusammengestellt von niemandem weniger als James Horner. Auch die Kameraführung ist nicht von schlechten Eltern. „Karate Kid“ in der neuen 2010er Fassung lässt sich auf keine Experimente ein.
[Technik]
Von Beginn an fällt auf, dass wir es nicht mit einem Transfer zu tun haben, der unbedingt seine Stärken in den Bereichen der Bewegungsabläufe findet. Denn immer dann, wenn viel Dynamik im Geschehen stattfindet, dann fallen Nachzieheffekte und andere kleinere Störungen ins Auge. Aber das macht nicht viel aus, denn die Schärfe des Bildes ist alles in allem immer recht hoch und der Kontrast lässt ein plastisches Geschehen entstehen. Rauschen oder Verunreinigungen treten nicht auf den Plan. Auch gibt es praktisch keine Kompressionsartefakte zu melden. Es ist ein 1080p Bild im Ratio 2.40:1.
Tontechnisch befindet sich der Titel ebenfalls auf der Höhe der Zeit. Ob es die choreografisch gut gemachten Martial Arts-Einlagen sind, oder aber die Szenen, in denen die Charaktere gezeichnet werden. Tontechnisch gibt es qualitativ sowie auch surround-seitig nichts zu bemängeln, wir können mit den Leistungen zufrieden sein. Es sind einige gute Surround-Effekte mit an Bord, außerdem kann die musikalische Begleitung Stimmung bereiten und schürt das Filmerlebnis. Störungen treten nicht auf, hier und dort hätten die Stimmen klarer sein können. Es gibt die Sprachen Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 5.1 und Türkisch Dolby Digital 5.1 und ebenfalls Untertitel in den drei Fassungen.
[Fazit]
Jacke anziehen und Jacke ausziehen hat nun eine neue Bedeutung für mich bekommen, irgendwie lustig und doch sehr Hollywood-like. Inhaltlich keine Neuerung zum Original, eher einige Anpassungen, die zur heutigen Zeit passen. „Karate Kid“ besitzt eine Laufzeit von rund 140 Minuten und nutzt diese auf eine sehr verträgliche Art und Weise. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren und der Titel richtet sich an die gesamte Familie. Erhältlich ab dem 25. November 2010 zu einem Preis von den üblichen rund 20,– Euro für Sony Titel. Wer das Original sehr schätzt, der sollte seine Erwartungen hier nicht zu hoch schrauben.
Andre Schnack, 16.11.2010
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