[Einleitung]
Was ist das für ein Titel: „Kick-Ass“? Sonderbar. Ich kenne eine ganze Reihe Filme, die mit einem Titel daher kommen, der etwas sonderbar anmutet. Doch hier soll dies anders sein. Regisseur Matthew Vaughn schuf „Kick-Ass“ 2010 nach einem Drehbuch, welches er gemeinsam mit Jane Goldwin nach den Comic-Vorlagen von Mark Millar und John Romita Jr. schuf. In den führenden Rollen des Action-Comedy Titels sehen wir Aaron Johnson, Christopher Mintz-Plasse, Mark Strong und weitere. Die Filmproduktion entstand mit finanziellen Mitteln aus UK sowie den USA. Der Film erhielt unter anderen auch eine Tagline, die da lautet „Shut Up. Kick-Ass.“ – was nach der Ansicht noch passender erscheint. Wir schauten, was und wer hier wie kickt,…
[Inhalt]
Fast unsichtbar in der Schule und mit einem Haufen Comics im Schrank ist Dave Lizewski ein völlig durchschnittlicher Teenager – zumindest bis er die Entscheidung fällt, ein Superheld zu werden. Er schlüpft in ein grünes Ganzkörperkostüm, setzt sich eine Maske mit Schlitzen für Augen und Mund auf, schnappt sich zwei Bleirohrkampfknüppel und zieht als „Kick-Ass“ in den Kampf gegen das Böse. Das einzige Problem dabei ist allerdings, dass er auf seinen nächtlichen Patrouillen nicht mal ein winziges Fünkchen Superkraft zu bieten hat und sich vor Schurken in Acht nehmen muss, die etwas mehr Power aufweisen. Doch dann gelingt ihm tatsächlich sein erster großer Kampf und so wird er zum MySpace-Helden.
Ebenfalls maskiert, aber schon länger mit todbringendem Ernst im Geschäft sind zwei andere „Rächer“, auf die er bald darauf trifft eine unaufhaltsame 11-jährige, die ihr rasiermesserscharfes Doppelschwert als Hit Girl schwingt, sowie ihr panzerbrechender Vater, der erbarmungslos als Big Daddy zupackt. Dazu gesellt sich mit Red Mist noch ein weiterer Superheldennachahmer. Diese eigenwillige und durchaus energische Allianz bekommt es aber schnell auch mit mächtigen Feinden zu tun und wird durch die heimtückischen Machenschaften von Gangsterboss Frank D-Amico auf eine tödliche Probe gestellt.
(Quelle: Universal Pictures)
[Kommentar]
Wow, dieser Film ist speziell. Das, was eigentlich einen Superhelden-Film ausmacht, finden wir hier vor, doch auch noch einiges mehr. Denn vor allem ist es die Geschichte, ihr Aufbau und ihre Überraschungen, die den Zuschauer hier binden. Der teils extrem hohe Grad an Gewalt und Brutalität gehört mehr in den Bereich eines Gangster-Thrillers, wie zB „Drive“. Und dann wurde dies auch noch gepaart mit einer spürbaren und oftmals sehr humorvollen Art und Weise der Inszenierung (zum Teil auch tiefschwarz). Eine Kombination, die keinesfalls auf Erfolg gepolt sein muss. Aber die Rechnung geht aus meiner Perspektive auf.
Wenngleich die Rollenverteilung recht eindeutig ist, so bringen die verschiedenen Lager und ihre Interessen richtig Würze in die Story. Die meisten Figuren werden ausreichend erklärt, die Motive sind klar und somit ergibt sich auch eine gewisse Vorhersehbarkeit. Was jedoch keinesfalls stört, da das „wie“ bis zum letztmöglichen Moment, zwecks Spannungsaufbau, zurückgehalten wird und dann doch in der Machart zu überraschen versteht. Wer friedliebend ist oder zart besaitet, der sollte sich vorab informieren, denn der Film könnte arg missfallen. Man sollte ihn vielmehr als Comic verstehen und als Parodie auf selbige. Vielleicht sogar mit einem Hauch einer Satire. Die darstellerischen Leistungen sind gut. Technisch gelang der Film ebenfalls.
[Technik]
Schauen wir genauer hin. „Kick-Ass“ erschien bereits im September 2010, was nicht allzu lange her ist, wenn wir die Medien-Zyklen in der Video- und Filmindustrie bedenken. So bekommen wir es selbstredend mit einem anamorphen Breitbild-Transfer zu tun, der sich im Seitenverhältnis 2.40:1 auf dem Wiedergabegerät erstreckt. Von Beginn an ist klar, dass wir hier überwiegend Aufnahmen aus einer urbanen Umgebung vorgesetzt bekommen. Zudem spielt ein relevanter Teil der Laufzeit nachts und in Innenräumen ab. All das erhielt eine entsprechende Umsetzung, die den Anforderungen einer Comic-Verfilmung sowie den damit verbundenen Faktoren gerecht wird. Kontrast und Farbgebung geben keinen Anlass zur Kritik. Nur schärfer hätte das Geschehen hier und dort ausfallen können. Die Kompression ist in Ordnung.
„Kick-Ass“ kann natürlich nur richtig den Ass kicken, wenn auch der Ton stimmt. Bietet sich also eine adäquate Akustik zum besten, die den superheldenhafte Action-Inhalt gekonnt und förderlich unterstreicht? Ja. Lautet die Antwort unsererseits. Anfänglich noch eher zurückhaltend und auf die Momente konzentriert, in denen Musik und Action gepaart auf den Zuschauer losgehen, entwickelt sich mit zunehmender Laufzeit auch eine Verbesserung des gebotenen Mehrkanaltons. Diesen gibt es wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch und Spanisch in Dolby Digital 5.1-Sound. Optionale Untertitel sind ebenfalls in den vorgenannten Sprachen vorzufinden. Räumlichkeit, Dynamik und Vielseitigkeit gelingt dem Ton gen Ende des Films am besten.
[Fazit]
Universal Pictures Home Entertainment veröffentlichte „Kick-Ass“ in der uns vorliegenden Fassung bereits im September 2010. Heute kostet der Titel noch rund 10,- Euro im Handel, ist jedoch keinesfalls abgegriffen oder nicht mehr aktuell. Wer sich ob des Covers wundert, der wird sich wahrscheinlich auch ob des Inhalts verdutzt zeigen. Denn – es sei erneut erwähnt – hier geht es ganz schön zur Sache. Die einseitige und zweischichtige Standard Definition DVD bietet neben dem rund 112minutenlangen Inhalt folgende Extras: eine Featurette mit dem Titel „Kick-Ass, der Comic“ sowie ein Audiokommentar mit dem Regisseur. Die Altersfreigabe liegt bei ab 18 Jahren. Wer Comics mag und sich nicht an gehobener Gewalttätigkeit stört, wird Spaß haben.
Andre Schnack, 11.03.2013
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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