Kids

Drama
Drama

[Einleitung]
1995 erschien „Kids“ von Regisseur und Drehbuchautor Larry Clark in den Kinos. Das Drama um eine Gruppe von Jugendlichen im Manhattan der 90er Jahre wurde mit expliziten, genauen Ausführungen der Thematik Sex und Drogen gefüllt, mit jungen, überzeugenden Darstellern besetzt und in einer authentischen Art und Weise der Erzählform verpackt. Was kam dabei heraus? Und vor allem: wie gelang die technische Umsetzung des Films auf das Medium DVD. Wir nahmen uns der BMG Video-DVD an und berichten über Stärken und Schwächen der Scheibe.

[Inhalt]
Sie stehlen, vergewaltigen und nehmen Drogen. Doch sind sie keine Schwerverbrecher, sondern ganz normale Kids. Telly (Leo Fitzpatrick) und Jenny (Sarah Henderson) küssen sich. Jenny hat noch nie mit einem Jungen geschlafen. Jungfrauen „knacken“ – darauf steht der 17-jährige Telly. „Jungfrauen sind geil. Und Du kannst Dir nicht holen.“ Zuerst hat Jenny Angst, doch dann kommt Telly zum Ziel. Reine Routine, Technik. Danach wimmelt er Jenny ab. Später trifft sich Telly mit seinem Freund Casper (Justin Pierce). Sie kaufen sich Dope mit Geld, das sie gerade Tellys Mutter geklaut haben. Total bekifft, verprügeln sie einen Schwarzen, der Casper versehentlich angerempelt hat. Währenddessen sitzen die Mädchen bei Ruby (Rosario Dawson) zusammen und reden über Sex, über den Unterschied zwischen „making love“, „having sex“ und „fucking“. Jennie erzählt, dass sie entjungfert wurde. Noch weiß sie nicht, dass Telly Aids hat…

[Kommentar]
„Kids“ ist ein etwas merkwürdiger, aber dadurch keinesfalls schlechter Film. Er unterscheidet sich durch seine ehrliche und etwas übertriebene Art und Weise des Erzählens angenehm gegenüber anderen Filmen dieses Genres. Das kann man positiv, aber auch negativ sehen. Denn praktisch geht es hier nur um wenige Themen: Sex und Drogen – das war’s. Schimpfwörter und bestimmte Kraftausdrücke kommen in absolut jedem Satz vor. Nach dem Ansehen ist der Zuschauer etwas irritiert. Außer der sonst schon eher gewöhnlichen Message „Drogen sind schlecht“ und „Schütze Dich vor Aids“ kann nicht wirklich viel aus der Geschichte klar werden. Bestenfalls fällt mir noch der Satz ein „Dein Leben liegt in Deiner Hand“. Man fragt sich, was Regisseur Larry Clark noch vermitteln wollte. Trotz der Neigung zum Übertreiben vermag der Film durch die Darstellung der heruntergekommenen Charaktere und deren Handlungen zu gefallen. Die darstellerischen Leistungen gefallen ebenfalls, so auch die Musik und Locations. Ein Film, der durch seine hohe Konzentration einer bestimmten Thematik etwas unter die Haut geht.

[Technik]
Technik. „Kids“ kommt visuell in Form eines 16:9 codierten, anamorphen Breitbildtransfers daher. Dieser entspricht der Originalkinovorlage (1.85:1) und weist rundherum gute Werte auf. Zumindest wenn man nichts gegen den etwas dokumentationsbehafteten Style des Bildes hat. Dieser bringt einige körnige Aufnahmen mit sich, gibt sich aber durch seine Farbgebung und die Freiheit von Kompressionsartefakten und sonstigen Störungen dennoch recht hochwertig. Insgesamt im Vergleich mit anderen Neuerscheinungen ein knapp über dem Durchschnitt liegendes Ergebnis.

Der Ton der Scheibe braucht nicht viel zu können, da nutzt auch die Dolby Digital 5.1-Tonspur in englischer und deutscher Sprache nur sehr wenig. Primär kommt es auf die Dialoge an, sonderlich viel passiert nicht. Einige Hintergrundgeräusche und hier und da etwas Musik – das war es dann auch schon. Das Gebotene präsentiert sich zumindest rauschfrei. Beim englischsprachigen Originalton können die deutschen Untertitel nicht ausgeblendet werden.

[Fazit]
„Kids“ – ein Jugenddrama über desillusionierte Kids, die sich Drogen aller Art, Gewalt und Sex verschrieben haben. Gelungene Darsteller und eine ausreichend tiefen Storyline sorgen für rund 88minutenlange Unterhaltung der etwas unschöneren aber ehrlichen Art. BMG Video bringt „Kids“ auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) auf den deutschen Code2-Markt. Neben dem Hauptfilm befinden sich noch Texttafeln mit Informationen über die Darsteller, Produktionsnotizen und vier Trailer auf dem Silberling. Zu erreichen sind diese Extras über ein schickes, der Thematik gerecht werdendes Menü. Die Disc wird ab dem 28. Mai zum Verkauf angeboten. Wer also ein gelungenes Regiedebüt und zudem ein interessantes Jugenddrama sehen möchte, der befindet sich hier an der korrekten Adresse. Freigegeben ab 16 Jahren.

Andre Schnack, 26.05.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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