[Einleitung]
e-m-s new media bringt uns „King of California“ von Regisseur und Drehbuchautor Mike Cahill als deutschsprachige DVD-Version in die hiesigen Kaufhäuser und den Online-Markt. Es handelt sich dabei um eine US-produzierte Comedy mit Michael Douglas und Evan Rachel Wood in den führenden Rollen. Mit der Tag-Line „We’re All Searching for Something“ weckt der Titel Interesse auf zwei Wegen: 1.) es geht vielleicht um etwas, was man im allgemeinen als die Suche nach dem tiefen Sinn bezeichnet; 2.) es werden Zweifel an genau diesen Gedanken in Anbetracht des lustigen Covers aufgebaut. Was ist also der „King of California“? Wir schauten genauer hin.
[Inhalt]
Miranda (Evan Racel Wood) hat es nicht einfach. Die Mutter der 17-Jährigen ist längst abgehauen; ihr Vater Charlie (Michael Douglas) hat gerade zwei Jahre in der Klapsmühle verbracht. Um sich über Wasser halten zu können, hat Miranda die Schule geschmissen und einen Job bei McDonald’s angenommen. Jetzt ist Charlie wieder da. Und er ist wunderlicher und verrückter denn je, und auch völlig mittellos.
Noch dazu ist er besessen von der fixen Idee, den verborgenen Schatz eines spanischen Eroberers des 17. Jahrhunderts zu heben: Charlie wird nicht müde, in ganz Südkalifornien danach zu suchen – und fündig zu werden. Der Haken an der Sache: Da, wo der Schatz vergraben liegen soll, steht jetzt ein riesiger Supermarkt. Ausgerechnet Miranda soll Charlie helfen, doch noch an die spanischen Golddublonen zu kommen…
(Quelle: e-m-s new media)
[Kommentar]
Eines Vorweg: es war hier kein großer Spaß bei der Ansicht zu entwickeln, zumindest nicht beim ersten Versuch, der am recht einfach und sehr wenig unauffälligen Wasserzeichen zurückzuführen aus Kopierschutzgründen ist. Denn selbst schlecht sehende Blindfische (wie ich es im übrigen einer bin) fokussieren sofort auf den milchigen Textkörper „e-m-s, Presse DVD, Nicht für Verkauf, keine Weitergabe, e-m-s“. Und das kann man definitiv als Ablenkung verstehen, es wirkt jedenfalls so und bewegt sich mit der Laufzeit langsam hoch und runter. Ansonsten ändert auch dieser negative Effekt bei der Präsentation des Films nichts am wirklich herrlichen Inhalt von „King of California“.
Was der gigantische, emotionale und dramaturgisch perfekte Music-Score eines „Gattaca“ ist, dass ist der Humor der feine, einen Hauch vorm Übertreiben stehende Charme eines „King of California“. Allen voran ist maßgeblich eine Person für den Erfolg des Titels verantwortlich. Mit ihm steht und fällt jede Szene und wird erst zu dem, was sie letztlich ist. Es ist die Rede von Michael Douglas „single-man-show“, die ihn in ein recht frisches Bild rückt und seine Vielseitigkeit zeigt. Der Oscar-Gewinner Michael -Gordon Gecko- Douglas überzeugt und lässt einige weitere Beteiligte kaum zu Bild und Wirkung kommen. Schön zu sehen. Der Film hat eine schöne „Message“ und unterhält.
[Technik]
„King of California“ erscheint in einem anamorphen Breitbild-Gewand. Das Seitenverhältnis beläuft sich dabei auf 1.85:1. Das 16:9-Bild weist eine hier nur eingeschränkte Bewertbarkeit aufgrund des ärgerlichen Wasserzeichens auf. Das jedoch, was zu bewerten ist fällt auch überwiegend ganz gut aus. So haben wir es mit einem gelungenen Grundton der Farbgebung zu tun, es gibt einen guten Kontrast und eine ausreichend bis gute Farbsättigung. Nicht immer macht es die Ausleuchtung dem Transfer in den anderen Bereichen leichter. Doch immerhin gibt es auch in diesen Szenen einen gelungenen Detailgrad und ausreichend Kantenschärfe im Programm. Da es praktisch zu keinen Kompressionsartefakten kommt, gutes Urteil.
„King of California“ lässt es recht ruhig angehen. Der Ton erfolgt zeitgemäß über Dolby Digital 5.1-Formatierung. Wahlweise kann er in deutscher oder englischer Sprache vernommen werden. Optional gibt es dann auch noch deutschsprachige Untertitel. Der Film sortiert sich in die Rubrik der ruhigen Vertreter ein. Es kommt auf die gute Abbildung der Sprachausgabe und die Filmmusik an. Beiden kommt positiv davon, hinzu gesellen sich noch einige sinnvoll platzierte Hintergrundeffekte, die ebenfalls das leichte Gefühl von Räumlichkeit mit sich bringen. Am Ende bleibt ein unspektakulärer und einfache Sound.
[Fazit]
„King of California“ ist mit Sicherheit nicht die beste DVD aus dem Angebot von e-m-s new media. Sie gehört auf der anderen Seite jedoch auch nicht grad zu den schlechten. Wir konnten am Testmuster kein Bonusmaterial feststellen, so dass der einsame, rund 90minutenlange Streifen ab 12 Jahren nicht besonders gut dasteht. Inhaltlich behauptet sich Regisseur Mike Cahills Talent gegenüber Zweiflern. Ein richtig großer Wurf ist es leider nicht geworden, und das wird die DVD-Umsetzung scheinbar auch nicht. Die Verkaufsfassung, erhältlich ab dem 19. Juni, wird neben einem Making Of noch Trailer und eine Bildergalerie enthälten. Der Preis liegt bei rund 14,- Euro.
Andre Schnack, 23.04.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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