[Einleitung]
„König der Krieger“ von Regisseur Taras Khymych ist eine ukrainische Filmproduktion von 2018 und erscheint hierzulande nun im Rahmen des Tiberius Film-Programms im Handel. Es ist eher selten, dass wir Filme aus unserem Nachbarstaat östliche von Polen vorgesetzt bekommen, so dass ich Interesse vorhielt und vorab auch in den Titel reinschnuppern durfte. Vor der Kamera des Films nach einem Drehbuch von Olesia Halkanova-Lan und Regisseur Taras Khymych sehen wir die hierzulande eher unbekannten Darsteller Sehij Iarmoshenko, Rinat Khairullin, Olesia Halkanova-Lan sowie Irina Nikitina. Ich konnte mir den Titel genauer anschauen und berichte über den „König der Krieger“.
[Kommentar]
Wer an mittelalterlich angehauchte Titel denkt, der fühlt sich vielleicht erinnert an den fantastischen „Braveheart“ oder aber „Johanna von Orleans“ und „King Arthur“ – und in diese Kerbe möchte wohl auch „König der Krieger“ schlagen. Doch leider fällt dem Titel dabei bildhaft gesprochen praktisch das Schwert aus dem Hand, kurz nach dem Ausholen. Denn was eigentlich vielsprechend beginnen könnte, bleibt nach kurzer Zeit in Ermangelung an Spannung und Faszination irgendwie hängen. Das Ross will nicht weiter gen Schlacht reiten, sozusagen. Es klemmt die Geschichte, wenngleich mir die Figuren und ihre Darsteller gefielen.
Handwerklich kann das Aufgebot die Defizite der Erzählung leider nicht wettmachen. Die Mixtur der unterschiedlichen Dreh-Stile konterkarieren sich mehr als das sie sich gegenseitig unterstützen. Dadurch, und durch den mir etwas zu fahlen Farbstyle, mag das Geschehen keine echte Stimmung aufbauen und zuweilen weiß man gar nicht, was nun als nächstes passieren sollte – der Plan fehlt ein wenig. Alles in allem etwas schade, wäre doch auch aus regionalen mittelalterlichen Themen mit Sicherheit einiges rauszuholen. So gelang das hier allerdings abschließend nur bedingt gut.
[Technik]
Eingangs möchte ich hier der Fairness halber darauf hinweisen, dass wir es hier nicht mit dem endgültigen Produkt zur Rezension zu tun bekamen, sondern auch einen Presse Screener zurückgriffen. Die endgültigen Produkte auf SD DVD oder HD Blu-ray Disc fallen abweichend aus. Der Transfer ist in 1.85:1 formatiert.
Mir sahen die Gesichter von der Maske her zu reinlich, sauber aus. Und auch die vielen Aufnahmen von kurzer Distanz sprechen für ein überschaubares Budget. So geraten die als inhaltlich groß angelegten Schlachten eher zu Handgemengen zwischen zu wenigen Protagonisten und Komparsen. Qualitativ in Sachen Kontrast und Kantenschärfe wahrscheinlich nicht so gut, wie es im finalen Produkt zu sehen sein wird. Die Farbgebung hingegen ist recht fahl und bietet nur wenig Abstufungen, was ich als etwas schade empfand.
Endgültig werden die Tonformate DTS 5.1 in Deutsch und Dolby Digital 5.1 in Ukrainisch sowie ebenfalls in Deutsch vorliegen. Begleitet werden kann das ganze dann von optionalen Untertiteln, die ausschließlich in deutschen Lettern vorliegen (werden). „König der Krieger“ macht es in Sachen Ton nicht allzu doll. Die Pauken und Trompeten bleiben weitgehend in der Kammer, was die Sprachausgabe und eher feineren Töne im Hintergrund erfreut. Insgesamt ist die räumliche Wirkung eingeschränkt und das angebotene Spektrum nicht sonderlich weit. Rauschen oder Makel hörte ich nicht.
[Fazit]
„König der Krieger“ beansprucht eine Laufzeit von rund 93 Minuten auf der DVD- sowie 97 Zähler auf der Blu-ray Disc-Fassung. Dies ist dem Umstand des Bildlaufs zu verdanken und hat nichts mit Schnitten oder unterschiedlichen Fassungen zu tun. Neben dem Hauptfilm mit seiner Altersfreigabe von ab 16 Jahren gibt es als einziges Extras auch einen Trailer – das war es dann aber auch schon. Der König der Krieger kann seit dem 2. April im Handel erworben werden. Wer sich als hartgesottener Mittelalter-Fan sieht, der sollte hier mal reingucken. Allen anderen sie vorm blinden Kauf eine kurze Einsicht empfohlen.
Andre Schnack, 12.05.2020
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