[Einleitung]
Aus dem Angebot von Sony Pictures Home Entertainment erscheint „Krumme Geschäfte“ (Originaltitel: The Last Time) von Regisseur und Drehbuchautor Michael Caleo von 2006. In den Hauptrollen sind Amber Valletta, Michael Keaton und Brendan Fraser zu sehen. In weiteren Figuren treten Thomas Crawford, Neal McDonough und Doc Whitney auf den Plan. Der Film über Verkäufermethoden und fiese Charaktere, Erinnerungen und den Anflug über Leben zu philosophieren kommt mit ansprechendem Produktdesign daher und erweckt Lust auf mehr. Wir konnten uns den Film genauer ansehen und berichten aus erster Hand.
[Inhalt]
In der halsabschneiderischen Businesswelt von New York ist Ted Riker (Michael Keaton) der unumstrittene König. Er ist bitter, zynisch und rücksichtslos – das genaue Gegenteil von Jamie (Brendan Fraser), seinem naiven neuen Geschäftspartner aus Ohio. Als Jamie immer wieder versagt, versucht er sich mit Ted anzufreunden und stellt ihm seine schöne Verlobte Belisa (Amber Valletta) vor. Sie weckt etwas in Ted, das er vor langer Zeit verloren zu haben glaubte. Wenn er jedoch seinem gerade wiederentdeckten Herzen folgen will, muss er Jamies brechen. Da sein junger Kollege aber zunehmend die Nerven zu verlieren droht, könnte sich diese Idee als sehr gefährlich erweisen…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Das Wesen des Verkäufers und das, was man im Allgemeinen über ihn denkt stellt das Leitbild bei der Ausgestaltung der Figur des Ted’s dar. Michael Keaton gehört nicht unbedingt zu den Charakter-Darstellern schlechthin. Doch in dieser Figur gefällt er gut, besser als Batman und fast so cool wie in „Jackie Brown“. Sein devot überforderter Chef passt ihm an die Seite, genau so wie sein Loser-Kollege Jamie. Ebenfalls passend besetzt durch Brandon Fraser. Und dann ist da noch Amber Valletta, die Verlobte von Jamie. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern spielt auch die Rolle der Belinda prächtig. Mithin ist das gesamte Ensemble gut besetzt und die schauspielerischen Leistungen meistern die Anforderungen der Mixtur aus Drama und Comedy nahezu mit Bravour.
Eigentlich ist es ein sehr einfacher Film, den wir hier vor die Augen bekommen. Mit einem Thema, dass wir alle gefühlsmäßig im Grundsatz her nachvollziehen können. Der Titel „Krumme Geschäfte“ trifft den Inhalt nur bedingt. Zumindest aber beschreibt er die Handlungsweisen von Ted, der keinen wahren Sinn des Lebens sucht und sich auf menschenverachtende und doch teilweise recht komische Kommentare in seinen mitunter unlauten Verkaufsgesprächen konzentriert – und dabei erfolgreich ist. Der Film versucht uns nicht die Wirtschaft zu erklären, doch in Zügen, wie es tatsächlich manchmal funktioniert. Keinesfalls kann der Film großartige Authentizität versprühen. Erweckt er mit dem müden Vertriebsbüro doch eher den Anschein, als wäre Verkaufen eine unerlernbare Magie und Profit fast unerreichbar. Das Ende hingegen ist überraschend und doch etwas zu „filmerisch“.
Doch dann ist da ja noch der vermengte andere Story-Zweig, die Romanze. Sie besteht aus einem Fast-Ehemann und seiner Verlobten. Und der Tatsache, dass die Verlobte und der Kollege des Verlobten eine Affäre beginnen. Das alles wirkt auch weniger unglaubwürdig und kann sich Dank einer gelungenen Inszenierung auch halten. „Krumme Geschäfte“ hat also so seine Höhen und Tiefen. Richtig witzig ist der Film einfach nicht, soll er wohl auch nicht sein. Richtig anspruchsvoll allerdings auch nicht, zu viele pseudomelancholische Ausschweifungen und teilweise einfach etwas zu übertrieben in der Darstellung. So kann man sehen, wie Jamie sich nicht zu fangen weiß und immer tiefe in die Misere rutscht. Auf was für Ideen er dabei jedoch kommt, erscheint teilweise etwas argwöhnisch. Schwamm drüber, „Krummer Geschäfte“ unterhält.
[Technik]
„Krumme Geschäfte“ erscheint mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers im Seitenverhältnis 2.35:1. Das 16:9-Bild weist dem ersten Eindruck eine gute Qualität auf. Dieser Eindruck ist jedoch beim genaueren Betrachten nicht ganz richtig. Plakative Bildbereiche weisen ein stehendes Rauschmuster auf, leider. Dies kommt vor allem bei Untergründen gut zur Geltung. Des weiteren bekommt der Betrachter einen recht kontrastreichen und manchmal etwas zu steilen Kontrast vor die Linsen. Die sehr knackigen Farben wirken dann nicht immer sehr gemäß dem natürlichen Ebenbild. Dann hingegen gibt es wieder Momente, die durch ihre Sauberkeit und ruhige Wirkung für die Schokoladenseite des Transfers werben. Die Kompression gibt wenig Anlass zur Kritik. Nach dem Ablauf der Credits bleibt eine leicht zerrüttete Impression oberen Durchschnitts im Kopf zurück.
Für die akustischen Belange ist ein Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton verantwortlich. Ihn gibt es wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch zu hören. Die getestete deutschsprachige Tonspur weist eine gute Synchronfassung des Films auf, die Dialoge erklingen klar und frisch aus dem Center-Speaker. Umgebungsgeräusche bahnen sich ihren Weg über die Surround-Lautsprecher und der Subwoofer kommt ebenfalls ein wenig zum Einsatz. Richtige räumliche Weite entsteht im spürbaren Umfang lediglich über die musikalischen Einlagen, ansonsten gibt sich die Akustik recht frontlastig und konzentriert sich auf die überwiegend ruhigen Momente. Es sind auf der DVD 8 Untertitelspuren vorzufinden.
[Fazit]
Wir erhalten mit „Krumme Geschäfte“ einen gelungenen DVD-Titel vor die Augen. Auf einer Laufzeit von rund 93 Minuten unterhält die US-Produktion auf einem angenehmen Niveau. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, was mehr oder weniger zum Inhalt passt. Sony Pictures Home Entertainment bescherte dem Film eine adäquate technische Umsetzung, das Bild weist jedoch noch Optimierungspotenzial auf. Ein einfaches Menü mit simpler Navigation bietet Zugriff auf die verschiedenen Auswahlen und die Extras. Letztgenannte setzen sich zusammen aus entfallenen und erweiterten Szenen und Trailern. Nicht gerade üppig, geschweige denn inhaltlich sinnvoll oder sonderlich attraktiv. Erscheinungstermin ist der 27. September. Ein Comedy-Romance-Titel, der gefallen kann, sich manchmal etwas zu ernst nimmt, übers Mittel jedoch unterhält.
Andre Schnack, 15.10.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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