[Einleitung]
Wow, das gesamte Spektakel ist bereits 14 Jahre her. 2001 erschien Christian Züberts „Lammbock“ in den deutschen Kinos. Es war neben seines Ergebnisses als Regisseur auch sein Drehbuch, nach dem hier gearbeitet wurde. In den führenden Rollen sind zu sehen: Lucas Gregorowicz, Moritz Bleibtreu, Marie Zielcke, Julian Weigend sowie Alexandra Schalaudek. Die Produktion übernahm niemand weniger als Sönke Wortmann. Die Standard Definition DVD Version war hier bereits auf dvdcheck.de im Review Gegenstand. Im folgenden Text widme ich mich der Streaming-Variante des Films „Lammbock“ auf der Plattform des Netflix’ Streaming-Dienstes.
[Inhalt]
Erst mal einen durchziehen, so lautet die Philosophie der beiden Freunde Stefan und Kai, wenn sie sich mit den großen Themen des Lebens: Frauen, Sex und Mehmet Scholl befassen. Und weil man ja auch von irgendwas leben muss, haben sie den Pizza-Express LAMMBOCK gegründet. Die Spezialität des Hauses: „Pizza Gourmet“ mit Käse, Salami, Tomaten sowie einer „Portion“ Cannabis vom Feinsten – aus eigenem Anbau versteht sich.
Das durchdachte Geschäftsmodell funktioniert auch hervorragend, bis die ersten Probleme auftauchen: Stefan kommen zunehmend Zweifel und er beginnt ernsthaft über seine Zukunft nachzudenken, eine hartnäckige Blattlausplage bringt die kommende Ernte in Gefahr und ein ständig zugedröhnter Drogenfahnder ist ihnen dicht auf den Fersen. Und wäre das nicht alles schon genug, gibt es da auch noch die Frauen, die immer nur das eine wollen…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Mit „Lammbock“ erschien wahrscheinlich einer der ernster zu nehmenden Filme über den Themenkomplex Marihuana auf der deutschen Kinolandschaft. Ein Film über das Leben, die Idee eines jeden dazu und eben die Leichtigkeit des Seins. Doch eben auch mit der gelungenen Portion Selbstkritik, Hinterfragen und den Anstoss sinnvoll zu sein. Das sind zumindest meine Worte dazu. Andere wären vielleicht derart formuliert, als das es ums Leben und den Sinn geht. Ja, auch das.
„Lammbock“ weist eigentlich alles auf, was es eben bedarf, um das Thema konkret und sinnvoll in Szene zu setzen. Dazu gehören natürlich prächtige Darsteller, vorhanden. Und auch der notwendige Witz muss dabei sein, vorhanden. Auch darf es nicht an Charme, Charisma und Seele fehlen, ebenfalls vorhanden. Zu guter letzt dann noch etwas Ausgestaltung mit Bild und Ton, also auch einem starken Music-Score. Auch das ist vorhanden. Der unterhaltsamen Erzählstil bohrte sich in mein Herz und Kopf. Wirkungsvoll und derart, als das der Inhalt sogar zum Nachdenken anregte.
Mit plastischem Erzählstil, einer logischen und sinnvollen Unterteilung der Geschichte (teils markiert mit Überschriften im Film), sowie der gelungenen Darstellung dessen, was man allgemein nach dem Konsum von Cannabis als stoned bezeichnet, punktet der Film unmittelbar, ohne das Thema zu vereinfachen oder aber zu verherrlichen.
[Technik]
Beim eingesetzten technischen Verfahren fällt kaum ein Unterschied zur bereits veröffentlichten Standard Definition DVD-Fassung auf. Auch hier erhalten wir ein anamorphes Bild vor die Augen, welches sich im 16:9-Format auf dem Wiedergabegerät wohl fühlt. Das Format bemisst sich auf das Seitenverhältnis 1.78:1. Von Beginn an fällt auf, dass wir es mit Konturen zu tun bekommen, die zuweilen etwas ausbrechen und nicht immer für ordentliche Kantenschärfe sorgen. Dies schlägt sich auch ein wenig auf den Detailreichtum nieder. Die Farbsättigung sowie der Kontrast sind überwiegend sehr ordentlich und geben keinen nennenswerten Anlass zur Kritik. Rauschen oder spürbare Verunreinigungen habe ich nicht ausmachen können.
Tontechnisch ist der Titel sehr mau. Zur Auswahl steht lediglich der deutschsprachige Originalton, wahlweise immerhin mit deutschen Untertiteln. „Lammbock“ begeistert auf diesem Segment nicht, sondern stellt ausschließlich das notwendige Programm dar. So kommt es zu einer fehlerfreien Wiedergabe der unterschiedlichen Elemente der Akustik. Also erfolgen Sprache, Musik und Umgebungsgeräusche in einem adäquaten Gütegrad. Davon ab gibt es wenig, was es zu erwähnen gilt. „Lammbock“ ist eher ruhig, die Musik plätschert vor sich hin.
[Fazit]
Ich mochte schon „Bang, Boom, Bang“ sehr gerne. Doch dieser Film mit dem lustigen Titel „Lammbock“ hat es dann doch noch einmal etwas mehr geschafft. Ich war begeistert vom deutschen Film. Wer mich kennt, der weiß, dass das nicht einfach ist. Und das dann über eine kurz bemessene Laufzeit von rund 89 Minuten, freigegeben ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Technisch und inhaltlich also nicht sonderlich abweichend von dem, was an ähnlicher Stelle hier bereits schon einmal zu lesen war. In Sachen Ausstattung gibt es hier leider wenig im Angebot. Netflix bietet uns den Film, das war es dann aber auch schon. Extras: Fehlanzeige. Ansonsten prima und mit Sicherheit nicht nur für Kiffer interessant…
Andre Schnack, 05.08.2015
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