Letzte Runde

Drama
Drama

[Einführung]
Von Columbia TriStar Home Entertainment erscheint das vom National Board of Review mit dem Preis „Best Ensemble Performance“ ausgezeichnete Drama „Letzte Runde“ (Originaltitel: Last Orders) von Regisseur Fred Schepisi. 2001 wurde die deutsch-britische Film-Produktion abgedreht. Die Geschichte wurde mit Michael Caine, Ray Winstone, Bob Hoskins, David Hemmings und Tom Courtenay in den Hauptrollen besetzt. Die Geschichte wurde nach Roman von Graham Swift erzählt, welcher den Booker Preis für sein Buch erhielt. Wir konnten uns die DVD Fassung des Titels genauer ansehen und testeten die Literatur-Verfilmung auf ihre Qualitäten.

[Inhalt]
Die Geschichte einer Gruppe von Freunden aus dem Süden Londons wird hier über die Distanz einer Zeit von fast einem halben Jahrhundert erzählt. Sie zeigt die vier Männer auf dem Weg von ihrer Stammkneipe zum Pier in Margate. Im Gepäck haben sie die Asche ihres wunderbaren und besten Freundes Jack, dessen letzter Wunsch auf dem Totenbett der Anlass für ihren Ausflug ist. Und jede Menge Erinnerungen an ihn und Situationen in der Vergangenheit. So kommt es, dass Jack (Michael Caine) Anlass einiger Diskussionen und Spinnereien von seinem Sohn Vince (Ray Winstone), Ray (Bob Hoskins), Lenny (David Hemmings) und Vic (Tom Courtenay) wird.

[Kommentar]
Filme über das Leben hat die große Leinwand zu Haufe empfangen. Filme übers Altern ebenfalls. Geschichte über Menschen kommen beim anspruchsvolleren Betrachter oftmals sehr gut n. Es ist dabei von hoher Wichtigkeit, dass einige wenige und plastisch intensiv dargestellte, portraitierte Charaktere, die mit ganz individuellen Zügen ausgestattet sind, für eine möglichst breite Masse spricht, damit Verständnis entsteht. Schicksale und Geschichte einzelner müssen zu bestimmten Anteilen Schnittmengen untereinander bilden, damit eine gemeinsame Story mit genügend Tiefe erzählt werden kann. „Letzte Runde“ wartet mit einem ganz fabelhaften Schauspieler-Ensemble auf und vermag auch durch einen interessanten und gleichzeitig glaubhaften Inhalt zu unterhalten. Regisseur Fred Schepisi vermochte eine Inszenierung umzusetzen, die visuell und akustisch anspricht und mit einem teils weisen Humor und Touch fürs Sentimentale einfühlsam berührt, ohne dabei kitschig zu werden oder gar einem Klischee zu verfallen.

[Technik]
Ein schönes Bild, soviel vorweg. „Letzte Runde“ gelingt ein gute 2.35:1-Bild, welches anamorph codiert vorliegt und dem Originaltransfer entspricht. Frische Farben, ein satter Kontrast und hohe Werte in den Bereichen Kantenschärfe und Detailreichtum. Selbst in den wenigen raschen Bewegungen des Films kann kaum ein Makel gefunden werden, so dass er jeder großen Hollywood-Action-Produktion Paroli bieten kann. Technik-Puristen finden bei genauster Betrachtung lediglich einige zerfranste Kanten, ansonsten nichts.

Nebst gutem Bild kommt auch die Akustik nicht zu kurz. Und zwar wird diese durch zwei Soundtracks im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch dargestellt. Entsprechend dem ruhigeren Sujet des Films wird der Ton gerecht und beschränkt sich primär auf die Front der Lautsprecher. Doch wenn es Filmelemente gibt, die auch tonale Präsenz auf den hinteren Kanälen erfordern, so überrascht der Sound auch hier mit Qualität und besticht mit Wiedergabestärken.

[Fazit]
Columbia TriStar Home Entertainment veröffentlicht mit dem Titel „Letzte Runde“ einen angenehmen Film der durch Anspruch und authentische Dichte fasziniert. Über eine Laufzeit von rund 106 Minuten werden hier sehr gute darstellerische Leistungen präsentiert, abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Altersfreigabe erfolgt ab 6 Jahren, wobei die Story mit Gehalt auf ein erwachsenes Publikum zielt. Die DVD kommt in Belangen der Ausstattung mager daher. Es gibt einen Regie-Kommentar, der mit interessanten Informationen eine zweite Ansicht des Films sehr attraktiv gestaltet. Es gibt ferner auch Trailer und optionale Untertitel in insgesamt sieben Sprachfassungen. Das war es dann aber auch schon. Der Erscheinungstermin liegt mit dem 26. August bereits etwas zurück, der Preis liegt bei recht happigen 25,- Euro. Wer Caine und Co zu schätzen weiß, der kommt hier voll auf seine Kosten. Wer jedoch auf temporeiches Hollywood-Kino aus ist, der sollte vorab einmal in diese Disc reinschauen.

André Schnack, 02.12.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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