[Einleitung]
Kinowelt Home Entertainment präsentiert uns mit „Lock Up – Überleben ist alles“ einen typischen Actionfilm der späten 80er Jahre – falsch gedacht. Nicht nur Action, sondern auch etwas Drama befindet sich in dem Regiewerk von John Flynn von 1989. In den Hauptrollen sind neben Muskelpaket Sylvester Stallone (Rambo) auch Donald Sutherland (Wenn die Gondeln Trauer tragen) und John Amos (Stirb langsam 2) zu sehen. Wir unterzogen der Code2-Scheibe einen gründlichen Test und berichten hier das Ergebnis aus Inhalt und Technik.
[Inhalt]
Nur noch 6 Monate! Dann ist der Musterhäftling Frank Leone (Sylvester Stallone) endlich wieder ein freier Mann. Doch überraschend wird er auf rabiate Weise in ein Hochsicherheits-Gefängnis umquartiert, scheinbar grundlos. Bald wird ihm klar, dass der sadistische Gefängnisdirektor Drumgoole (Donald Sutherland) einen privaten und brutalen Rachefeldzug gegen ihn führt. Dem hat Frank nämlich einst einen Beförderungsstop beschert, was Drumgoole nicht gern gesehen hat. Dessen Ziel: Leone soll ausrasten und zu einer weiteren, neuen Haftstrafe verurteilt werden. Der Häftling wird fortan drangsaliert, subtil gefoltert und handfest gequält. Er erträgt alles mit zusammengebissenen Zähnen und lässt sich nicht provozieren. Aber der teuflische Plan geht weiter und über die Mauern des Gefängnisses hinaus: Frank erfährt, dass seine Verlobte vergewaltigt werden soll…
[Kommentar]
„Lock Up – Überleben ist alles“ ist handfeste Action gepaart mit etwas Dramaturgie und sogar einigen recht emotionalen Momenten. Dem Film wurde nie sonderlich viel Beachtung geschenkt, obwohl hier eine sehr gute darstellerische Leistung von Sylvester Stallone zu sehen ist, die weit über das sonst gebotene Niveau des Action-Stars hinausgeht – für Fans besonders Interessant. Seine Figur in dieser Geschichte besitzt mehr Tiefe, Form und Charakter. Stallone leistet in dieser Darstellung als unterjochter Gefangener, der seiner Situation scheinbar hoffnungslos ausgesetzt ist, einen guten Job, der ihm leider bis heute nicht den gebührenden Kredit brachte.
Ihm und Regisseur John Flynn gelang ein guter und unterhaltsamer Film, und das, obwohl die Geschichte keine sonderliche Tiefe besitzt und recht einfach, gar simpel inszeniert wurde. Alle weiteren Beteiligten verstehen ebenfalls zu überzeugen, so auch der Verlauf der linearen und einfachen Handlung. Der Film über den armen Gefängnisinsassen gefällt und besitzt eine gewisse Wirkung, zudem wurde die Story von Drehbuchautoren Richard Smith und Jeb Stuart spannend und mit sehr passenden Sets umgesetzt. Die Brutalität des Films – insbesondere die „Gemeinheiten“ des Schurken Drumgoole – erfordern eine FSK-Freigabe von 18 Jahren.
[Technik]
Technisch hinterlässt „Lock Up“ einen befriedigenden Eindruck in Bezug auf die technische Umsetzung auf das Video-Medium der Zukunft, das Medium des Jetzt: die DVD. Die visuelle Präsentation erfolgt durch einen anamorph auf der Disc abgelegten Bildtransfer im Format 1.85:1 mit durchschnittlichen bis ausreichenden Werten. Die Farben sind teilweise etwas arm an Sättigung und Kontrast, wirken allerdings bis auf diese erwähnte Blässe natürlich und harmonisch. Anhand der Kantenschärfe und den leichten Rauschmustern kann man das Alter des Films erkennen, Kompressionsartefakte und andere Störungen treten nicht auf.
Die Akustik wird im italienischen Dolby Stereo- und im englischen und deutschen Dolby Surround-Format geboten. Der Ton gibt sich relativ frontlastig und nur einige Stereoeffekte füllen den Raum mit etwas Weite und räumlichen Klang. Die Sprachausgabe kommt klar und deutlich aus dem Center-Speaker, einige nette Effekte dringen auch aus den Surround-Lautsprechern, insbesondere die wirkungsvolle und nicht mit dem Bass geizende Filmmusik erklingt in Fülle aus allen Lautsprechern und sorgt für passende Stimmung. Optionale Untertitel gibt es in insgesamt fünf Sprachen hinzuzuschalten.
[Fazit]
„Lock Up“ macht Spaß und sorgt für kurzweilige Unterhaltung. Die Geschichte unterscheidet sich etwas zu sonstigen Stallone-Produktionen und hebt sich angenehm positiv von ihnen ab. Zwar stellt der Film kein großes Kino dar, doch unterhält er für rund 104 Minuten gut. Donald Sutherland mimt eindrucksvoll den Bösewichten und Stallone das arme Opfer – die beiden spielen wirklich gut und die Chemie zwischen den zwei gewichtigen Figuren des Films überzeugt. Auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) befinden sich noch folgende Special-Features:
- der Filmtrailer,
- ein rund 6minutenlanges Making Of,
- ein 3minutelanges Stallone-Featurette mit Interviews,
- eine 8minutenlanges Behind-The-Scenes-Featurette und
- weitere Interviews mit den 5 Hauptdarstellern des Films.
Über das animierte und einfach zu bedienende Menü kann zusätzlich auch noch eine Fotogalerie erreicht werden. „Lock Up“ glänzt durch eine fast schon üppige Ausstattung, und das sieht man gerne. Eine rundum gelungene Disc die Spaß macht. Sie erscheint heute, am 27. März, zu einem Straßenpreis um die 50,- DM. Stallone-Fans müssen zuschlagen.
Andre Schnack, 27.03.2001
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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