[Einleitung]
Meine Güte, was habe ich damals gelacht bei diesem Film. Sein Titel war „Lammbock“. In den Hauptrollen waren damals noch junge, knackige und frische deutsche Schauspieler vor der Kamera zu sehen, die nach einem aberwitzigen Plot handelten, der gar nicht so weit von der Realität angesiedelt war. Es handelte sich um eine Komödie, eine gute wie sich herausstellte. Das war 2001, was nun auch schon fast 16 Jahre her ist. Viel geändert hat sich, aus dem A ist ein O im Titel geworden, „Lommbock“.
[Inhalt]
15 Jahre sind vergangen, seitdem Stefan seiner Heimatstadt Würzburg den Rücken gekehrt hat, um Karriere als Anwalt zu machen. Nun steht er kurz davor, in Dubai eine Strandbar zu eröffnen und die taffe Geschäftsfrau Yasemin zu heiraten. Allerdings braucht er dafür noch seine Geburtsurkunde, die er in Deutschland abholen muss. Kein Ding. Kurz einfliegen und gleich wieder zurück. Denkt sich Stefan.
Doch dann trifft er seinen alten Kumpel Kai wieder, mit dem er damals den Cannabis-/Pizza-Lieferservice „Lammbock“ betrieben hat. Kai lebt jetzt in einer Beziehung, inklusive pubertärem Stiefsohn, und schlägt sich mit dem alten Laden durch, dem er ein neues Konzept – Asia-Food statt Pizza Gourmet – verpasst hat. Ein letzter gemeinsamer Joint birgt ungeahnte Probleme und wird für die Freundschaft der beiden zur echten Herausforderung: Denn die Vergangenheit kickt mitunter zeitverzögert…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Eigentlich doch ein coming off age-Comedy, nur eben etwas… später. Ja, zeitverzögert passt ganz gut und das Konzept zu „Lommbock“ scheint bereits von Beginn an aufzugehen. Immerhin setzt man auch auf Bekanntes und gutes. Die darstellerischen Leistungen sind allesamt gut und ich konnte mich an einigen bekannten Gesichtern sehr erfreuen. Denn der Humor ist keinesfalls weniger oder aber schlechter geworden, nein, man konnte aus dem Stoff noch einiges machen, was dann auch zum gewünschten Erfolg führte.
Der Film hat natürlich einiges an Frische von damals einbüßen müssen, den schließlich in heute nicht mehr damals. Doch trotz meiner anfänglichen Skepsis geht das Gelabere der Jungs hier in eine würdige zweite Runde. Irgendwie ist vieles wie früher und manches eben auch aktualisiert und doch noch sehr wirkungsvoll. „Lommbock“ zielt zwischendurch immer wieder auf Zweifel ab und auf die Schwäche echte Entscheidungen für sein Leben zu treffen. Und dann ist der Film wieder eine lustige Jungs-Komödie.
[Technik]
Mir gefielen die Bilder des Films von Beginn an. Alles scheint zu passen, wirkt so, als würde man praktisch daneben sitzen. Denn hier gibt es noch Dialoge zwischen Menschen, die nicht auf der Flucht vor ihrem Leben und ihrer Zeit sind. Aber auch Momente und Einstellungen mit bewegten Objekten tun dem visuellen Geschehen keinen Abbruch. Der Transfer erfolgt mittels 1080p-Abtastung im Format 2.40:1 und erfreut sich ordentlicher und moderner Kino-Bilder. „Lommbock“ gefällt mir technisch gut, der Kontrast geht in Ordnung und es mündet in authentischen Bildern.
„Lommbock“ ist kein sonderlich akustischer Film. Oftmals regiert Stille, dann tritt eine Dialogzeile zu Tage und bei einigen Schlüsselszenen bricht dann sogar der Lautsprecher los und es dringt Musik in den Raum. Alles wirkt ausreichend aufeinander abgestimmt und ein bisschen Räumlichkeit kommt vor allem durch die Musik und die gut gesetzten Geräusche zustande. Technisch und theoretisch betrachtet handelt es sich hier um DTS-HD 5.1 Master Audio in deutscher Sprache. Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Auch wenn ich anfangs dachte, nein, ein zweiter Teil wird nicht funktionieren. So wurde ich eines besseren belehrt. Und Kiffen im Krankenhaus geht doch, man braucht nur einen leistungsstarken Staubsauger. Jungsgelaber und Getue – das steht hier auf der Agenda. Nicht mehr und nicht weniger. „Lommbock“ befindet sich auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc mit einer Laufzeit von rund 106 Minuten. Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Christian Zübert
- Making Of
- Special Effects Making Of
- Special Online-Clip
- Teaser und Trailer
- Hörfilmfassung
Die Materialien sowie der Hauptfilm haben eine Altersfreigabe von ab 12 Jahren aufzuweisen. Viel Spaß gibt es hier durch den Film an sich schon, aber auch die Bonusmaterialien tun ihren Teil dazu bei und runden das Angebot von universumfilm angenehm ab. Im Handel ist diese Blu-ray Disc seit dem 29. September zu haben. Sie kostet rund 14,- Euro und bietet mindestens jenen gute Unterhaltung, die bereits „Lammbock“ gut fanden.
Andre Schnack, 10.11.2017
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