Lonely Hearts Killers

Crime/Drama/Thriller
Crime/Drama/Thriller

[Einleitung]
Ein Film mit John Travolta in eine der Hauptrollen kommt mir praktisch immer recht gelegen. Ich gebe viel auf diesen Darsteller, sein Talent „cool“ zu sein und seine doch immer wieder fesselnde Art und Weise auch Charakter-Rollen wahrzunehmen. An seiner Seite sind in „Lonely Hearts Killers“ (Originaltitel: Lonely Hearts) Jared Leto, Salma Hayek und James Gandolfini zu sehen. Der Film entstand 2006 unter der Regie von Todd Robinson, welcher auch das Drehbuch zum Titel schrieb. Diese DVD-Fassung erscheint hierzulande im Vertrieb der e-m-s new media und wir konnten einen genaueren Blick auf die US-amerikanische Filmproduktion werfen.

[Inhalt]
Als wären sie in der Hölle füreinander ausgesucht worden: In dem Moment, in dem sich der Kleinbetrüger Ray Fernandez (Jared Leto) und die Schönheit Martha Beck (Salma Hayek) erstmals küssen, besiegelt sich ihr Schicksal. Gemeinsam täuschen sie einsame Frauen und nehmen sie nach Strich und Faden aus. Bald schon schrecken sie auch vor brutalem Mord nicht zurück. Ihre mit dem Blut Unschuldiger erkaufte Freiheit kann nicht von Dauer sein, denn die beiden Cops Elmer Robinson (John Travolta) und Charles Hildebrandt (James Gandolfini) sind dem mörderischen Paar längst auf der Spur.
(Quelle: e-m-s new media)

[Kommentar]
Ein „Capote“ oder „Kaltblütig.“ stehen nicht im Visier des ambitionierten Filmwerks, welches schlussendlich eine Reise mit unsicherem Ausgang antritt, um am Ende in gewohnter Hollywood-Manier abzuschließen. Dabei bleiben bereits etablierte Hollywood-Meilensteine wie beispielsweise „L.A. Confidential“ unerreicht. Regisseur und Drehbuchautor Todd Robinson konzentrierte sich auf eine eher genretypische Inszenierung, mit all dem notwendigen Drumherum. Gute Masken und Sets sind da ganz selbstverständlich, sowie eine gute Ausleuchtung und eine musikalische Begleitung, die den Zuschauer auf die verschiedenen Szenen unterbewusst und subtil einstimmt. Wie viel Wahrheit nun noch von den wahrhaftigen Lonely-Hearts-Killers der 40er Jahre übrig bliebt, vermag der Betrachter nicht einzuschätzen. Fest steht jedoch, dass der Thriller als solches gut gefällt, ihm jedoch leider – trotz guter Darsteller – die eigene Note ein wenig fehlt.

Etwas besonderes wäre dann doch noch erwähnenswert: Regisseur und Drehbuchautor Todd Robinson ist der tatsächliche Enkel des von John Travolta gespielten Charakters Elmer Robinson. Interessant vor dem Hintergrund, dass man sich entsprechend ein Bild davon machen kann, welche Motivation den Regisseur antrieb und das es sich bei „Lonely Hearts Killers“ um ein ambitioniertes Film-Unternehmen handelt.

[Technik]
„Lonely Hearts Killers“ erscheint in einem anamorhen Breitbildgewand im Format 2.35:1 und weist damit am oberen und unteren Bildschirmrand auf 16:9-Wiedergabegeräten einen schwarzen Balken auf. Und es ist tatsächlich so, dass auch die Farbgebung ein wenig verfremdet wurde. In vielen Momenten treten vor allem gelbliche Stiche in der Abbildung zu Tage. Das ist keinesfalls schlimm und unterstreicht zuweilen die Wirkung der ansonsten recht ruhigen Bilder positiv. Kontrast und Farbintensität gehen ebenfalls in Ordnung, nur selten verschwinden einige Bilddetails im zu tiefen Schwarz der starken Schattenzeichnung, welche von der nicht immer perfekten Ausleuchtung herrührt. Die Kompression geht ebenfalls in Ordnung und bietet keinen großartigen Kritikansatz.

Der Film gehört zu der Kategorie, die das Potenzial für einen überdurchschnittlichen bis vielfältigen Surround-Sound aufweisen versteht. „Lonely Hearts Killers“ bietet neben ruhigen Momenten auch einige Szenen mit Wumm. So erhalten wir leicht gestreute Umgebungsgeräusche und es entsteht eine räumliche Wirkung. Der deutschsprachige DTS- und Dolby Digital 5.1-Sound versprüht über sämtliche angeschlossene Lautsprecher zielgerichtet seinen Ton. Dies zählt auch für den Dolby Digital 5.1-Originalton in englischer Sprache, nur das hier die Ausgabe der Dialoge etwas dumpfer wirkt als beim deutschen Pendant. Untertitel können optional in unserer Landessprache hinzugeschaltet werden.

[Fazit]
Film noir aus der Zeit um die 40er Jahre des letzten Jahrhunderts gehören zu meinen allerliebsten Sets, die ich im Kino sehen möchte. Sie sind für mich die Verkörperung des amerikanischen Aufbruchs in der Moderne und ein Sinnbild jeder guten Mafio- und Cosa Nostra-Erzählung. Wunderbar, wenn Filme an diesen doch sehr eigenen Charme heranreichen wollen, und es ihnen auch ganz gut gelingt. „Lonely Hearts Killers“ gefällt auf seiner Laufzeit von rund 103 Minuten, muss vor von hinten heranrückende Genregrößen wie „L.A. Confidential“ oder „Chinatown“ jedoch respektvoll durchwinken. Extras? Wie folgt:

  • Making Of
  • Originaltrailer
  • Bildergalerie
  • Biografien/Filmografien

Das liest sich genau so übersichtlich, wie sich das Material letzten Endes auch inhaltlich darstellt. Grober Durchschnitt, nicht mehr und nicht weniger. „Lonely Hearts Killers“ weist eine gelungene technische Präsentation an den Tag, erscheint mit ansprechender DVD-Gestaltung und vergrätscht sich nur im Bereich des Ausstattungsumfangs spürbar. Der ab 16 Jahren freigegebene Titel erschien am 13. September zu einem Preis von rund 15,- Euro, was angesichts der beschriebenen Qualität angemessen erscheint.

Andre Schnack, 01.10.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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