[Einleitung]
Unter dem französischen Titel „La soupe aux choux“ verbirgt sich ein ganz wunderbarer und heiterer Film der etwas anderen und älteren Art. In deutschen Landen erschien der Film unter dem passenden Namen „Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe“. Die Comedy entstand 1981 als französische Produktion unter der Regie von Jean Girault nach einem Roman von René Fallet. In den Hauptrollen des Stücks sind Louis de Funès, Jean Carmet, Jacques Villeret, Claude Gensac und Christine Dejoux. Wir konnten den Titel aus dem Programm der universumfilm genauer beäugen und berichten.
[Inhalt]
Claude und sein alter Freund Francis, zwei schon etwas betagte Bauern, leben am Rande eines kleinen Dorfes und genießen ihren Lebensabend. Wenn sie nicht gerade die nach ihrem Geheimrezept selbstgebraute, köstliche Kohlsuppe in sich hineinlöffeln, gönnen sie sich ein Fläschchen guten Rotwein. Ihr idyllisches Landleben wird plötzlich von einem außergewöhnlichen Ereignis zerstört: eine fliegende Untertasse landet eines Nachts auf dem Feld und ihr entsteigt eine merkwürdige Gestalt, die Claude einen Besuch abstattet. Von nun an hat Claude jede Nacht außerirdischen Besuch, und er kommt kaum nach mit dem Kochen der Suppe, nach der die Wesen vom anderen Stern ganz verrückt sind. Da Claude niemandem etwas von seinen nächtlichen Abenteuern erzählt, kursieren im Dorf schon die merkwürdigsten Gerüchte. Auch sein alter Freund Francis glaubt schon wahnsinnig geworden zu sein, weil er ständig fliegende Untertassen sieht…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Den beiden Alten beim Schimpfen, Saufen und Furzen zuzusehen ist einfach köstlich. Für die einen ist der Film die Reinkarnation der Albernheit, für die anderen hingegen einfach wunderbar guter, lebensfroher und ungefährlicher Humor mit kultigem Charme und Flair. Hier wird Kommunikation der freundlichen Natur zwischen denen, die auf keinen lingualen Konsens kommen betrieben. Es geht im weiteren Verlaufe wallerdings auch neben Verständigung um Lebensgenuss und eine ganz eigene Ansicht und Lebenseinstellung mit viel Gelassenheit. So wurden sich zur Umsetzung nicht nur einige visuell gelungene Dinge geleistet, auch die lustige Filmmusik und vor allem die genial komischen Dialoge und Sprüche zwischen den vergreisten und eigentümlichen Opa-Unikaten haben es wirklich in sich und bereiten Stimmung.
In Anbetracht der Tatsache, dass es praktisch keine weiteren Beteiligten Darsteller gibt, kann vor den beiden schauspielerischen Leistungen der Hut gezogen werden. Es entsteht eine fantastische Atmosphäre und die Chemie der beiden Komödianten geht voll auf. Die Themen der Gespräche sind nicht gerade von Tiefsinn geprägt, haben aber einen solchen reichen und lustigen Wortschatz, der vieles von der simplen Story wieder wettmacht. Ausgesprochen überzeugend sind die langen Aufnahmen mit Louis de Funès – seine Gestik ist brillant. Er alleine unterhält schon fürchterlich.
[Technik]
Wenn auch die Darsteller optisch ihr Alter nicht verstecken können, so kann die visuelle Leistung hier entsprechend begeistern. Man hätte mit mehr Bildrauschen und Verunreinigungen gerechnet, wird jedoch angenehm überrascht. Doch zu einer ordentlichen Qualität gehört mehr als das. Was wir hier ebenfalls mit einem ausreichend kontrastreichen und einer passend charmanten und ausgeprägten Plastizität – vor dem Hintergrund des Alters – vorfinden. Insgesamt kann von einem guten Bild gesprochen werden. Auch die Kompression unterstreicht diese Feststellung über den 2.35:1 Transfer im anamorphen Breitbildgewand.
Ton gibt es im Format Dolby Digital 2.0 in den Sprachen Deutsch und Französisch. Untertitel können optional in ebenfalls beiden Sprachvarianten eingeschaltet werden. Tonal kann hier nicht das geboten werden, was wir von aktuellen Kinoveröffentlichungen erwarten, und ohnehin kann bei einer Comedy nicht allzu viel auf Explosionen oder Special-Effects gehofft werden – und die gibt es ohnehin hier gar nicht. Durchgängige Dialoge und eine teilweise einsetzende musikalische Untermalung bestimmen das Klangbild des Soundtracks. Die Hintergrundgeräusche halten sich sehr zurück und der Ton kommt nahezu ausschließlich aus dem Center-Speaker, wirkt dabei wie ein Mono-Ton.
[Fazit]
Es handelt sich beim Titel um eine der beliebtesten Komödien mit Louis de Funès, die sich auf vergnügungsvolle 88 Minuten erstreckt, wurde ab einem Alter von 6 Jahren freigegeben. Es handelt sich beim Datenträger um eine einseitige Single-Layer-Disc (DVD Typ 5), auf der sich der Film befindet. Was die Ausstattung des Titels angeht, so tritt man mit geringen Erwartungen an die Erscheinung heran, und das auch ganz zu Recht. Handelt es sich doch eher um einen Insider-Tipp, der hierzulande oftmals als Geheimtipp gehandelt wird, sich auf dem Weltmarkt wohl aber eher in den hinteren Rängen befindet. Der DVD liegt ein Trailer und ein Zusammenschnitt von bisher ungezeigten Szenen mit französischer Originalsprache bei. Zwar nichts besonderes, aber immerhin etwas an Bonusmaterial. Die Disc erschien am 12. Juli. Wer Louis de Funès-Filme mag, der kommt um diese Disc nicht herum.
Andre Schnack, 13.07.2004
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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