[Einleitung]
Sunfilm Entertainment bringt uns nach einigen technisch und inhaltlich sehr gelungenen DVDs nun mit „Love Kills – Nicht nur die Liebe tötet“ gleich die nächste Code2-Scheibe in das Heimkino. Der 1998 abgedrehte Streifen wurde mit Mario Van Peebles, Lesles Ann Warren, Daniel Baldwin, Donovan Leitch, Loretta Devine und Louise Fletcher besetzt. Die Regie führte ebenfalls Mr. Van Peebles, genau so, wie er auch das Drehbuch zum Film schrieb. Wir sahen uns die DVD genauer an und bildeten uns ein Urteil.
[Inhalt]
Evelyn Heiss (Lesley Ann Warren), die ihren wesentlich älteren Gatten nur aus Geldgier geheiratet hatte, ist seit kurzem verwitwet – und nur zu bereit, dem Sex-Appeal des durchtrainierten Masseurs Poe Finklestein (Mario Van Peebles) zu erliegen. In Windeseile nistet sich der attraktive Draufgänger im luxuriösen Familien-Domizil in Beverly Hills ein. Sehr zum Missfallen der restlichen Familienmitglieder. Stiefsohn Dominique (Donovan Leitch) und Schwägerin Alena (Louise Fletcher) wittern Konkurrenz. Muss doch das Erbe – die sagenhaften Heiss-Juwelen – verteidigt werden. Als dann noch Sylvia (Loretta Devine), angeblich Poes Schwester, auftaucht, ist der Kampf eröffnet. Allianzen werden geschmiedet und gleich wieder hintergangen, jeder verfolgt jeden, keiner ist, was er vorgibt. Als Dominiques Liebhaber ermordet auf der Terrasse liegt, wird bald klar: Es wird noch mehr Blut fließen in diesem gnadenlosen Krieg um Reichtum, Macht und Lust.
[Kommentar]
„Love Kills – Nicht nur die Liebe tötet“ ist ein einfacher, relativ unterhaltsamer und gut durchgestylter Film. Letzteres und die sehr pralle Farbgebung, die mit den zahlreichen Nahaufnahmen der Protagonisten kombiniert wurde, verleihen dem Film ein etwas unnatürliches Aussehen und eine gestelzte, künstliche Wirkung, wie man es von einigen TV-Soaps amerikanischer Natur kennt. Davon ab wird jedoch eine intrigante Geschichte geboten, die durch einige Wendungen spannend unterhält. Die darstellerischen Leistungen reichen aus, gut spielt der Amerikaner Daniel Baldwin (Vampires). Ferner gibt es einen passenden und gelungenen Soundtrack zu den stylischen Bildern. Letztlich bleibt aber ein nur durchschnittlicher Eindruck des Films, vielleicht hat Mr. Van Peebles sich auch etwas übernommen, denn gleich die Hauptrolle zu spielen, Regie zu führen und das Script anzufertigen ist wahrscheinlich eine gar nicht so einfache Aufgabe. Ein Mix, der zwar versucht auf die Größe eines Tarantino-Stils zu schielen, aber leider diesen weit verfehlt.
[Technik]
Technisch befindet sich die DVD leider nur im unteren Mittelfeld. Es wird die Geschichte im Vollbildformat 4:3 (1.33:1) erzählt, entgegen der amerikanischen Code1-Fassung, die im nicht anamorphen Breitbildgewand im Cinemascope-Format (2.35:1) aufwartet. Der Transfer weist knackige und prall gesättigte Farben auf, wenn auch der Kontrast teilweise schon überzogen und zu steil wirkt. Doch was nützen eine gute Farbgebung und ein gelungener Kontrast, wenn die Bildschärfe einfach zu soft und niedrig ist und von einem ständigen Rauschen begleitet wird. Hinzu gesellt sich ein leichter Nachzieheffekt und eine nicht ganz ausreichende Kompression.
Den Soundtrack gibt es im Dolby Digital 5.1-Tonformat in deutscher Sprache oder aber im Dolby Surround-Format in deutscher oder englischer Sprache. Das diskrete Mehrkanaltonformat ist dem Dolby Surround-Ton vorzuziehen und überzeugt durch eine satte und weite Wiedergabe der Filmmusik und klaren, deutlich aus dem Center klingenden Dialogen. Viel mehr wird der Thematik entsprechend auch nicht geboten, so dass zwar die Qualität als gut bezeichnet werden kann, die Ausnutzung des Digitaltonpotentials aber nur bedingt geschieht. Untertitel befinden sich nicht auf dem Silberling.
[Fazit]
„Love Kills – Nicht nur die Liebe tötet“ ist kein sonderlich tiefgehender Film, aber eine nette, unterhaltsame und mit einigen Twists & Turnarounds in der Geschichte ausgestattete Erzählung über Intrigen, Geld, Liebe, Hass und Neid. Der Inhalt geht klar, die technische Präsentation gibt Grund zu negativer Kritik und die Ausstattung leistet ebenfalls keinen sonderlich guten Dienst. Denn nebst des rund 91minutenlangen Film befindet sich lediglich der Trailer zum Hauptfilm und 3 weitere Trailer zu anderen Erscheinungen von Sunfilm Entertainment auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Freigegeben wurde die DVD ab einem Alter von 16 Jahren. Wer sich also als Mario Van Peebles-Fan bezeichnet, der wird auch Spaß an dieser Scheibe haben, alle anderen sollten vorab reinschauen. „Love Kills – Nicht nur die Liebe tötet“ ist seit dem 17. Juli als Rental-DVD zu leihen und erschien am 31. Juli als Kauf-Version.
Andre Schnack, 05.08.2001
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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