[Einleitung]
Unter denen, die sich gerne eine einmal die Gänsehaut geben, befinden sich mit Sicherheit viele potentielle Fans dieses Titels. Wirklich unheimlich, oder nur vermeintlich gruselig? Wir prüften die Disc auf inhaltliche Stärken und Schwächen und bildeten uns ein Urteil über ihre Technik und die Ausstattung. In den Hauptrollen von „Malefique – Psalm 666″ sind Gérald Laroche, Philippe Laudenbach, Clovis Cornillac, Dimitri Rataud, Didier Bénureau und Geoffrey Carey zu sehen. Die Regie wurde von Eric Valette geführt, am Drehbuch arbeiteten Alexandre Charlot, François Cognard und Franck Magnier mit. Der Titel kommt aus dem Programm der Kinowelt Home Entertainment.
[Inhalt]
Vier vollkommen unterschiedliche Charaktere in einer Gefängniszelle: Carrère, ein betrügerischer Jungunternehmer; Marcus, ein Transsexueller; Pâquerette, 20 Jahre alt aber geistig noch ein Kind; Lasalle, der Älteste und Intelligenteste, sitzt wegen Mordes an seiner Ehefrau. Hinter einem lockeren Stein in der Zellenwand kommt das geheime Tagebuch eines ehemaligen Gefangenen zum Vorschein. Die mysteriösen Aufzeichnungen beflügeln die Fantasie der vier Zellengenossen, denn das Buch gibt Anleitungen zur Flucht mittels schwarzer Magie. Und tatsächlich, seit dem Fund mehren sich beunruhigende Anzeichen, dass an den Hirngespinsten etwas dran ist…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[Kommentar]
Harter Tobak, dachte ich nach der Ansicht des Titels. Geschockt wird man von „Malefique“ nicht richtig, der Titel arbeitet subtil und nur stellenweise mit der Darstellung von Gewalt, sei es körperlicher Natur oder aber in Form von Alpträumen oder anderen Erscheinungen. Die Schlüsselrolle wird von einem toten und todbringenden Gegenstand eingenommen – einem Buch. Dieses wird gefunden und genutzt. Fortan passieren merkwürdige Dinge und die Insassen der Zelle versuchen das Buch auf ihre Weise zu gebrauchen, was zahlreiche Zwischenfälle nach sich zieht.
Die französischen Erschaffer beschränkten sich überwiegend auf das Spiel in der Zelle. Es entsteht teils auch eine etwas klaustrophobische Stimmung, Blicke in die Außenwelt und natürliche Umgebungen bietet der Film praktisch gar nicht. Die Zelle ist der Dreh- und Angelpunkt der einfachen Geschichte, die sehr viele Fragen offen lässt und auch magische Ursprünge zurückführen will. Nicht gerade gut ausgeleuchtet, dafür aber überzeugend ausgestattet und mit einer irgendwie ekligen Stimmung behaftet zeigt sie sich von einer unangenehmen Seite. Die Schauspieler verfügen über gute Masken und bieten eine ansehnliche Darbietung.
Gruselig und teilweise wirklich sehr unheimlich gestalten sich gerade die Aufnahmen während der nächtlichen Magiestunden, in denen wir fiese Träume erleben oder argwöhnischer Zeuge sonderbarer Magie-Rituale werden. Jeder Insasse hat so sein ganz eigenes Ziel bei der Sache. Die persönlichen Motive und Charaktereigenschaften entwickeln sich über die gesamte Laufzeit des Titels.
[Technik]
Anamorph im Ratio 1.85:1 erstrahlt es auf der Mattscheibe oder ggf. der Leinwand des Heimkinos. Der 16:9-TV Gerät füllende Bildtransfer verfügt über viele dunkle Aufnahmen und schattige Bildbereiche, die nicht immer den eigentlich geforderten Detailgrad abbilden können. Höchsten Anforderungen wird der eher günstig produzierte Titel nicht gerecht, eine Frage der persönlichen Ansicht, wenn die Bildqualität ausschlaggebend für den Kauf sein sollte. Wer jedoch Filme aus bestimmten Nischen schätzt und auch gerne einen Horror-Geheim-Tipp mit befriedigender Qualität mag, der wird hier zufrieden gestellt. Von Seiten der Kompression gibt es gelungene Werte geboten, Verunreinigungen oder Kompressionsartefakte bleiben weitgehend aus.
Der Sound der DVD wurde im Format Dolby Digital 5.1 aufgenommen und abgemischt. Der Mehrkanalton weist mit folgenden Eigenschaften zu überzeugen: klare Sprache aus dem Center-Speaker, teilweise soullastige Black-Music aus allen Lautsprechern oder aber einige Hintergrundgeräusche mit räumlicher Wirkung aus den Surround-Boxen müssen hier genannt werden. Das Volumen-Verhältnis zwischen den verschiedenen akustischen Bausteinen stimmt und der Ton hinterlässt einen harmonischen, ausreichend weiten und dynamischen Gesamteindruck. Untertitel gibt es zum deutschen Sound optional in selbiger Sprache und beim französischen Originalton aus Lizenzgründen zwangseingeblendet.
[Fazit]
Kinowelt konzentriert sich in der letzten mehr und mehr auf Lizenzen und DVD-Erscheinungen von Filmen, deren Budgets nicht immer hoch und deren Bekanntheitsgrad nicht selten gering ist. Doch dies sagt nicht immer zwangsläufig etwas über die inhaltlichen Qualitäten eines Films aus. „Malefique – Psalm 666″ verfügt über eine Laufzeit von rund 86 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Das einfach gehaltene Menü bietet Ton und Zugriff auf folgende Bonusmaterialien:
- Audiokommentar mit Eric Valette und Beteiligten
- Making Of (ca. 28 Minuten Einblicke in die Entstehung des Films mit Interviewausschnitten und Hinter den Kulissen-Aufnahmen, deutsch untertitelt.)
- Kurzfilm von Eric Valette (15 Minuten Kurzfilm in einer zufrieden stellenden technischen Wiedergabequalität. Ebenfalls Richtung Horror.)
- deutscher und französischer Trailer
- 3 weitere Trailer anderer DVD-Erscheinungen
In Anbetracht des Bekanntheitsgrads und der Thematik des Films halte ich die Ausstattung für recht gut. Im Volumen nicht erschlagend und auch inhaltlich nicht gerade von Innovationen geprägt, dafür aber informativ und irgendwie interessant. Die Blicke auf die Sets zeigen, wie dicht die Stimmung des Films eigentlich ist. Die gruselige Unterhaltung wurde ab einer Altersstufe von 16 Jahren freigegeben und erschien am 27. Januar als Verleih-DVD. Die Verkaufs-Version wird am 18. Mai folgen.
Andre Schnack, 07.04.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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