[Einleitung]
Familien-Dramen gibt es mit Sicherheit zu Haufe. Es fallen mir auf Anhieb gleich eine ganze Handvoll dieser Stücke ein. Alles Filme, die ich sehr schätze, jedoch gehören sie dennoch nicht zu jenen, die des Öfteren einmal ihren Weg ins Wiedergabegerät finden. Wie wird es in diesen Belangen „Maman ist kurz beim Friseur“ (Originaltitel: Maman est chez le coiffeur) ergehen? Ein Drama von 2008, produziert für das TV-Programm im Staate Kanadas. Regisseurin Léa Pool arbeitete nach einem Skript von Isabelle Hébert. In den führenden Rollen des Titels sehen wir Marianne Fortier, Élie Dupuis, Hugo St-Onge-Paquin, Laurent Lucas und Céline Bonnier und weitere. Diese DVD-Fassung erscheint aus dem Angebot von Senator Home Entertainment und wir schauten – sehr verspätet – hin.
[Inhalt]
Französisch-Kanada im Sommer 1966: Für die 15-jährige Élise und ihre beiden jüngeren Brüder beginnt das bisher idyllische Familienleben zu bröckeln, als herauskommt, dass ihr Vater eine Affäre mit einem seiner Golfpartner hat. Als ihre Mutter die Familie verlässt um einen Job in London anzunehmen, ist der zurückgelassene Vater vollkommen überfordert.
Und die drei Kinder gehen ganz unterschiedlich mit der Situation um. Während Benoît, das Nesthäkchen der Familie, seine Einsamkeit und Frustration in alarmierenden Verhaltensweisen zum Ausdruck bringt, bastelt sein Bruder Coco unbeirrbar in der Garage an seiner Seifenkiste weiter. Élise hingegen flüchtet sich nicht in ihre eigene Welt, sondern beginnt die Menschen um sich herum kritischer zu betrachten.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Ein Drama, welches durchaus komödiantische Züge trägt. Vieles gelingt hier gut, weil die Perspektive, aus der die Geschichte geschildert wird, eine recht besondere ist. Denn wir bekommen die Geschehnisse aus der Sicht der Kinder erzählt. Und natürlich ist es sehr wichtig, dass auch ordentliche Darsteller ausgesucht wurden. Dies ist so! Durch die Bank gelang die Besetzung und das Ergebnis kann sich sehen lassen und trägt maßgeblich mit zur Atmosphäre des Films bei. Apropos Stimmung, diese ist deswegen gut, da die Sets, die Kostüme und Masken auf ganzer Linie überzeugen und den Stil und Charme der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts gekonnt einfangen. Tempo und Spannungsbogen der Erzählung gehen in Ordnung.
[Technik]
Anamorph und mittels 1.85:1-Bildern erzählt „Maman ist kurz beim Friseur“ eine traurige Geschichte einer Kindheit. Diese ist technisch auf einem durchschnittlichen Niveau anzusiedeln. Es sind farbenfrohe Bilder, die sich von Beginn an einstellen. Allerdings sind es auch jene Bilder, die keine ausreichende Kantenschärfe und auch nicht die notwendige Sauberkeit bei der Gestaltung der Bilddetails an den Tag legt. Selbst bei einigen Aufnahmen, egal ob Innen- oder Außenblickfänge, zerfransen ein wenig die Elemente, was für etwas Unruhe und das Gefühl von fehlender Sauberkeit führt. Davon ab reicht die gebotene Tiefe im Geschehen aus, auch auf eine ordentliche Kompression kann gezählt werden.
Wir erhalten wahlweise deutschen oder auch französischen Ton, beides jeweils im Gewand eines Dolby Digital 5.1-Mehrkanaltonformats. Optionale Untertitel sind in deutschen Lettern hinzuzuschalten, wenn der Bedarf besteht. Alles in allem fällt die Qualität des Dargebotenen ein wenig minder aus. Es sind weder großartige Surround-Effekte vorzufinden, noch gibt es diffizile Musik-Eskapaden oder besondere Anforderungen, die der Transfer auf bravouröse Art und Weise erfüllt. Nein, hier herrscht bestenfalls das vor, was ich hier einmal als obligatorischen Standard bezeichnen möchte.
[Fazit]
„Maman ist kurz beim Friseur“ besitzt eine Laufzeit von rund 93 Minuten, der Film befindet sich auf einer einseitigen und einschichtigen DVD (Disc Typ 5). Das Drama hat wenig neben dem Hauptinhalt zu bieten. Bis auf ein paar Trailer und Empfehlungen zu weiteren Erscheinungen, ist dem Extras-Bereich nicht mehr zu entlocken. Bei der Disc handelt es sich um einen Titel, der schon ein wenig länger im Handel erhältlich ist, und zwar seit dem 19. November 2010. Aktuell sind noch so rund 10,- Euro für den Kauf zu berappen. „Maman ist kurz beim Friseur“ wird allen gefallen, denen etwas an ernsthafter Unterhaltung mit Tragik und Drama liegt. Handwerklich alles in allem ordentlich.
Andre Schnack, 27.06.2011
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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