[Einleitung]
„Mansfield Park“ aus dem Jahr ’99 von Regisseurin Patricia Rozema erscheint als DVD-Fassung von Kinowelt Home Entertainment unter dem Label Arthaus. Der Film im Stil einer Romanverfilmung von „Legenden der Leidenschaft“ erweckt durch die scheinbar schöne Geschichte, tolle Kostüme und überzeugende Darsteller die Aufmerksamkeit. In den Hauptrollen sind Embeth Davidtz, Frances O’Connor, Jonny Lee Miller, Alessandro Nivola und unter anderen auch Lindsay Duncan zu sehen. Ob die Geschichte über die Liebe überzeugt und gefällt, und ob die DVD-Fassung sich als sehenswert gibt, sahen wir uns an.
[Inhalt]
Fanny Price (Hannah Taylor-Gordon) weiß genau, was sie will: Sie liebt ihren Cousin Edmund (Jonny Lee Miller), mit dem sie in Mansfield Park, dem prächtigen Landsitz ihrer wohlhabenden Verwandten, aufgewachsen ist. Doch der hat sich ausgerechnet in die charmante, aber sehr ehrgeizige Lady Mary Crawford (Embeth Davidtz) verliebt. Als Marys Bruder Henry (Alessandro Nivola), ein reicher Dandy, Fanny einen Heiratsantrag macht, lehnt sie energisch ab. Ihr bleibt nun keine andere Wahl: Sie muss Mansfield Park auf der Stelle verlassen, um wieder in die bedrückende Atmosphäre ihres ärmlichen Elternhauses zurückzukehren. Doch eines Tages steht Edmund überraschend vor ihrer Tür…
[Kommentar]
Patricia Rozema führte nicht nur die Regie des modern verfilmten Stoffs, sondern fertigte auch das Drehbuch nach dem 1814 erschienenen Roman „Mansfield Park“ von Jane Austen an. Die Geschichte des etwas anderen Fanny Price unter den edlen und wohlhabendenjungen Frauen höheren Stands auf dem Hof des Mansfield Park wurde sehr detailliert und schön inszeniert. Im Prinzip geht es nur um die Liebe zwischen Menschen, den Unterschied zwischen Menschen durch Dinge, die eigentlich nebensächlich erscheinen – zumindest aus heutiger Sicht – und letztlich um einige Intrigen und Absichten bestimmter Personen. In Sachen Kostümen und Sets überzeugt der Film auf Anhieb, es entsteht die passende Stimmung, ebenfalls wird das durch die sehr eigene Art und Weise der Dialoge geschürt. Und die gewählte Sprache gibt sich nicht unbedingt immer sehr einfach und verständlich. Letztlich bleibt es reine Geschmackssache wie man über den Film urteilt, zumal einige Unterschiede in Bezug auf das Buch bestehen. Das Cast wurde gut gewählt und gute darstellerische Leistungen werden hier offenbart. Ansehen und selbst entscheiden.
[Technik]
Technisch gibt es keine zwei Meinungen. Der Bildtransfer im Originalformat 1.85:1 weist rundum überzeugende Werte auf. Zwar neigt man nicht zur schieren Begeisterung, dafür wird aber ein dennoch überdurchschnittliches, anamorph auf dem Datenträger abgelegtes Geschehen geboten. Saubere, natürliche Farben und ein wirkungsvoller Kontrast sorgen für eine visuell gelungene Unterhaltung. Drop-Outs, Kompressionsartefakte und andere Störungen treten nicht auf. Nachzieheffekte und Rauschen treten bleiben ebenfalls aus.
Ton gibt es in Form von zwei Tonspuren, einer mit dem englischen Originalton und einer deutschsprachigen Synchronfassung. Beide wurde im Dolby Digital 5.1-Format abgemischt und auf die DVD gebannt. Der Thematik entsprechend gibt es nicht gerade ein Feuerwerk an Soundeffekten, dafür aber eine hingebungsvolle Wiedergabe der wundervollen Filmmusik, klare Dialoge und ein angenehm weites, mit vielen Hintergrundgeräuschen ausgestattetes Klangbild. Untertitel sind optional in deutscher Sprache hinzuzuschalten.
[Fazit]
Arthaus und Kinowelt zusammen bringen mit Patricia Rozemas „Mansfield Park“ einen wirklich schönen Film mit viel Leidenschaft und Liebe auf DVD heraus. Die Code2-Scheibe für den deutschen Video-Markt erscheint als Rental-Disc am 20. März, die Kauf-DVD folgt dann am 08. Mai dieses Jahres zu einem Verkaufspreis von rund 50,- DM. Der 107minutenlange Streifen befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde zusätzlich mit folgenden Special Features ausgestattet: der englische und deutsche Trailer zu „Mansfield Park“, einige Interviews (insgesamt 18 Minuten) und ein 8minutenlanges Behind The Scenes-Featurette. Ferner werden unter dem Menüpunkt „Trailer“ 6 Trailer weiterer Erscheinungen des Hauses präsentiert. Also auch in der Ausstattung keine zu verachtende Leistung. Das Menü allerdings lässt etwas zu wünschen übrig, denn der Standard der Arthaus-Menüs gefällt allmählich einfach nicht mehr recht. Wer eine schöne Geschichte aus dem frühen 19. Jahrhundert sehen möchte und auf Filme im Stil von „Legenden der Leidenschaft“ steht, der sollte hier zugreifen.
Andre Schnack, 10.03.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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