[Einleitung]
2009 als australische Filmproduktion abgedrehte, opulent angelegt, wohlwollend ausgestattet – das trifft alles auf „Maos letzter Tänzer“ zu. Regisseur Bruce Beresford arbeitete nach einem Drehbuch von Jan Sardi und der hiermit verfilmten Autobiografie, geschrieben von Li Cunxin. In den maßgeblichen Rollen sehen wir Chi Cao, Bruce Greenwood und Kyle MacLachlan. Das Kinoerlebnis soll sich hier vor allem auf die Tanzeinlagen konzentrieren, also ein Tanzfilm. Wir waren gespannt und blickten bei der High Definition Blu-ray Veröffentlichung von „Maos letzter Tänzer“ von capelight pictures etwas genauer hin.
[Inhalt]
Die mitreißende Geschichte des herausragenden Balletttänzers Li Cunxin hat international Millionen von Menschen berührt. Die Verfilmung seiner Autobiographie zeigt in bewegenden Bildern den Weg eines unscheinbaren aber außergewöhnlich talentierten Jungen in die Weltliga der hohen Kunst des Balletts. Entstanden ist ein emotionales Meisterwerk über einmalige Chancen im Leben, Freiheit, die erste Liebe und die Kraft des Tanzes:
Anfang der 70er Jahre wird der elfjährige Li Cunxin in der chinesischen Provinz von Talentsuchern entdeckt und nach Peking auf die Ballett-Akademie geschickt. Die Umgebung ist fremd, das Training hart. Im Laufe seiner siebenjährigen Ausbildung entwickelt er eine tiefe Leidenschaft für das Ballett, und sich selbst schließlich zu einem herausragenden Tänzer. Als er die einmalige Chance erhält, als einer der ersten seines Landes an einem Kulturaustausch mit den USA teilzunehmen, erlebt er am Ballett von Houston, Texas, die persönliche und künstlerische Freiheit, von der er in seiner Heimat nicht einmal zu träumen wagte.
Li avanciert zum umjubelten Star, lernt seine erste große Liebe kennen und genießt glücklich jede Sekunde seines neuen Lebens. Ein Leben fernab der neu gewonnenen Freiheit wird für ihn unvorstellbar. Doch plötzlich tauchen seine Landsleute auf und setzen ihn im Konsulat unter Druck: Li muss entscheiden, ob er bereit ist, für sein neues Leben den höchsten Preis zu zahlen…
(Quelle: capelight pictures)
[Kommentar]
Mit „Maos letzter Tänzer“ soll opulentes Historien-Kino Einzug halten. Eine tatsächlich zugetragene Geschichte soll den Hintergrund dieses Werks darbieten, welches als australische Filmproduktion mit weitgehend hierzulande unbekannter Besetzung startete. Und was ist daraus geworden? Ein ansprechendes Drama, schön fotografiert und inszeniert, mit guter Choreografie und passenden Darstellern ausgestattet – so könnte eine Antwort lauten. So lautet auch meine Antwort, zumindest zu einem großen Teil. Es gesellt sich noch der Anteil hinzu, der die weniger Licht durchfluteten Seiten des Films zeigt.
Hier gibt es eine Mixtur aus nicht immer transparenten Zeitsprüngen und Rückblenden zu nennen. Auch ist der Stil der Erzählung als eigensinnig zu bezeichnen. Die Pfade des klassischen Aufbaus und Ablaufs einer Geschichte werden nicht immer beschritten, was keinesfalls negativ klingen soll. Die hier angewandte Art und Weise der Erzählung sorgt allerdings auch dafür, dass sich der Spannungsbogen gut entwickelt und sinnvoll zum Höhepunkt gebracht wird, die Erzählung dann jedoch noch etwas „nachklingt“ und weiterläuft. Wen das nicht weiter stört, der kann hier gutes Kino mit einem tollen Music-Score und schönen Choreografien erleben.
[Technik]
Wir bekommen einen 1080p-Transfer vor die Augen. Die High Definition Bilder laufen im Seitenverhältnis 1.85:1 ab und schmücken das Wiedergabegerät. Meist sind es warme, nicht selten teils sehr knackige Farben, die das Antlitz der visuellen Darbietung auszeichnen. „Maos letzter Tänzer“ weist neben zahlreichen Innenaufnahmen unter einer natürlich wirkenden Ausleuchtung, auch einige Szenen auf, die durch schöne Landschaften geprägt sind. Optisch ist das nah an opulent, technisch nur knapp an der Folgestufe von „sehr gut“ vorbei. Oftmals gibt es bewegungsreiche Momente, die ebenfalls guter Qualität sind. Rauschen oder andere Fehler treten nicht auf und die Kompression arbeitet ordentlich.
DTS-HD Master Audio 5.1 gibt es in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch auf dieser Disc vorzufinden. Ebenfalls sind in den vorgenannten Landesversionen auch optionale Untertitel vorhanden. Soviel zur Theorie, nun zur Praxis: „Maos letzter Tänzer“ ist vielmehr ein episch angelegtes Kostüm-, Historien- sowie Musik-Drama als ein klassischer Tanzfilm, wie wir ihn mit Titeln wie „Dirty Dancing“ assoziieren. Unabhängig des Themas gebührt dem Ton hier eine gewichtige Rolle hoher Tragweite. Qualitativ zeigte man Bewusstsein für diese Anforderungen und setzte sie mit einem fehlerfreien und tonal hochwertig klingenden Soundtrack um. Räumlichkeit sowie Umfang des klanglichen Spektrums fallen gut bis teils sogar sehr gut aus.
[Fazit]
Klar ist, dass dieses Stück einen speziellen Zuschauer-Bereich anspricht, die theoretische Zielgruppe für das vorliegende Konsumgut ist kleiner als beispielsweise für breit angelegte Unterhaltungsausflüge in allerbester Popcorn-Hollywood Manier. Wie so oft, so auch hier: am Ende ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Extras sind ebenfalls vorhanden und bestehen maßgeblich aus einem Making Of, einigen Interview-Ausschnitten und Trailern. Die blanken Zahlen schlicht genannt: 121 Minuten Laufzeit, Altersfreigabe von ab 6 Jahren, eine BD25 kam als Medium zum Einsatz. „Maos letzter Tänzer“ erschien am 11. März 2011 und kostet heute noch rund 9,- Euro im Handel.
Andre Schnack, 18.04.2012
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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