[Einleitung]
„Maria Magdalena“ (Originaltitel: Mary Magdalene) von Regisseur Garth Davis entstand nach dem Drehbuch von Helen Edmundson und Philippa Goslett und startete 2018 in den Kinos. Die Geschichte über Jesus aus der Perspektive seiner Frau wurde hochkarätig besetzt. Neben Rooney Mara und Joaquin Phoenix gibt es auch noch Chiwetel Ejiofor, Ariane Labed, Ryan Corr und weitere zu sehen. „Maria Magdalena“ ist kein Film für Gläubige, Christen oder irgendwen im speziellen, sondern richtet sich an alle. Diese Standard Definition DVD erscheint aus dem Angebot von Universal Pictures Germany und richtet sich an ihr Publikum. Ich konnte mir den Film anschauen und berichte.
[Inhalt]
Das Heilige Land im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung: Eine junge Frau (Rooney Mara) verlässt ihr kleines Fischerdorf und ihre traditionell lebende Familie, um sich einer radikal neuen Bewegung anzuschließen. An deren Spitze steht ein charismatischer Anführer, Jesus von Nazareth (Joaquin Phoenix), der verspricht, dass sich die Welt verändert.
Maria sucht nach einer neuen Art zu leben und einem Selbstverständnis, das ihr durch die starren Hierarchien ihrer Zeit verwehrt bleibt. Als die Bekanntheit der Gruppe wächst und immer mehr Menschen der inspirierenden Botschaft Jesu folgen, stellt Marias spirituelle Reise sie in den Mittelpunkt einer Geschichte, die in die Hauptstadt Jerusalem führt. Dort muss sie der Realität des Schicksals Jesu und ihrer eigenen Rolle darin entgegentreten.
Unter der Regie von Garth Davis („Lion – Der lange Weg nach Hause“) wird der Lebensweg von Maria Magdalena auf moderne Weise interpretiert und ihre Rolle als zentrale Figur der Bibelgeschichte in ein neues Licht gerückt.
(Quelle: Universal Pictures Germany)
[Kommentar]
Es gibt sie, wenngleich sie nicht allzu viele sind. Die Filme, die sich mit den nicht profanen Themen des Christentums als Spielfilm befassen. Darunter „Die zehn Gebote“ oder „Die Bibel“ und „Noah“, „Die letzte Versuchung Christi“ und vielleicht auch „Maria Magdalena“? Es ist interessant und wirkte im ersten Moment irgendwie schwierig zu verfilmen, dieser gesamte Themenkomplex. Vor allem, wenn der männliche Teil der Besetzung mit Joaquín Phoenix brillant besetzt ist und hier der Mann der Frau die Show zu stehlen droht.
Denn immerhin heisst der Film nicht nur „Maria Magdalena“, sondern bietet eben diesen etwas anderen Blick und eine Interpretation der Figur Jesus‘ aus einer bisher eher ungewohnten Perspektive. Das ist natürlich harter Tobak, denn so etwas kann natürlich falsch aufgenommen werden, will sagen, ist heikel und eher sensibel. Regisseur Garth Davis macht einen guten Job und inszenierte nicht nur bildgewaltig, sondern tatsächlich auch ausreichend emotional eine Geschichte, die wir vom groben Rahmen her alle kennen.
Rooney Mara gehört primär die Bühne. Sie verkörpert Maria, die Mutter des Christuskindes und Frau Jesus‘. Sie macht ihre Arbeit zweifelsfrei ziemlich gut und überzeugt. So verstehen es auch die weiteren beschäftigten hier vor der Kamera. Oftmals wird rein von der Inszenierung her schon mächtig der Drama-Regler strapaziert, dank der visuellen Umsetzung passt dies jedoch zueinander und wirkt somit in die richtige Richtung. „Maria Magdalena“ ist zweifelsfrei kein Film, der direkt gute Laune verbreitet. Es ist eher der tiefere Sinn, der hier handwerklich und darstellerisch prima produziert wurde.
[Technik]
„Maria Magdalena“ bietet sich mit einem visuellen Geschehen an, welches in eine weniger poppige und farbige Welt entführt. Hier wird eher Wert gelegt auf eine staubige, etwas trist in gelblichen und sandigen gehaltenen Tönen geprägte Umgebung. Inhaltlich passt das gut und es erfreut sich auch einer technisch gelungenen Abbildung. Das Format bemisst sich dabei auf ein Seitenverhältnis von 2.20:1 und findet natürlich mittels anamorpher Bilder statt. An der Kantenschärfe möchte ich mich nicht stören, der Grad an Bilddetails könnte natürlich höher ausfallen, aber dann müsste vielleicht zum HD Pendant gegriffen werden. Die Kompression arbeitet unauffällig.
Der Ton von „Maria Magdalena“ erfolgt in Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Untertitel gibt es in gleich 13 Sprachen auf der DVD vorzufinden, sie sind optional dem akustischen Geschehen hinzu zu schalten. „Maria Magdalena“ widmet sich mit vielen Bildern und auch der entsprechenden musikalischen Begleitung intensiveren Momenten, die visuell ansprechen und dann auch akustisch in der Stimmung halten. Das ist gut so. Qualitativ hätte etwas mehr Spektrum und Weite mit dabei sein können, dennoch entsteht Räumlichkeit und die Qualität ist gut.
[Fazit]
„Maria Magdalena“ gehört nicht zu den Freitag-Abend „Gute Laune“-Titeln, sondern richtet sich eher an das anspruchsvollere Publikum, das sich auch mit einem ernsthaften Thema biblischen Ursprungs – im wahrsten Sinne des Wortes – befassen mag. Und das auf einer Laufzeit von rund 115 Minuten auf dieser DVD Version. Es handelt sich bei der eingesetzten Disc um eine mit zwei Schichten auf einer Seite (Typ 9). „Maria Magdalena“ ist freigegeben gemäß FSK ab 12 Jahren. Als Bonusmaterial gibt es „Die Regie bei ‚Maria Magdalena‘“ sowie „Die Besetzung bei ‚Maria Magdalena‘“ vorzufinden.
Andre Schnack, 15.08.2018
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