[Einleitung]
Aus dem Programm von Columbia TriStar Home Entertainment erscheint die Comedy „Meister der Verwandlung“ (Originaltitel: The Master Of Disguise) von Regisseur Perry Andelin Blake von 2002. Die US-amerikanische Filmproduktion aus der Schmiede Hollywoods weist in den Hauptfiguren folgende Mimen auf: Dana Carvey, Brent Spiner, Jennifer Esposito, Harold Gould, James Brolin, Austin Wolff, Edie McClurg und Maria Canals. Das Drehbuch wurde von „Wayne’s World“-Darsteller Dana Carvey geschrieben. Wir sahen uns den vermeintlichen Meister genauer an und bildeten uns ein Urteil.
[Inhalt]
Pistachio Disguisey (Dana Carvey) ist ein netter, wenn auch trotteliger Kellner im Ristorante seiner Eltern. Sein Leben ändert sich binnen Sekunden, als seine Eltern von dem Superganoven Devlin Bowman (Brent Spiner) entführt werden. Sein Vater, Fabbrizio (James Brolin), ein Erbe der alten Familienkunst des Verkleidens, soll für Bowman Kostbarkeiten in aller Welt stehlen. Doch Großvater Disguisey (Harold Gould) lehrt den ahnungslosen Pistachio in hartem Training, dass sogar in ihm ein Master of Disguise schlummert. Und dann bricht er mit seiner aufregenden Assistentin Jennifer (Jennifer Esposito) auf, um Bowman das Handwerk zu legen und die Eltern zu befreien. Mit tausend Masken und in tausend Verkleidungen hinterlässt Pistachio eine Spur von Chaos und Verwüstung im Namen des Guten in der Welt…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)
[Kommentar]
Wer bereits schon die Austin Powers-Filme gesehen hat, der wurde folglich schon einmal mit zahlreichen Albernheiten und viel Slapstick und Wortwitz bombardiert. Wer diese Frage also bejaht, dem kann Gefallen an dem Humor unterstellt werden, sonst hätte man kaum mehrere Filme davon angeschaut. Dana Carvey stellt in diesem Streifen wirklich vieles in den Schatten. Dies ist jedoch gar nicht positiv gemeint, eher das Gegenteil wird hier leider gesichtet.
Wir erhalten Einblick in das Leben eines geerbten Meisters der Verwandlung, der sich im Verlaufe der Geschichte mit seinen Verwandlungen recht zurückhaltend gibt. Weniger zurückhaltend und vielmehr aufdringlich sind die Albernheiten, die Regisseur Perry Andelin Blake mit seinem Cast anstellte. In wie weit dort Drehbuchautor und Hauptdarsteller Dana Carvey seine Finger mit im Spiel hatte, bleibt uns ein Rätsel. Hier und dort ein paar nette Effekte, einige gute Masken und viele Albernheiten – das macht noch keinen guten Film. Zu diesem gehören allen voran die Story und eine entsprechende Stimmung, welche sich als Klebstoff zwischen den einzelnen Komponenten erweist. Dies ist hier jedoch nicht der Fall.
Anspielungen an Weltgeschehnisse und aktuelle Entwicklungen, sowie Analogien und Ansätze von Persiflagen auf andere Filme wirken gesteltzt und unmotiviert frisch. Es fehlt an Tiefe und Substanz. Schlichtend wirken sich hier die tatsächlich oftmals sehr komischen Comedy-Elemente aus. Der Bösewicht, dessen Lachanfälle in Blähungs-Ausdünstungen enden, oder aber Slap-Stick Einlagen mit kurzen Einzeilern gehören dazu. Abschließend jedoch inhaltlich flach und nur durch die musikalische Untermalung und einige optische Reize ansprechend.
[Technik]
„Meister der Verwandlung“ kann technisch gefallen. Vollzogen wird der anamorphe Bildtransfer im Original-Format 1.85:1. Wenn die Produktion nicht als großes Big-Budget Werk angelegt wurde, so gelang die Bildqualität ganz gut. Columbia bediente sich offenbar einer gesunden Vorlage, was sich im Detailreichtumg der Abbildungen, dem Kontrast und der Farbwiedergabe positiv widerspiegelt. Zwar bleibt der Einsatz künstlicher Qualitätsverbesserer nicht unbemerkt, doch verdient sich das Geschehen auf dem Wiedergabegerät Lob. Ein Ergebnis, welches durch Sauberkeit, klaren Konturen und eine harmonische Wirkung gefällt.
Sound erklingt wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch im Dolby Digital 5.1-Tonformat. Während der animierten Szenen erklingt guter Ton, ansonsten hält sich die Dynamik des Geschehens in Grenzen und die akustische Darbietung zieht da ganz einfach mit. Auf den hinteren Lautsprechern geschieht nur sehr wenig Action, was allerdings nicht sonderlich zu kritisieren ist, denn für eine Comedy wird ein adäquater Ton geboten. Die musikalische Untermalung, oftmals weit und räumlich im Klang, bietet eine angenehme Dynamik und verfügt über gutes Volumen. Einige Szenen sind trotz eingestellten deutschen Tons in englischer Sprache vorhanden, da diese bisher nicht lokalisiert wurden. Optionale Untertitel gibt es in Deutsch, Englisch und Türkisch.
[Fazit]
Adam Sandler hat dieses Werk ausführend produziert. Doch hier können wir sehen, dass ein erfolgreicher Komiker nicht zwangsläufig einen guten und humorvollen Film produzieren muss. Denn was sich hier über die Laufzeit von rund 77 Minuten erstreckt ist oftmals einfach nicht lustig. Der Inhalt wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und mit einer Altersfreigabe ab 6 Jahren versehen.
Als Bonusmaterial hielt man folgende Extras vor, welche man auf die Silberscheibe bannte:
- Audiokommentare von Regisseur und Drehbuchautor
- Alternatives Ende
- Entfallene und erweiterte Szenen
- Filmdokumentationen
- The Making of
- Musik-Video
- Trailer
Angesichts des Budgets und Bekanntheitsgrads des Films können wir uns über die Anzahl der Extras freuen. Diese Freude verblasst hinsichtlich der Qualität der Features aber rasch. Audiokommentare kommen immer gut an, auch am alternativen Ende und den erweiterten Szenen erfreuen sich die Betrachter. Ein Making Of und Dokumentationen spendieren einige zusätzliche Filminfos, unterliegen jedoch einem gewissen PR-Einfluss. Wer Dana Carvey als Komödianten schätzt, der kann sich hierfür bestimmt begeistern, allen anderen sei vorab ein Probe-Sehen angeraten.
Andre Schnack, 06.02.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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