[Einleitung]
Unter dem Titel „Micropolis“ kommt keine Miniatur-Version von „Metropolis“, sondern ein beeindruckend wirkender und leckerfritzig machender Dokumentations-Titel über kleine Wesen, und zwar Ameisen und Termiten. „Micropolis“ erscheint aus dem DVD-Angebot von Ascot Elite Home Entertainment und entstammt dem Filmverleih 3L. Wir konnten uns das vielversprechende Naturspektakel genauer ansehen und über den Film mit dem Originaltitel: „La citadelle assiégée“ von 2006 berichten. Diese Produktion entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Kanada 2006 unter der Regie von Philippe Calderon, der auch am Drehbuch mitwirkte.
[Inhalt]
Im Herzen der afrikanischen Savanne, im Südosten von Burkina Faso, und im Schutz ihres meterhohen Hügels gehen die Termiten ihrer Arbeit nach, bis über ihr wohl organisiertes Leben das Chaos hereinbricht. Ein tropischer Regensturm überflutet die Gänge und Kammern des aufgerissenen Termitenhügels. Nicht weit entfernt, bereitet sich eine Kolonne Fleisch fressender Wanderameisen zum Angriff vor.
Sie werden die Gunst der Stunde nutzen und einen Angriff gegen den beschädigten Termitenhügel führen. Ein erbarmungsloser Kampf nimmt seinen Lauf… Atemberaubende Bilder führen in die ausgeklügelte Megalopolis der Termiten und ziehen den Zuschauer in den Bann der beeindruckenden kollektiven Intelligenz dieser Überlebenskünstler.
(Quelle: Ascot Elite Home Entertainment)
[Kommentar]
Es ist der natürliche und ewige Kampf zwischen zwei Insektenarten, den wir in „Micropolis“ erleben und aus einer bislang nicht dagewesenen Perspektive bezeugen können. Detailliert werden wunderbare Aufnahmen vom jeweiligen Ort des Geschehens präsentiert, egal ob von der Erdoberfläche oder aber von „unter Tage“, direkt aus dem Ameisen-, bzw. Termitenbau. Wissenschaftlich aufbereitete Informationen gehen dem Betrachter dabei über den Sprecher zu. Dabei gibt es verschiedenste Einstellungen vor die Augen, welche sich mehr als nur sehen lassen können. Einige Bilder sind gar atemberaubend und zeigen Ameisen und Termiten ungestört von der Kamera dort, wo sie leben – inmitten ihrer Bauten.
Es gab schon die eine oder andere Sendung mit einem gesetzten Schwerpunkt im Bereich der Insekten, insbesondere im Segment Ameisen. Doch „Micropolis“ überzeugt durch bisher nicht dagewesene Aufnahmen vom Inneren der Bauten und von ganz offensichtlich organisierten Abläufen unter den Tieren. Erstaunliche Einstellungen treffen auf bemerkenswert kollektive Intelligenz und zeigen eine den meisten Menschen unbekannte Welt. Es sind genau diese Bilder, denen „Micropolis“ seinen speziellen Charme zu verdanken haben. Neben den Bildern stellen jedoch auch die gebotenen Informationen über diese kleinen faszinierenden Wesen einen gelungenen Unterhaltungswert dar.
[Technik]
Aus der technischen Sicht gibt es einen überraschend guten Transfer vor die Augen. Wir erleben einen anamorphen 16:9-Transfer im Seitenverhältnis 1.85:1 voller Farben und Natürlichkeit. Letztgenannte ist es, die dem Transfer viel Leben einhaucht und dafür sorgt, dass man ein „dabei sein“-Gefühl erhält. Und dieses Gefühl ist es, was angesichts der Tatsache, dass wir uns in einem gigantischen Mikrokosmos voller Winzlinge befinden, was den Film und die gebotene Technik auszeichnet. Die Detailzeichnung ist gut, die Ausleuchtung stets angemessen und der Umfang an hellen und dunklen Bereichen in Ordnung. Rauschen oder andere Störungen sowie Kompressionsartefakte treten nicht auf.
Wo das Bild noch voll aus den Vollen schöpft, da hält sich der Ton etwas zurück. Zurückzuführen auf den eher ruhigen Inhalt der Disc lässt sich kein großartiges Spektakel attestieren, sondern eher ein vor sich hin plätschernder Sound, der sich maßgeblich aus der klaren Sprachausgabe und der teils wunderbaren musikalischen Begleitung zusammensetzt. Viel an Umgebungsgeräuschen erklingt nicht aus den Lautsprechern, so dass wir uns primär mit der Sprachausgabe auseinandersetzen. Die räumliche Weite der beiden Dolby Digital 5.1-Soundtracks erfolgt durch die Musik. Wahlweise ertönt deutsche oder französische Sprachausgabe aus den Lautsprechern. Untertitel gibt es in deutschen Lettern.
[Fazit]
Ich bin begeistert. Auch wenn die Gestaltung der Verpackung meines Erachtens nur dürftig gelang, so kann einen der Inhalt der DVD wirklich gut gefallen. Vorausgesetzt natürlich, man kann sich mit dem Krabbelzeug ein wenig anfreunden und hat keine Phobien in dieser Richtung aufzuweisen. „Micropolis“ besitzt eine Laufzeit von rund 91 Minuten und vermag über die gesamte Spieldauer zu gefallen. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist eine Altersfreigabe von ab 6 Jahren auf, allerdings richtet sich der Inhalt an ein deutlich reiferes Publikum. Ein einfach gestaltetes Menü bietet neben der Episoden-Auswahl noch ein wenig Zusatzmaterial an, den Original-Trailer und ein rund 50minutenlanges Making Of. Erscheinungstermin der Verleih-Version war der 1. Oktober. Motto: Anschauen!
Andre Schnack, 15.10.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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