Minotaurus

Horror
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[Einleitung]
Der Stier ist tot, es lebe der Stier! – oder so. Aus dem DVD-Programm der Sunfilm Entertainment erscheint Regisseur Jonathan Englishs Fantasy-Streifen „Minotaurus“ (Originaltitel: Minotaur). Es handelt sich dabei um ein Fantasy-Werk, welches vor dem Hintergrund einer uns unbekannten Regentschaft spielt, die man mit antiken Völkern vergleichen könnte. Ein gehörntes Wesen dient einem totalitären Regime zur Machterhaltung, noch. In den Hauptrollen sind Tom Hardy, Tony Todd und Rutger Hauer zu sehen. Das Drehbuch der 2006 entstandenen internationalen Filmproduktion schrieben Nick Green und Stephen McDool. Wir nahmen uns die Disc genauer vor und berichten.

[Inhalt]
Der Minotaurus, jene legendäre Kreatur – zur Hälfte Stier, zur Hälfte Mensch – wird auf Kreta als Gottheit verehrt und als Bestie gefürchtet. Der Tyrann haust in einem riesigen Labyrinth unter dem Königspalast von Minos und fordert in regelmäßigen Abständen Menschenopfer von den umliegenden Dörfern. Auch der Häuptlingssohn Theo verliert so seine Geliebte, die verschleppt und ins Labyrinth geworfen wird. Als er von einer Wahrsagerin erfährt, dass die junge Frau nach über einem Jahr noch am Leben ist, macht er sich wild entschlossen auf den Weg nach Minos, um die Herrschaft des Gehörnten zu beenden…
(Quelle: Sunfilm Entertainment)

[Kommentar]
Ein Dorf in Aufruhr, denn man möchte sich wehren gegen die scheußliche Tradition jährlich 8 junge Leute dem Monster als Gabe zu opfern. Zum Missfallen des Dorfältesten und Patriarchen. Gut gespielt durch Rutger Hauer, der sich eigentlich nicht mehr wirklich seit seiner fabelhaften Leistung in „Blade Runner“ erholen konnte, bzw. ein vergleichbares Niveau erreichte. Schade. Rutger Hauer mit offensichtlich angeklebten Bart und ein gehörntes Stiermonster laden ein in eine uns bisher gänzlich unbekannte Welt voller Monster, Mythen und Legenden. Spannend? Ansichtssache. Denn das hier hat es alles irgendwie schon einmal gegeben, nur leider auch besser. Der Film über Hoffnung in einer religiösen Horrorwelt artet zum Klischeeritt aus.

Das liegt gar nicht mal an der Darstellern oder den eingesetzten Requisiten, sondern vielmehr am gesamthaften Zusammenspiel und der daraus resultierenden Spannung und Atmosphäre. Alles wirkt zu geschmacksneutral und farblos. Ebenso hätte man in diesem Standard-Labyrinth auch altertümliche Ägypter mit staubigen Stöcken auf eine kleine Gruppe ausgesuchter Helden wider Willen losgehen lassen können. Die Computer-Effekte gehen dafür in Ordnung, vermögen hingegen nicht auf ganzer Linie zu überzeugen. Inhaltlich haben wir keine geistigen Ergüsse zu erwarten. Inzucht gehört übrigens ebenfalls ins Programm, macht sich irgendwie immer ganz gut, dachte der Autor im Design-Delirium.

Und so rührt es wohl auch daher, dass entsprechend ohne tieferen Sinn die zu opfernden Neuankömmlinge ins Tunnel-Wirrwarr geschubst werden, unter dieser Intensität sich schnell anfreundet – Not verbindet. Man beschließt den Aufstand zu proben und will das göttliche Natursteak kurzerhand vernichten. Leichter gesagt, als getan. Letztlich gibt es viel auf die Omme, ohne das der Betrachter viel bezeugen kann, was nicht gerade für die Story und ihre Erzählweise spricht. Lässt man etwas locker, so kann der kurzweilige Austritt gefallen, also Hufe wetzen und los…

[Technik]
Diese Sunfilm Entertainment-DVD weist ein anamorphes Breitbild im 16:9-Widescreen-Format mit einem Seitenverhältnis von 1.85:1 auf. Das Bild wirkt vom Kontrast her knackig und ausreichend frisch in seiner farblichen Ausgestaltung. Künstlerische Absicht findet sich in den überwiegend gelb-braunen Farben wieder, den gesamten Film über sind die Innenaufnahmen sehr warm und die Außenaufnahmen recht kühl. Der Schwarzlevel geht dabei stets in Ordnung und verschlingt keine wesentlichen Bilddetails. In Belangen der Kantenschärfe attestieren wir ein durchschnittliches Niveau. Überwiegend ruhig in seiner Präsentation benimmt sich das Bild nicht daneben, nur selten treten kleinere Rauschpartien ins Auge und noch seltener gibt es Verunreinigungen auszumachen.

Tontechnisch brüllt der Stier im Dolby Digital 5.1- und DTS-Format. Dabei gibt es englischen und deutschen Ton im Dolby-Gewand, den DTS-Sound finden wir ausschließlich in deutscher Sprache vor. „Minotaurus“ erfüllt nicht die großartigen Anforderungen verbissener Technik-Puristen, kann dafür jedoch mit grundsolidem Sound für Gefallen sorgen. Dieser setzt sich aus einer ausreichend breiten Klangweite und verständlichen Dialogen zusammen. Obendrein gibt es natürlich noch entsprechende Musik, welche sich dem Geschehen anpasst und teilweise für den Spannungsaufbau verantwortlich zeichnet. Unterschiede zwischen den Formaten fallen kaum auf, Untertitel sind in deutscher Sprache vorhanden.

[Fazit]
Wir haben es mit einem interessanten Film zu tun. Warum interessant? Weil es gewöhnliches und oftmals genutztes Konzept zu einem immerhin noch durchschnittlichen Film verarbeitet wurde, der ganz ohne Innovationen und den Charme großer Vorbilder (Conan – Der Barbar, Legende) auskommt und dennoch seine eigene Stimmung mitbringt. Auf einer Laufzeit von rund 85 Minuten wird somit kurzweilige Fantasy-Unterhaltung geboten. Auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Über einfache Menüseiten erhält man Zugriff auf:

  • Audiokommentar des Regisseurs
  • Visual EFX Montage
  • Deleted Scenes
  • Trailer

„Minotaurus“ wird nicht gerade vom Wert her durch die Beigabe der vorhandenen Materialien aufgehellt oder unbedingt attraktiver. Dennoch freut man sich über die Minuten zusätzlicher und durchaus interessanter Unterhaltung. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren und der DVD-Titel kann seit dem 10. November zu einem Preis von rund 17,- Euro erworben werden.

Andre Schnack, 18.01.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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