[Einleitung]
Ich mag Mafia-Filme. Groß angelegte Stücke wie „Es war einmal in Amerika“, „Casino“, „Millers Crossing“ oder „Road To Perdition“ und „Last Man Standing“ sind Genre-Größen, um nur einige beim Namen zu nennen. Es gibt noch mehr. Was ist also die logische Folge in einer Zeit, in der TV-Serien wie Pilze aus dem Boden spriessen? Richtig, es folgt eine TV-Serie über Mobster. Und so ist der Titel „Mob City“ wohl nicht weit her geholt, erinnert jedoch auch ein wenig an Robert Rodriguez „Sin City“, hat jedoch nichts damit zu tun. Regisseur und Schöpfer Frank Darabont führte 4 Folgen, Guy Ferland hingegen 2 Episoden, was dann den Umfang der hier angebotenen ersten und bislang einzigen Staffel von 2013 ausmacht. HD aus dem Angebot von polyband.
[Inhalt]
Basierend auf dem Roman „L.A. Noir“ schildert „Mob City“ den Aufstieg und Fall der Mafia im schillernden Los Angeles der späten 1940er-Jahre. Im Mittelpunkt der Serie steht Detective Joe Teague (Jon Bernthal), der in eine Spezialeinheit der Polizei unter dem Kommando von Detective Hal Morrison (Jeffrey DeMunn) berufen wird. Die Männer der Spezialeinheit sollen dem organisierten Verbrechen Einhalt gebieten und Gangster wie „Bugsy“ Siegel (Ed Burns) und Mickey Cohen (Jeremy Luke), den ehemaligen Boxer und Boss der Unterwelt von Los Angeles, überführen. Der neue Polizeichef William Parker (Neal McDonough) greift dabei zu allen möglichen Mitteln. Auch mit der Korruption in den eigenen Reihen räumt er gnadenlos auf. Doch in „Mob City“ treibt jeder ein doppeltes Spiel.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
„Korrupte Polizisten, mörderische Mafiapaten und geheimnisvolle Vamps: In dem sechsteiligen Neo-Noir-Epos zeigt ‚The Walking Dead‘-Schöpfer Frank Darabont eindrucksvoll die düstere Kehrseite des amerikanischen Traums.“ – so steht es im Pressetext, und so soll es geschehen. Vielleicht hat jemand dazumal in den Reihen der Verantwortlichen dies oder ähnliches gedacht. Und wie schön, dass es dann auch letztlich gewissermaßen so kam. Selbst in der IMDb (Internet Movie Database) erreichte die sechsteilige US-amerikanische TV-Serie eine Bewertung von durchschnittlich 7,6 Sternen. Das ist eine gute Benotung und sollte sich eben jedem auch im Ergebnis wiederfinden. Für mich betrachtet schafft die Serie etwas, was ich mit Skepsis beäugte.
Denn wenn wir es mit Comic und poppiger Filmkultur zu tun bekommen sollten, dann sehen wir vermutlich eher „Sin City“ von Robert Rodriguez. „Mob City“ könnte allerdings aufgrund des Produkt-Designs auch in diese Schublade gesteckt werden, was allerdings falsch ist. Dies wird der dunklen und kriminellen Erzählung, den zwielichtigen Gestalten und der dichten Stimmung nicht gerecht. „Mob City“ ist ein Stück für sich. Hier wird hart erzählt und mit Themen und Situationen gehandelt, die wir schon auch verschiedenen Crome-Werken und Mafia-Titeln kennen. Der Stil und die Inszenierung ist zeitgemäß und doch sehr stilsicher. So soll es sein.
[Technik]
polyband veröffentlicht mit dieser TV-Serie ein technisch sehr gelungenes Spektakel, welches manch einem Hollywood-Film in nichts nachsteht. So kommen wir zu tollen Bildern in nahezu bester Qualität. Die Voraussetzungen dafür bildet ein 1080p-Breitbildtransfer mit einem Seitenverhältnis von 1.78:1. „Mob City“ gewinnt technisch vorrangig durch die Eigenschaft, die ohnehin zeitgenössisch gut ausgestalteten Bilder in eine ebenso wirkende visuelle Darbietung zu wandeln. Zum Ausdruck bringt sich der qualitative Grad durch einen sinnvollen Kontrast, die Gabe passende Farben gelungen darzustellen und eine prima Ausleuchtung, die auch in den Innenaufnahmen nicht großartig zu schwächeln beginnt. Kompression, sauber.
Tontechnisch verhält sich der Titel gar nicht still, sondern sehr lebhaft. Wir bekommen DTS-HD Master Audio 5.1 an die Ohren, wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. Viele Gespräche hinterlassen durch ihr tonales Umfeld einen atmosphärischen Eindruck. „Mob City“ hat zudem auch etwas film noir in seinen akustischen Seiten. Wie schön, dass zudem die technisch qualitative Abbildung gut gelang, denn es gibt keine nennenswerten Makel, welche es hier zu nennen gilt. Untertitel sind ebenfalls optional in den beiden vorgenannten Versionen verfügbar.
[Fazit]
1947, Los Angeles. Nein, wir haben es weder mit dem großartigen Jack Nicholson im noch großartigeren „Chinatown“ zu tun. Und auch nicht mit „L.A. Confidential“, sondern mit Frank Darabont’s „Mob City“. Die erste komplette Staffel verfügt über sechs Episoden auf einer Laufzeit von rund 240 Minuten, also jeweils rund 40 Minuten pro Episode. Alle sechs Sendungen sind spannend erzählt und bereiten Appetit auf eine Fortsetzung, die bislang jedoch ausblieb. Es befinden sich zwei BD 50-Silberlinge in der Amaray-Verpackung, auf der ein roter „FSK ab 18“-Sticker klebt. Das Bonusmaterial setzt sich zusammen aus den Featurettes „Behind the Scenes“, „The Look of Noir“, „On Location“ sowie „The Style of Noir“ – in Summe nochmal 40 Minuten Laufzeit. Preislich orientiert sich das Set bei rund 17,- Euro.
Andre Schnack, 07.07.2015
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