[Einleitung]
Mit „Monster“ (Original: Monsters) ist eine von Netflix produzierte Serie gemeint, die sich in ihrer ersten Staffel „Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“ mit ebendiesen befasste. In Staffel 2 geht es hingegen um Brüder Lyle und Erik Menendez, die 1989 ihre Eltern gemeinsam erschossen haben sollen (ein sogenannter Parricide). Es handelt sich um keine Doku, sondern eine Serie, welche das Leben der beiden Brüder vor dem Hintergrund ihrer Tat thematisiert. Die Entwicklung des Stoffs für den Streaming-Riesen verantworten Ryan Murphy sowie Ian Brennan. Vor der Kamera sehen wir als Brüder Nicholas Alexander Chavez und Cooper Koch, ebenfalls mit dabei Javier Bardem sowie Chloë Sevigny und weitere. Ich schaute mir die 9 Folgen umfassende Serie an.
[Kommentar]
True Crime-Filme oder eben auch Serien liegen nach wie vor hoch im Kurs. Was vor mehr als 20 Jahren unter anderen mit „Forensic Files“ (Medical Detectives) als Mixtur zwischen Dokumentation und nachgestellten Unterhaltungsszenen, entwickelte sich in verschiedene Richtungen. Die Adaption eines wahren Verbrechens in einen Krimi, bzw. Film wie einen Thriller, ist natürlich ebenfalls keinesfalls neu, sondern seit Anbeginn des Films dabei.
Hier geht es um einen ebenfalls besonderen Fall, da zwei Brüder gemeinsam ihre Eltern umbringen. Anders als bei J. Dahmer oder den weiteren bekannten Serien-Mördern, geht es hier um genau eine Tat, nicht um viele. Unter hervorragenden Mitteln entstand eine bunte, glaubhafte, schillernde und auch sehr düstere Welt um die beiden Brüder Lyle und Erik hier vor der Kamera. Beide Hauptdarsteller leisten gute Arbeit, die Erzählung gestaltet sich unter anderen durch zeitliche Blenden, ist geschickt genug inszeniert und auch spannend.
Über insgesamt 9 Episoden umfassende Serie ist zeitlich chronologisch aufgebaut – mit Sicht auf die Folgen. In denen hingegen gibt es eben zeitliche Sprünge zur besseren Erklärung oder Unterstreichung von bestimmten Gegebenheiten. Auch die zweite Staffel von „Monster“ hat praktisch das zu bieten, was alle Film-Materialien über Mörder mitbringen: eine gewisse Faszination für das Böse, personifiziert hier durch die beiden jungen Männer.
[Technik]
High Definition-Aufnahmen haben wir hier die gesamte Zeit vor den Augen, schließlich handelt es sich um einen frisch abgedrehten Inhalt, zerteilt in 9 Episoden, der sich auf dem heutigen Niveau der Technik befindet. So haben wir es mit einem HD Breitbild zu tun, das im 16:9-Format mit 2.39:1-Abmessung daher kommt. „Monster – Staffel 2“ ist technisch gut gemacht, wie es auch bereits die erste Staffel war. Doch inhaltlich gibt es – nicht zuletzt durch die Drehorte – einige Unterschiede. Der gebotene Transfer ist den damit einhergehenden Herausforderungen gewachsen und kommt auch ohne Entwicklung von Kompressionsartefakten aus.
Musikalisch gibt es so einiges aus den Lautsprechern, vorrangig sind es jedoch die Dialoge, die hier den Ton angeben. Hintergrundgeräusche erwecken das ausreichend lebhafte Geschehen zum (akustischen) Leben. Unterschiedliche Sprachfassungen stehen dabei natürlich zur Auswahl, ebenso auch Untertitel. Mit viel Klarheit beim gesprochenen Wort und der Fähigkeit die weiteren Tonelemente entsprechend bedarfsgerecht hochzufahren, überzeugt der Ton ohne viel Fanfaren oder tönende Eskapaden, eher schlicht und doch solide.
[Fazit]
Ob die Brüder über O.J. Simpson und dessen Prozessverlauf nachgedacht haben? Und wenn ja, hatte dies irgendwelche Auswirkungen? Ich weiss es nicht. Wenngleich einer der Brüder vor etwas mehr als zehn Jahren in einem Interview über die Tat zu sprechen, so verfüge ich nicht über genug Wissen. Klar ist jedoch, dass „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ inhaltlich harter Tobak ist und 473 Minuten (knapp 8 Stunden) lang spannend unterhält. Auf jeden Fall derart gut gelungen, als das man sich die Serie gut anschauen kann.
Andre Schnack, 31.10.2024
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