[Einleitung]
Action-Profi Tom Berenger (Sniper) sorgte nicht nur immer für heiße, blaubohnenhaltige Luft, sondern stellte auch oftmals Figuren in spannenden Thrillern dar. 1996 schlüpfte er in die Rolle eines Söldners, der als Lehrer getarnt in einer Schule geprägt von Drogenhandel und Gewalt mal ordentlich aufräumt. An seiner Seite spielen ferner Raymond Cruz, Luis Guzmán, Vincent Laresca, Diane Venora und Ernie Hudson. Die Rede ist von „Mörderischer Tausch“ (Originaltitel: The Substitute) von Regisseur Robert Mandel. Es handelt sich zwar um keine Big-Budget Produktion, was aber nicht heißen soll, dass der Film nicht gut sein kann. Wir prüften die BMG Video DVD erwartungsvoll.
[Inhalt]
Bandenchef Lascas (Marc Anthony) und seine Gang regieren die Duke Highschool mit Crack, Heroin und – wenn es sein muss – mit automatischen Waffen: Was Lascas sagt, ist bei den Mitschülern und Lehrern Gesetz, denn er steckt in sehr „wichtigen“ Geschäften, die ihn die Macht verleihen. Doch dann geht er einen Schritt zu weit – Lascas lässt mit einem Baseballschläger das Knie seiner Lehrerin Jane Hetzko (Diane Venora) zertrümmern. Jane holt ihren Freund Shale (Tom Berenger), einen in den Ruhstand geschickten Söldner, zu Hilfe. Getarnt als ihr Nachfolger, führt Shale mit seinem Team einen kompromisslosen Feldzug gegen das organisierte Verbrechen an der Duke Highschool. Seine Vergangenheit holt ihn ein…
[Kommentar]
„Mörderischer Tausch“ macht Spaß beim Ansehen, wenn der Film auch nicht gerade ein Genuss an Innovation darstellt… wohl mehr das Gegenteil. Dennoch gelingt es, durch die gute Action und vor allem dem geschickt inszenierten Mix aus Action, etwas einfach gestrickter Story und einem leichten Touch eines Thrillers, Unterhaltung zu bieten. Ferner ist etwas Komik ebenfalls mit im Spiel – und das gefällt. Tom Berenger geht von der darstellerischen Leistung her in Ordnung, wenn er auch keine sonderlich tiefe sondern eine stereotypische Figur mimt. Die Thematik und das Anprangern der Schulpolitik und Waffenpolitik Amerikas gerät beim Anblick Shales Methoden – meist Gewalt – rasch in den Hintergrund, man hielt es sehr simple. Dennoch erzeugte Regisseur Robert Mandel einen spaßigen Film, der leider aber über das Video- und Fernsehformat nicht hinauskommt.
[Technik]
Die qualitative Darbietung hält sich in Grenzen, leider. So weist der anamorphe Breitbildtransfer im Ratio 1.85:1 leider einige Drop-Outs und Verunreinigungen auf, auch die Kompression ist nicht immer als die Sauberste zu betiteln. Dafür gibt es aber ein angenehmes Geschehen vor die Augen, was die Farbgebung und den Kontrast angeht. Die Kantenschärfe hingegen verdient keinen Applaus, ebenso wenig die Tatsache, dass neben einem leichten Rauschmuster auch stellenweise das Geschehen etwas körnig wirkt. Der Transfer stellt nichts besonderes dar und reicht qualitativ gerade aus.
Ton gibt es im Mehrkanaltonformat aus den Dolby Laboratories, einmal die deutsche Synchronfassung und einmal der englische Originalton. Insgesamt wird hier ein sehr frontlastiger Ton geboten, der aber durch einige nette Direktionaleffekte, einen stimmenden Bass und einigen guten Passagen wiederum gefällt. Die Sprachausgabe wird sauber und klar übermittelt. Zwar hätte die Akustik ruhig etwas mehr Volumen und Dynamik gut getan, die Qualität ähnelt der des Bildes. Untertitel gibt es optional auf deutsch bei deutschem Ton, beim englischen Sound werden die deutschen Letter zwangseingeblendet.
[Fazit]
Einer der besseren Tom Berenger-Filme, die mit einer einfach gestrickten Geschichte dennoch ziemlich gut unterhalten können. So ist es auch hier. Der 110minutenlange Film hat keine Durststrecken oder Tiefen, sondern wird temporeich und hinreichend spannend erzählt. Er befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde ab 18 Jahren freigegeben. Als Extras wurden auf dem Silberling Cast & Crew-Informationen und eine aus 7 Trailern bestehende Trailershow – nicht gerade großartig, diese Ausstattung. Wer jedoch darüber hinwegsehen kann, der bekommt mit „Mörderischer Tausch“ einen unterhaltsamen Tom Berenger-Actionfilm vor die Augen. Eine, sozusagen, harte Version von „Dangerous Minds“, die jedoch nicht auf die Dramatik aus ist, sondern auf den Ärger und die Action zielt.
Andre Schnack, 10.08.2001
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|