[Einleitung]
Mir ist Kevin Costner nahezu nur aus „guten“ Rollen bekannt. Wenn ich an Mr. Costner denke, dann schießen mir Titel wie „Der mit dem Wolf tanzt“, der Reinfall „Waterworld“ oder aber „Open Range“ und „Thirteen Days“ in den Kopf. Hier hingegen, so lässt es bereits das Cover stark erahnen, mimt der gebürtige US-Amerikaner einen Bösewicht. In Regisseur Bruce A. Evans‘ „Mr. Brooks“ spielen des weiteren Demi Moore, Dane Cook und William Hurt mit. Der Film entstand nach einem Drehbuch von Bruce A. Evans und Raynold Gideon. Die uns vorliegende DVD-Fassung des Titels erscheint aus dem Programm von Concorde Home Entertainment und wir waren gespannt darauf, wie spannend „Mr. Brooks“ denn nun ist.
[Inhalt]
Sein Geheimnis ist dunkel und böse und er hasst, was er tut – Earl Brooks (Kevin Costner) ist seiner dunklen Seite willenlos ergeben und Marshall (William Hurt) weiß das genau… In unheimlicher Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Manier überzeugen die Oscar-prämierten Schauspieler Kevin Costner und William Hurt in einem fesselnden Thriller als mörderisches Duo.
Earl Brooks verkörpert alles, was einen perfekten Mann ausmacht: eine liebevolle Ehefrau und eine wohlgeratene Tochter, einen exzellenten Ruf und ein erfolgreiches Unternehmen. Gerade ist er von der Handelskammer seines Heimatortes Portland zum „Mann des Jahres“ gekürt worden. Ausgerechnet jetzt „meldet“ sich ein weiterer Teil aus seinem Leben: sein diabolisches Alter Ego „Marshall“, der als mephistophelische Erscheinung nur in Brooks‘ Einbildung existiert und von der zweijährigen Zwangspause des als „Thumbprint Killer“ bekannten Serienmörders Brooks nicht begeistert ist.
Brooks rechtfertigt sich vor Marshall, dass er, ähnlich wie ein Drogensüchtiger, abhängig vom Zwang zu Töten ist. Da er ein schlechtes Gewissen besitzt, hat er in den vorherigen Monaten regelmäßig Treffen der Anonymen Alkoholiker besucht, um seinen todbringenden Drang zu beherrschen.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Wenn man mir einfach erzählt hätte, dass es einen Film gäbe, in dem Kevin – irgendwie immer ein wenig smart-face – Costner eine zerrissene Person, gar Seele spielt, dann hätte ich dies wahrscheinlich eher belächelt denn geglaubt. Und wie es natürlich auch mal der Fall ist, so wurde ich hier eines besseren belehrt. Und zwar durch „Mr. Brooks“, von dem Regisseur der uns das letzte Mal vor rund 10 Jahren einen Film brachte. Dazumal spielte Christian Slater die Hauptrolle in „Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ mit Musik von Harold Faltermeyer (Schöpfer des legendären „Beverly Hills Cop“-Themes). Doch einen großen Unterschied gibt es zwischen den Filmen: der Titel von 1992 wirkt wie einer aus den 80er Jahren, nur nicht gut. „Mr. Brooks“ von 2007 hingegen überzeugt auf ganzer Linie.
Doch was macht „Mr. Brooks“ so gut? Es ist sein innovatives Drehbuch mit Biss, Witz, Charme und Horror und Überraschung. Gleich so viel auf einmal? Ja, nur gut verpackt. Denn tragende Elemente sind zweifelsohne das perfekt spielende und ungleiche Paar Costner und Hurt. Fantastisch, was die beiden hier in der Lage sind zu leisten. Sie ergänzen sich großartig und lassen keinen Platz für andere. Sie passen nahezu zu allen Elementen, die der Film zu bieten hat. Auch dem gelungenen und authentischen Soundtrack, der ohne Kracher der Radiosender auskommt. Ohne viel verraten zu wollen und ohne etwas vorweg zu nehmen: der Kern der Story, wenngleich es um Mord und Todschlag geht, erweist sich als ausgesprochen unterhaltsam, smart und originell.
[Technik]
„Mr. Brooks“ tritt souverän auf. Im 16:9-Bildformat mit einem exakten Seitenverhältnis von 1.78:1 kann sich der Transfer ins Herz des Betrachters bohren. Das anamorph codierte Geschehen verhilft dem Film zu einer gewissen Wirkung, die dem Inhalt nicht nur gerecht wird, sondern das Geschehen adäquat unterstreicht. Es gibt zahlreiche dunkle Einstellungen und nicht immer eine gute Ausleuchtung vor der Kamera. Dennoch gestaltet sich die Ansicht sehr angenehm. Ein gelungen kontrastiertes Geschehen umsorgt den Zuschauer nicht nur mit ausreichend plastischen Bildern, sondern auch einer ausreichenden Menge an Bilddetails, trotz das die Kantenschärfe nicht zu den besten gehört. Immerhin entsteht ein authentischer Flair, was „Mr. Brooks“ gut tut. Immer wieder fällt ein leichtes Rauschen auf, Kompressionsartefakte hingegen sind selten.
Machen wir es kurz: „Mr. Brooks“ gehört bestimmt nicht zu den schlechtesten Leistungen der tonalen DVD-Geschichte. Doch dem hier gebotenen Ensemble fehlt es einfach an zu vielem, als dass es sehr positiv in Erinnerung bleiben kann. Da nutzt es auch nichts, wenn der Film über einen DTS und Dolby Digital 5.1-Transfer in deutscher Sprache verfügt. Den englischsprachigen Originalton finden wir im Dolby Digital 5.1-Gewand vor. Deutsche Untertitel gibt es wahlweise hinzu zu schalten. Das gute Stück zeigt sich von der dialogträchtigen Seite und punktet durch Verständlichkeit und Sauberkeit. Hintergrundgeräusche gibt es auch, genau wie einige Effekte. Schlussendlich bleibt ein eher durchschnittlicher Raumklang in fehlerfreier Aussteuerung.
[Fazit]
Concorde Home Entertainment veröffentlicht uns „Mr. Brooks“, ein Film von Bruce A. Evans. Auf einer Laufzeit von rund 116 Minuten und einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) unterhält der Film spannend und vor allem durch seine beiden männlichen Hauptdarsteller – irgendwo zwischen „American Psycho“ und Genre-Konsorten wie „Suspect Zero“, nur eben mit einer speziellen Art und Weise einer Mixtur aus Ernst und schwarzem Humor. Über ein simples Menü erreichen wir die notwendigsten Einstellungen und den Zugriff auf weitere Materialien, bestehend aus:
- Audiokommentar von Regisseur Bruce A. Evans und Co-Drehbuchautor Raynald Gideon
- Featurette: „Die Geburt eines Serienkillers“
- Featurette: „Am Set von Mr. Brooks“
- Featurette: „Mord treibt sie an“
- deleted Scenes
- deutscher und US-Kinotrailer
- Informationen zu Cast & Crew
- Fotogalerie & Programmtipps
„Mr. Brooks“ hat es also auch im Segment der Bonusmaterialien (insg. 33 Min.) auf dem Kasten. Wie schön zu sehen! Der Audiokommentar wartet mit sinnvollen Monologen auf, die Featurettes verstehen es den Betrachter auf ihre Seite zu ziehen, um sie mit mehr oder weniger interessanten Hintergrundinformationen zu füttern. Trailer, geschnittene Szenen und ein paar Details zu Cast & Crew runden das Angebot ab. Die DVD kann seit dem 7. Mai zu einem DVD-üblichen Preis erworben werden. Sie verfügt über eine Altersfreigabe von ab 18 Jahren. Wer Costner mag, der muss hier zugreifen, da führt praktisch kein Weg dran vorbei.
Andre Schnack, 09.06.2008
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|