[Einleitung]
Mit „Mr. & Mrs. Smith“ begann die Ära „Brad Pitt“ für Angelina Jolie. Regisseur Doug Liman feierte einen Erfolg mit seiner Action-Comedy und das Publikum erfreute sich an einer leichten Kost, die nur im entfernten Sinne mit „Der Rosenkrieg“ in Verbindung gebracht werden darf. 2005 drehte das Team um Regisseur Mr. Doug die US-amerikanische Produktion über ein etwas anderes Ehe-Paar ab. In den Hauptrollen sind Pitt und Jolie zu sehen, in weiteren Figuren noch Adam Brody und Vince Vaughn. Das Drehbuch fertigte Simon Kinberg, der sich mit dem Titel „xXx 2 – The Next Level“ nicht gerade die schönsten Lorbeeren verdiente. Wir konnten die DVD aus dem Programm der Kinowelt Home Entertainment genauer unter die Lupe nehmen und berichten.
[Inhalt]
Nach sechs Jahren Ehe ist die anfänglich aufregende Beziehung von John (Brad Pitt) und Jane Smith (Angelina Jolie) öder Routine gewichen. Ihr geregelter Alltag im exklusiv ausgestatteten Eigenheim ist an Spießigkeit kaum zu übertreffen. Allerdings hütet jeder von ihnen ein kleines Geheimnis: Beide sind hoch bezahlte Profikiller, die ohne Wissen des Partners für konkurrierende Unternehmen tätig sind. Als sie eines Tages aufeinander angesetzt werden, kommt endlich wieder Schwung in die eingerostete Beziehung und das Wort „Ehekrieg“ erhält eine völlig neue Bedeutung…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[Kommentar]
Sogar noch heute sind die Boulevard-Blätter von den Spätfolgen der Dreharbeiten zu „Mr. & Mrs. Smith“ voll. Denn Megastar Jennifer Aniston musste Angelina Jolie weichen, und es flogen die Fetzen. Letztgenannte und der schöne Brad Pitt sind nunmehr seit einem Jahr ein Paar, es geschah vermutlich während der Arbeiten am Film. Und es ist nicht nur das, was hinter den Kulissen an Tumult geschah, denn bei der Gestaltung der Action-Einlagen dieser Comedy griff man ziemlich weit oben ins Regal, scheute weder Kosten noch Mühen. Das Ergebnis kann sich blicken lassen, denn schöne Action mit schönen Darstellern in schönen Kleidungsstücken machen nun einmal etwas her. Doch noch lange keinen guten Film. Drum braucht es auch eine gute Story.
Diese gibt es auch. Weniger ernst sollte man sie nehmen. Und freilich räumte man sich bei der Ausgestaltungen des überschaubaren Plots einige künstlerische Freiheiten ein, was den Unterhaltungswert nach oben treibt und zeitgleich im ähnlichen Verhältnis die Nähe zum Realismus in den Keller absteigen lässt. Es sind diese Geschichten aus dem die Hollywood-Träume einst aufstiegen. „Mr. & Mrs. Smith“ reanimiert die Fähigkeit Hollywoods mit satter Action, markigen Sprüchen und einem Hauch Romanze zu glänzen, den Zuschauer zu blenden und die Fassade der großen Megastars aufrecht zu erhalten. Ich lobe mir diesen Film, denn er unterhält prächtig, kann leicht vergessen werden und eignet sich sogar zu einer zweiten Ansicht.
Anstatt eines gepflegten Walzers wird hier ein Tanz hingelegt, der nicht unter 1.000 verschossenen blauen Bohnen, zahlreichen Todesopfern und einer wunderbaren Choreografie davon kommt. Dem Kenner fällt es auf, denn der Film trägt gar nicht so viel Innovation in sich, wie man zuerst meinen mag. Ein wenig „True Lies“ in der Story verwoben und „Matrix“-ähnliche Action-Aufnahmen verschmelzen in einem Tegel, in dem sich auch etwas an Stimmung und Atmosphäre aus den „Stirb langsam“-Filmen befindet. Alles also alte Bekannte, die wir hier antreffen. Die Kraft, daraus einen neuen Film mit einer Seele zu machen liegt jedoch beim Team. Auf dieser Seite überzeugen Regisseur, Drehbuchautor und das wirklich gut ausgesuchte Cast an Darstellerinnen und Darstellern.
[Technik]
Kinowelt Home Entertainment kann sich einen solch erfolgreichen Titel gut gefallen lassen. „Mr. & Mrs. Smith“ erstrahlen mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers im Ratio 2.35:1 und machen sich auf dem Wiedergabegerät ordentlich breit. Qualitativ gefällt das Bild auf Anhieb gut. Doch der Schein trügt und bereits nach wenigen Minuten und einem genaueren Blick werden gleich einigen Makel deutlicher. Die Kantenschärfe lässt mitunter schon ordentlich nach. Gerade dann, wenn auf der Mattscheibe die Hölle losbricht und wir Zeuge brachialer Action-Gewalt werden. Immer wieder fängt sich die Kantenschärfe und trotzt den raschen Schnitten und Bewegungsabläufen. Nur zu; doch leider weisen die Farben eine zu geringe Sättigung auf, was bei der Dreidimensionalität für Abzug in der B-Note sorgt. Davon ab hält sich der Transfer an den Anforderungen.
„Mr. & Mrs. Smith“ verdient sich zweifelsfrei die Bezeichnung Action-Film. Die deutschsprachige Synchronfassung gibt es in den Formaten Dolby Digital und DTS 5.1. Den englischen Originalton hingegen vernimmt der Zuschauer ausschließlich im Dolby-Gewand. Tonelemente wie gut umgesetzte Special-Effects und der Music-Score sind hier die Nummer 1-Transportmittel für Räumlichkeit. Geradezu die Action-Einlagen heben den Gesamteindruck dieser Tonkulisse ungemein nach oben hin an. Es werden bidirektionale Surround-Effekte zum Besten gegeben, woraus eine weite Raumtiefe resultiert. Aus den hinteren Surround-Kanälen erklingen dabei oftmals sich ergänzende Sound-Schnipsel. Dialoge bleiben durchweg verständlich und klar im Klang. Untertitel gibt es in den beiden bereits genannten Sprachfassungen einzublenden.
[Fazit]
„Mr. & Mrs. Smith“ ist Massenware, die das Publikum aufgrund der beteiligten Darsteller schätzt und ich möchte sogar soweit gehen, dass gerade durch das Beziehungsdrama hinter den Kulissen der Film noch mehr an Attraktivität ausstrahlt, als er es so oder so schon tut. Wer sieht nicht gerade bekannte Stars wie Brad Pitt oder Angelina Jolie? Genau. Die Kinowelt-Scheibe, eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), besitzt eine Laufzeit von rund 115 Minuten und wurde mit einer Altersstufe ab 12 Jahren ausgestattet. Die angenehm gestalteten Menüs ermöglichen einen Zguriff auf die folgenden Bonusmaterialien:
- 3 Audiokommentare (Regisseur, Filmteam, Produzenten)
- Deleted Scenes
- Making A Scene
- Trailer
Vom Umfang und der Ausstattungs-Vielfalt her kann die Erscheinung nicht gerade mit anderen aktuellen DVDs mithalten. Die Materialien geben nur bedingt Auskunft über Hintergründe und Entstehungsmomente des Titels. „Mr. & Mrs. Smith“ erscheint neben der getesteten Fassung auch noch als DVD mit zusätzlicher Soundtrack-CD. Am Inhalt der DVD ändert dies jedoch nichts. Wir erhalten hier solides Hollywood-Kino wie man es als „Pop-Corn-Kino“ bezeichnet. Dabei gibt es wenig zum Denken und viel zum Gucken. Wen das nicht stört, der kann bedenkenlos zugreifen.
Andre Schnack, 09.02.2006
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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