[Einführung]
Neben der bereits erschienenen DVD-Version von „My Big Fat Greek Wedding“ von Splendid Entertainment kommt nun eine remastered, neue Fassung aus dem Programm von universumfilm in den deutschen DVD-Handel. Dabei hat sich natürlich am Inhalt des Films nichts getan, noch immer stehen die Fakten wie im Test Mitte 2003. Regisseur Joel Zwick drehte 2002 die Liebes-Komödie „My Big Fat Greek Wedding“ als US-amerikanische und kanadische Produktion ab. In den Hauptrollen sind Nia Vardalos, John Corbett, Lainie Kazan, Michael Constantine, Gia Carides, Lous Mandylor und Bess Meisler zu sehen. Der mit von Tom Hanks produzierte Film entstand nach einem Drehbuch von Nia Vardalos und erfreute sich extrem hoher Beliebtheit im Kino. Diese DVD-Fassung mit überarbeiteter Technik erscheint nun aus dem Programm der universumfilm.
[Inhalt]
Das Verfallsdatum für heiratsfähige griechische Mädchen hat Toula Portokalos (Nia Vardalos) eindeutig überschritten. Mit dreißig Jahren arbeitet sie noch immer im Lokal ihrer Eltern, dem ‘Dancing Zorbas‘. Zudem verlangt ihr Vater Gus Portokalos (Michael Constantine) – Oberhaupt eines griechischamerikanischen Clans aus Chicago – von seiner Tochter, dass sie einen griechischen Jungen heiratet, griechische Babys bekommt und bis ans Lebensende am Herd steht. Doch eines Tages begegnet Toula ihrem Traummann Ian Miller (John Corbett). Aus dem unscheinbaren Mauerblümchen wird eine selbstbewusste Frau, die ihre große Liebe heiraten will. Doch wie soll Toula ihrer Sippe begreiflich machen, dass ihr Zukünftiger kein Grieche ist? Für ihren Vater gibt es nur zwei Arten von Menschen ‘Griechen und solche die es gern wären.‘ – und das macht es den beiden Liebenden nicht leicht…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
An dieser Stelle – denn es geht ja um den Inhalt des Films – können wir auf bereits Geschriebenes zurückgreifen. Die Meinung über den Film hat sich nur in Nuancen geändert, was auf die steigenden Erfahrungen und das persönliche Empfinden bezüglich mancher Themen zurückzuführen ist. Es sollte sich bei „My Big Fat Greek Wedding“ um eine Komödie mit hohem Lachfaktor handeln. Doch dies stimmt nur bedingt. Vielmehr geht es hier mit Charme und Herz zur Sache, als das Slapstick-Einlagen oder Lachsalven durch komische Dialoge und Situationen stattfinden. Der Unterhaltungsfaktor ist definitiv vorhanden und auch auf angenehmem Niveau angesiedelt, jedoch eher seicht und tiefgründiger als eine typische amerikanische Comedy. Diese Liebeskomödie hat Romantik und die Filmemacher setzten das Drehbuch der Hauptdarstellerin professionell um. Dazu gehören gute Darsteller, ansehnliche und stimmungsvolle Sets, eine atmosphärisch passende Filmmusik und natürlich eine ausreichend tiefe und plastische Geschichte. Alles ist davon vorhanden, somit stimmt das Ergebnis auf Zelluloid auch positiv. Ein Film mit Herz, der mich Charme über Bräuche und Sitten hinwegsieht, Toleranz predigt und mit Seele erzählt wird. Haut zwar nicht vom Hocker, überrascht jedoch nachhaltig angenehm.
[Technik]
Richtig anders und vor allem besser soll es dann im Bereich der technischen Umsetzung des Films auf DVD werden. Allerdings bewahrheiten sich hier die Versprechen des Herstellers nicht wirklich. Wir haben ein anamorph codiertes Geschehen wahrzunehmen, welches im Originalformat 1.85:1 auf dem Datenträger abgelegt wurde. Was durch die aufgebauschten Erwartungen eines „remastered“ Transfers in Form einer Seifenblase aufsteigt, zerplatzt leider in Anbetracht der visuellen Leistung des Bilds, welches gar nicht den Eindruck erweckt, als wäre es überarbeitet worden. Noch immer befinden sich dicke Patzer im Sinne einer plakativen Unruhe und eines hohen Rauschfaktors im Geschehen – sehr unschön. Darunter leiden alle weiteren Faktoren natürlich auch bedingt. Und dennoch schaffen es die Werte des Kontrasts, der Farbgebung, der ausreichend natürlichen Wirkung und Harmonie, die Kuh wieder einigermaßen vom Eis zu holen. Was bleibt? Eine geweckte Erwartung, die leider nur bedingt erfüllt wird.
Der Ton von „My Big Fat Greek Wedding“ kann als ausreichend bezeichnet werden, ohne dabei Ausschläge in die eine oder andere Richtung durchzuführen. Ohnehin bietet das Genre nicht gerade das gigantische Potenzial an Effekte oder aber anderen Klangvariationen und beschränkt sich vielmehr auf die Wiedergabe einer klaren und sauberen Sprachausgabe und einer musikalischen Untermalung im Hintergrund, die bei bestimmten Szenen an Präsenz und Prominenz zunimmt. Es ist immer die Frage, in wie fern der Dolby Digital 5.1-Soundtrack in den Sprachen Deutsch und Englisch als tragendes Element zur Stimmung beiträgt und ob er fester Bestandteil der Atmosphäre ist, wie zum Beispiel bei aufwendigen Action-Filmen mit vielen Effekten. Hier spielt der Ton ebenfalls eine relevante Rolle, eben nur bei der Untermalung des Hintergrunds und bei der Ansteuerung verständlicher Sprachausgaben. Untertitel gibt es in deutscher Sprache einzublenden.
[Fazit]
Am Inhalt des rund 92minutenlangen Films „My Big Fat Greek Wedding“ hat sich im Vergleich zum vorherigen Test nicht viel getan. Leider jedoch hat sich auch nicht allzu viel bei der technischen Leistung aufgrund der Überarbeitung getan. Wie schade. Und so kommt es eher auf die inneren Werte des Titels an, der ohne Altersbeschränkung daher kommt, als auf seine Optik und Akustik. Mit viel Charme, natürlichen Witz und den Situationen, die vielen Menschen nicht unbekannt sind, bohrt sich der Titel ins Herz der Zuschauer. Diese einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet neben dem Hauptfilm noch folgendes Bonusmaterial an:
- Audiokommentar
- Interviews
- Hinter den Kulissen
- Kinotrailer
- Cast & Crew
- Bildergalerie
Das Material ist praktisch identisch mit der bisher veröffentlichten Fassung, die Laufzeit bemisst sich auf rund 34 Minuten. Es bietet einen gelungenen Einblick in die Entstehung des Films durch die Interviews, den Audiokommentar und die Hinter den Kulissen-Featurette. Erscheinungstermin der Neu-Veröffentlichung war der 10. April. Wer diesen Titel noch nicht in seiner Sammlung stehen hat, der sollte sich überlegen, ob er nicht einen der erfolgreichsten Independent-Filme auf DVD sein Eigen nennen möchte. Technisch keine sonderlich gute Leistung, inhaltlich nach wie vor gelungen und unterhaltsam.
André Schnack, 04.05.2006
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|