Nackt

Comedy/Drama
Comedy/Drama

[Einführung]
universumfilm veröffentlicht „Nackt“ von 2002 von der deutschen Filmemacherin Doris Dörrie. In den Hauptrollen der hierzulande entstandenen Filmproduktion sind Heike Makatsch, Benno Fürmann, Nina Hoss, Mehmet Kurtulus, Alexandra Maria Lara und Jürgen Vogel zu sehen. Nebst Regie schrieb Frau Dörrie auch das Drehbuch des Films. Am finanziellen Werden wirkte Bernd Eichinger mit. Wir sahen uns „Nackt“ genauer an und testeten das Werk auf die Komödien- und Dramazüge, die Technik und die Ausstattung der deutschen Code2-Disc.

[Inhalt]
Emilia (Heike Makatsch) und Felix (Benno Fürmann) sind seit kurzem getrennt worunter beide psychisch und finanziell leidet. Charlotte (Nina Hoss) und Dylan (Mehmet Kurtulus) sind plötzlich reicht geworden, ihre Paarbeziehung wird jedoch trotz wachsendem Luxus immer armseliger; einzig Annette (Alexandra Maria Lara) und Boris (Jürgen Vogel) sind nach wie vor glücklich verliebt und mit der Ikea-Einrichtung so weit zufrieden. Die unbeschwerte Fröhlichkeit will sich heute nicht mehr so recht einstellen. Da erzählt Emilia von einer Studie, bei der selbst Paare, die über 20 Jahre zusammenlebten, auf Fotos nicht mal die Hände des anderen identifizieren konnten. Sie wettet, dass die meisten Männer mit geschlossenen Augen nicht einmal ihre eigene Frau erkennen würden. Wenn alle so sicher seien, dann könnte man ja eine Wette wagen. Ein Experiment mit prekären Folgen beginnt…

[Kommentar]
Bernd Eichinger produzierte mit „Nackt“ einen in den Kosten recht niedrigen Film, der lediglich bei den sechs Darstellerinnen und Darstellern finanzielle Aufwendungen in Form von Verpflichtungsgeldern aufwenden musste. Auf die Schauspieler kommt es in der Geschichte aber auch extrem an, denn sie sind die einzigen, die vor der Kamera Charaktere mimen. „Nackt“ erzählt von Liebe und über das Wesen einer Beziehung zwischen zwei Menschen; die Pärchen sind sehr unterschiedlich, aber haben im Prinzip alle das gleiche Problem und gehen die Lösung, bzw. die Herausforderungen ganz individuell an und erreichen auch das gleiche Ergebnis. Doris Dörrie stellt fest, dass Menschen sehr unterschiedlich sind und sich doch auf gewissen Ebenen im vollen Einklang befinden. „Nackt“ dreht sich um die Situationen, in denen kein Einklang herrscht. So wird aus einem Partyspiel ein spannendes Experiment. Drumherum viel – nicht unbedingt immer greifbares – Gelaber über Beziehungen und Veränderungen in der Liebe.

[Technik]
Anamorph wurde der Film auf den Datenträger gebannt, und dies im breitbildigen Format 2.35:1. Zu den verschiedenen Werten: Punkte gibt es für die Farbgebung, sie überzeugt und wird den Erwartungen gerecht. Die Konturen hingegen ergeben eine nicht immer saubere Kantenschärfe, was durch einen leicht schwächelnden Kontrast negativ ergänzt wird. Der Schwarzlevel und Anteil ist etwas zu hoch, so dass teils schlechter ausgeleuchtete Bereiche verschwinden. Davon ab kann noch eine etwas in der Qualität schwankende Kompression bemerkt werden.

Ton gibt es im Dolby Digital 5.1-Mehrkanaltonformat in deutscher Sprache. Wahlweise gibt es deutsche Untertitel einzublenden. Der Sound beweist sich in von Musik gefüllten Aufnahmen, verliert aber in den überwiegend ruhigen Aufnahmen sofort wieder an Räumlichkeit, da praktisch nur gesprochen wird und einige Hintergrundgeräusche ihr bestes geben. Insgesamt recht frontlastig, wobei die Musik gekonnte Ausbrecher dynamischer Natur erfolgreich und hochwertig veranstaltet.

[Fazit]
„Nackt“: Die Einstellungen, Aufnahmen, die Musik und das schauspielerische Niveau, die Dialoge und Atmosphäre harmonieren, kommen aber nicht über durchschnittliche Stufe hinaus. Dazu fehlt es etwas an Substanz. Der Inhalt befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und verfügt über eine Laufzeit von rund 96 Minuten. Die Altersfreigabe wurde mit 12 Jahren festgesetzt. Das Bewegtmenü bietet simple Navigation und gibt Zugriff auf insgesamt 45 Minuten Bonusausstattung. Dieses Material setzt sich zusammen aus einem Audiokommentar mit Doris Dörrie, einem Hinter den Kulissen-Mitschnitt (15 Min.), rund 10 Minuten geschnittenen Szenen, Biografien der Beteiligten, kurzen Interview-Ausschnitten, dem Kinotrailer und 5 Trailern zu weiteren Erscheinungen. Der Erscheinungstermin liegt mit dem 21. Juli bereits etwas zurück. Die Kosten der DVD befinden sich in einem fairen Rahmen um die 15,- bis 18,- Euro. Technisch gibt die Disc gute Werte von sich, was jedoch nicht auf den Inhalt übergreift. Dörrie-Fans werden bestimmt zufrieden sein, dennoch empfiehlt sich ein Probesehen vorab.

André Schnack, 01.09.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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