[Einleitung]
Mit der Dokumentation „New York: Die Welt vor deinen Füssen“ erscheint ein sehr spezielles Werk, wie es den Anschein hat. Entstanden ist der Titel 2018, im Original unter dem Titel „The World Before Your Feet“. Regisseur Jeremy Workman arbeitete hier mit Matt Green, der uns wohl durch den Stoff führen wird und gewissermaßen auch die führende Rolle hier spielt. Denn er zeigt uns vor der Kamera sein Zuhause: New York City. Dies ist vielleicht so etwas wie eine neue Generation an Sub-Reiseführern, oder so. Ich kann es nicht genau sagen, doch eines ist klar. Das Ziel dieser Dokumentation ist, dass anderen die Faszination dieser gigantischen Metropole im Ansatz vermittelt bekommen.
[Kommentar]
In den Presse-Informationen zum Titel kann man ebenfalls finden: „Für den Dokumentarfilmer Jeremy Workman ist ‚New York – Die Welt vor deinen Füssen‘ eine Herzensangelegenheit. Workman (Magical Universe) wurde 2012 erstmals auf Matt Greens Projekt aufmerksam. Mit Matts Einwilligung folgte er ihm auf einem Teil seiner Wanderung – als Ein-Mann-Filmteam mit Minimalausrüstung. Alles Weitere – die Begegnungen mit Anwohnern und Passanten, Entdeckungen am Wegesrand, das Wetter – blieb dem Zufall überlassen.“ – ich empfand diese Zusammenfassung über das Konzept extrem trefflich, daher rezitiere ich den Passus entsprechend.
Das hier geht weit über die allgemein gültige Logik: „andere Länder, andere Sitten“ hinaus. Hier geht es darum etwas von dem einzufangen, das man wahrscheinlich als üblicher Tourist nicht ohne Hilfe entdecken wird. Es geht darum ein Lebensgefühl auf Zelluloid zu bannen. Schwieriges Unterfangen und doch ist es gewissermaßen gelungen. Natürlich kann keine Sendung den Besuch in New York ersetzen und ich erinnere mich nur allzu gut daran, als ich den Blick vom Empire State Building in der Hitze des Juli über die Skyline dieser bebenden Stadt streifen ließ – das war toll.
Wenngleich „New York: Die Welt vor deinen Füssen“ dieses Gefühl natürlich bedingt nicht provozieren oder hervorrufen kann, so ruft die Dokumentation verschiedene Themen auf und weckt auch leichtes Fernweh. Doch all das, was Matt Green hier erlebt ist absolut nicht Bestandteil eines jeden Urlaubs. Und doch kann genau dieser Dokumentarfilm viel mehr sein als eine verrückte Idee, die umgesetzt worden ist. Er kann eine Art Reisevorbereitung sein, um sich das herauszusuchen, was sehenswert ist oder einfach um Appetit zu bekommen.
Wenn es noch keine Bezeichnung gegeben hätte, so wäre Matt Green mit Sicherheit der Grund, um die Titulierung „Stadtläufer“ zu erfinden. Denn neben all dem New York-Stoff ist es doch auch der Mensch Matt Green, der hier eine gewisse Faszination ausübt. Denn wer gibt schon alles auf, um durch die Stadt „zu leben“ wie es dieser junge Mann gemacht hat? Seine Aussage kann auch ganz klar sein: genieße, was du vor der Türe hast! Auch in schwierigen Zeiten, wie in dieser globalen Corona Virus-Pandemie…
[Technik]
„New York: Die Welt vor deinen Füssen“ ist abgefasst in Standard Definition-Technologie und fühlt sich sichtlich wohl auf dem Medium. Was auch daran liegen mag, dass das Equipment auf Mobilität ausgelegt war, und keine digitalen FullHD-Kinokameras zum Einsatz kamen. Ist das schlimm? Nein. Wer New York in seinem wahren Antlitz erleben möchte, der sollte ohnehin eine Reise dorthin buchen, da kein Heimkino-Medium dies zu ersetzen versteht. Alles andere an qualitativen Aspekten ist soweit meinen Erwartungen entsprechend. Kontrast und Farbgebung fangen diese urbanisierte Umgebung aus Stahlbeton und Glas adäquat ein, die Sauberkeit ist gegeben und das Bild ausreichend ruhig. Zum Einsatz kommt ein 16:9-Transfer im Ratio 1.77:1.
Tontechnisch können wir keine nennenswerten Aspekte feststellen, die „New York: Die Welt vor deinen Füssen“ von dem abheben, was ansonsten so rund ums Thema Städte an Dokumentationen produziert wird. Es kommt hier primär auf die Verständlichkeit an, und besonders daran ist der Umstand, das praktisch alles in Echtzeit auf der Strasse stattfindet. Technisch findet das dann in Dolby Digital 2.0 statt, wahlweise im englischen, puren Original oder aber in der deutschen Synchronfassung (ebenfalls wahlweise mit deutschen Untertiteln). Die Sprachausgabe ist klar, verständlich und hebt sich von den Umgebungsgeräuschen angenehm ab. Musik kommt nicht durchgehend und eher im Untergrund zur Geltung, bis auf einige tolle Blickfänge, dann nimmt sie an Dominanz zu – schön.
[Fazit]
Bedenken wir einmal, dass Matt Green so etwas ähnliches vor einigen Jahren schon einmal gemacht hat. Damals im Alter von 29 Jahren durch wanderte er die USA – durchwanderte, zu Fuss. Dies dauerte 5 Monate. Nun geht er jede (!) Straße New Yorks ab. Oha. Zu einem gewissen Zeitpunk (12. Min.) sagt Matt Green, dass ihn jene Menschen im Leben am meisten beeindruckten, die etwas taten, weil sie es tun mussten, nicht aus kommerziellen Gründen. Damit ist der gute Mann nicht alleine. Was ist das, was Matt tun muss? Ein interessanter Film auf rund 91 Minuten Laufzeit, abgelegt auf der DVD zusammen mit 7 weiteren zusätzlichen Szenen und einigen Trailern. Happy Entertainment veröffentlicht den Titel am 25. September, rund 15,- Euro wird die Disc kosten.
Andre Schnack, 08.09.2020
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