Nikita – Steelbook

Thriller/Action/Crime/Drama/Romance
Thriller/Action/Crime/Drama/Romance

[Einleitung]
Luc Besson schuf nicht nur drollige Filmwerke wie „Taxi“ oder dunkel-düstere und melancholische Werke wie „Subway“, sondern auch Filme über Nischenmenschen und Charaktere, die durch ihre schwierigen Umstände alles andere als gewöhnlich sind. Hier sei der wunderbare Film „Léon“ (hierzulande „Leon – Der Profi“) genannt. Genau in diese Sparte gehört auch die bereits 1990 abgedrehte Geschichte „Nikita“ (Originaltitel: La Femme Nikita). In den Hauptrollen sind Anne Parillaud, Jean-Hugues Anglade, Tchéky Karyo und Jean Reno zu sehen. Wir erhielten einen Einblick in die jüngste DVD-Auskopplung des Titels „Nikita“, welcher als 2er DVD-SteelBook Version nun in Deutschland von Kinowelt Home Entertainment veröffentlicht wird.

[Inhalt]
Beim Einbruch in eine Apotheke erschießt die drogenabhängige Punkerin Nikita (Anne Parillaud) einen Polizisten. Sie wird geschnappt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Agent Bob (Tchéky Karyo) wird auf die wilde, junge Frau aufmerksam und eröffnet ihr eine Alternative. Nikita lässt sich zur Spezialagentin ausbilden und erhält eine neue Identität. Nach außen führt sie ein bürgerliches, unauffälliges Leben, doch jeder neue Auftrag der Regierung bedeutet Blutvergießen, denn Nikita hat die Lizenz zum Töten…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)

[Kommentar]
Nicht allzu selten fühlen wir uns bei der Ansicht des Titels „Nikita“ an Filme wie „xXx – Triple X“ oder im entfernen Sinne an „Spy Game“ erinnert. Dazu sei festgehalten, dass „Nikita“ vor den anderen genannten Filmen erschien. Auch hier geht es um eine Person, die entgegen der Rechtssprechung aufgrund ihres Potenzials eine neue Chance erhält. Das diese Chance einen großen Preis hat, kann man hier Nikita in vielen Szenen an den Augen ablesen. Anne Parillaud spielt die Spionin, oder besser Killerin wider Willen sehr gut und glaubhaft, wenngleich ab und an seitens der Filmemacher etwas nachgeholfen wurde. Aber das macht nichts und schürt sogar eher die teils bedrückende und gewalttätige Stimmung der Geschichte. „Nikita“ zeigt uns ein Leben, welches eigentlich keines ist. Denn die eingebuchtete und verurteilte Punkerin muss nun weitaus schwierige „Fälle“ meistern, als das pure Überleben auf der Straße zuvor.

Und so geht es – ganz ohne Drogen – mit der Wumme in der Hand ab in die Unterwelt von Paris. Begleitet von einem zart technoiden und doch zeitlosen Music-Score gefällt die Gesamtkomposition sehr gut und zieht den Betrachter nach anfänglicher Skepsis in ihren Bann. Regisseur Luc Besson ist bekannt für fantasievolle und unkonventionelle Wege, die er bereits mit „Nikita“ deutlich einschlug. Doch steckt auch eigentlich mehr dahinter als nur die Geschichte einer Außenseiterin und ihrem ungewöhnlichen Weg? Ich vermag wenig Tiefsinn in der Geschichte zu erkennen. Eventuell übertüncht von brutaler Gewalt-Darstellung und dem trostlosen Dasein in der Unterwelt einer Weltstadt, Paris. Wie dem auch sei, der Spannungsbogen hält ganz wunderbar bei Laune und Langeweile hat keinen Platz um sich auszubreiten. Action regiert.

[Technik]
Bereits wenn die ersten Schriftzüge den Film einläuten werden wir Zeuge einer nicht gerade konturenstarken Darstellungsqualität, was man an Schriftelementen immer sehr rasch feststellen kann. Ein schlechtes Omen? „Nikita“ erstrahlt mittels eines anamorphen Breitbildtransfers im Format 2.35:1 auf dem Wiedergabegerät. Und leider sieht man dem Transfer sein Alter bereits deutlich an. Trotz leuchtender Farben kommt es zu einigen fatalen Ausleuchtungsdefiziten. Diese schlagen sich auf den Kontrast nieder und sorgen dafür, dass einiges an Bildinformationen in den schattigen und dunklen Bildbereichen eingebüßt wird. Schade. Davon ab können die gut gesättigten Farben punkten und sorgen für eine ausreichende Plastizität. Rauschen gibt es auch, vor allem dann, wenn plakative Bildpartien in den Vordergrund rücken. Kompressionsartefakte hingegen halten sich in Grenzen.

Tontechnisch definiert sich Luc Bessons Werk nicht gerade neu. „Nikita“ ertönt im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Französisch aus den angeschlossenen Lautsprechern. Ferner gibt es noch einen deutschsprachigen DTS Ton auf der DVD anzuwählen. Der akustischen Darbietung können wahlweise deutsche Untertitel hinzugeschaltet werden. Leider kann auch das moderne DTS-Tongewand nicht so überzeugen, wie es heutige Erscheinungen vermögen. Immer wieder gibt es Anzeichen, die auf das Alter zurückzuführen sind. Insgesamt jedoch befindet sich der Sound qualitativ im oberen Mittelfeld. Und dies aufgrund der oftmals lebhaften Darstellung und der ausreichenden Dynamik. Auch die musikalische Untermalung bringt sich gut ein.

[Fazit]
„Luc Bessons blutige Großstadtphantasie wurde chronologisch an Originalschauplätzen in Paris gedreht! Anne Parillaud erhielt für ihre Darstellung den César!“ – so steht es in den Pressetexten. Und wir möchten hinzufügen, dass diese Sonderedition nicht nur optisch ansprechend von der Erscheinung ist, sondern für Sammler und Fans des Titels die derzeit bestmögliche Variante darstellt. „Nikita“ verfügt über eine Laufzeit von rund 112 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Eine weitere Disc enthält das rund 46minutenlange Bonusmaterial, welches sich aus folgenden Features zusammensetzt:

  • „The Sound of Nikita“ Featurette
  • Making Of
  • Programming Nikita
  • Interview mit Luc Besson
  • Easter Egg
  • Filmografien
  • Fotogalerie
  • Trailer

Liest sich im ersten Moment sehr vielfältig, was auf das Making Of und die Featurettes auch zutrifft. Der Inhalt wird nicht nur den Fans gefallen und vermittelt einiges an interessanten Hintergrundinformationen. Wie der Hauptfilm sind auch die Extras mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren versehen. Nun sind es bereits mehr als 15 Jahre her als „Nikita“ in den Kinos lief. Kinowelt gebührt Dank für diese wirklich ansehnliche und schicke Veröffentlichung, wenngleich die technischen Leistungen nicht gerade vom Hocker hauen. Zu fairen 14,- Euro kann diese DVD-Veröffentlichung ab dem 22. November erstanden werden.

Andre Schnack, 17.11.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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