Not For, Not Against

Crime
Crime

[Einleitung]
Kinowelt hat sich in jüngster Vergangenheit auf eher unbekannte, nicht selten europäische Filmproduktionen als DVD-Auskopplung beschränkt. Wir haben bereits durch zahlreiche Beispiele gelernt, dass Hollywood nicht zwangsläufig für gute Filmkunst steht und vor allem nicht alleine auf dem Zenit steht, wenngleich dort oftmals das Maß der Dinge definiert wird. Kinowelt bringt uns die französische Produktion „Not For, Not Against“ (Originaltitel: Ni pour, ni contre) von Regisseur Cédric Klapisch aus 2003. In den Hauptrollen des Crime-Thrillers sind Marie Gillain, Vincent Elbaz, Simon Abkarian, Dimitri Storoge, Zinedine Soualem, Natacha Lindinger und Jocelyn Lagarrigue zu sehen. Wir schauten uns die DVD genauer an und bildeten uns ein Urteil.

[Inhalt]
Die junge Kamerafrau Caty langweilt sich in ihrem Job. Eines Tages wird sie von einer Gruppe von Gangstern gezwungen, bei einem „Auftrag“ mit der Kamera dabei zu sein und Beweismaterial zu filmen. Sie findet Gefallen an der neuen Arbeit, an den charismatischen Verbrechern und am schnell verdienten Geld. Als der Anführer der Ganoven einen Coup plant, der etwas zu groß für deren Kragenweite ist, wollen einige aussteigen…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)

[Kommentar]
Es handelt sich um einen interessant aufgebauten Film über den Strudel des Verbrechens. Die junge Kamerafrau gerät nach und nach mehr in den Sumpf der Korruption, die sich hier überwiegend durch Raubüberfälle darstellen. Dieser gewisse Thrill, der einem solchen Film anhaften muss, wird vorgefunden. Zwar nicht in allen Aufnahmen, aber eben dort, wo es darauf ankommt. Optisch kann sich das Stück sehen lassen, was auf eine Vielzahl an französischen Filmproduktionen zutrifft.

Die Ideen hinter dem Film halten sich auf der Innovationsskala auf einem eher niedrigen Niveau. Auch die substanzielle Werthaftigkeit des Inhalts brennt eher auf kleiner Flamme. Es gibt eine recht plastische Einführung im 3. Drittel des Films geht es um den großen Coup. Dieser wird am Essenstisch geplant und Salz- und Pfefferstreuer sind Wachposten, eine Gebäckstange eine Barriere und ein Stückchen Zucker der Schatz – die Wände sind mit Ketchup auf die Tischdecke gemalt. So machen’s eben die coolen Profis. Dem ganzen haftet manchmal eine kleine Brise Comedy bei, was dem Betrachter gefällt, da sich der Film nicht zu ernst nimmt.

Im Kern geht es, wie eingangs erwähnt, ums Mitmachen und die Frage, wann es zu spät ist und man zu weit in der Sache steckt, als das man noch umdrehen könnte und zu seinem alten Leben zurückkehrt. Ob man dazu gezwungen wurde, oder aber frei entschied – das Ergebnis ist das selbe. Was zur Optik des Films an Urteilen gefällt wurde, kann bei der musikalischen Untermalung des Geschehens wiederholt werden. Letztlich ergibt sich aus dem Gemisch ein guter film-noir Stil.

[Technik]
die technischen Leistungen variieren über die Laufzeit des Films etwas. Denn der anamorphe Breitbildtransfer besitzt nennenswerte Stärke in der Abbildung heller Aufnahmen ohne viele Bewegungen, verliert allerdings in der Darstellungsqualität von dynamischen Aufnahmen in schattigen Gefilden etwas an Boden. Das Format bemisst sich auf das Ratio 2.35:1 und die Abtastung erfolgt anamorph. Der Kontrast geht in Ordnung, doch gehen in den dunklen Aufnahmen, welche manchmal am tiefschwarz grenzen, einige Bilddetails verschütt. In anderen, plakativeren Aufnahmen hingegen fällt auf, dass dunkle Szenen ins grau verschwimmen und etwas blass wirken. Dies trifft auch auf die Farbwiedergabe von Hautfarben zu. Teils lässt sich ein deutliches Rauschen und einige leichte vertikale Streichen feststellen, dazu gibt es leider auch einige kleinere Treppeneffekte bei horizontalen Konturen. Ansonsten ist das Bild als ruhig und sauber zu bezeichnen.

Ton gibt es in wahlweise deutscher oder französischer Sprachausgabe im Format Dolby Digital 5.1. Der deutschen Version können optional deutsche Untertitel eingeblendet werden, der französische Originalton hingegen kommt aus Lizenzrechtgründen mit deutschen Zwangsuntertiteln. Der Sound an sich begeistert nur bedingt. Die Range der Dynamik und das Spektrum der Höhen und Tiefen weisen keine großen Makel auf, können allerdings auch nicht vom Hocker hauen. Elementare Fehler werden nicht begangen und die Sprachausgabe zeigt sich erstaunlich klar und deutlich. Die Musik, auf einer anderen Ebene angesiedelt, entzückt ebenfalls.

[Fazit]
„Not For, Not Against“ hat nicht nur seine Momente, sondern vermag inhaltlich zu überzeugen. Auf der Verpackung wird der Film als „skurriler und spannender Thriller“ bezeichnet – dem können wir beiwohnen. An den technischen Leistungen fehlt zwar der nötige Feinschliff zur besseren Note, doch reicht das Ergebnis aus. Der rund 109minutenlange Film befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde ab einem Alter von 16 Jahren freigegeben.

Folgendes Bonusmaterial wurde der Disc gegönnt:

  • Making Of
  • Deleted Scenes
  • Fotogalerie
  • Trailer
  • Teaser
  • TV-Spot

Die Extras sind über ein simpel gehaltenes Menü zu erreichen. Für den inhaltlichen Wert und die Quantität gibt es eine befriedigende Note unsererseits. Wer französische Filmküche schätzt, der wird mit diesem Titel bestens bedient und zufrieden gestellt. Erscheinungstermin für die Rental-Fassung war der 10. Februar, die Verkaufs-Version erscheint am 08. Juni des Jahres.

Andre Schnack, 01.04.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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