[Einleitung]
Wenn der Untertitel bereits mit „Wir sind das Gesetz“ weder fadenscheinig, noch diskret das Thema der Selbstjustiz erahnen lässt, so ist es naheliegend, dass es hier nicht nur ums gute Recht, sondern auch ums weniger gute Unrecht gehen wird. Mit der französischen Filmproduktion „Off Limits“ (Originaltitel: Gardiens de l’ordre) von 2010 hält Frankreich die Fahne hoch für die Cop-Thriller-Filme dieser Welt. Im Regiestuhl machte sich Nicolas Boukhrief breit, er schrieb gemeinsam mit Dan Sasson auch das Drehbuch zum Stück. In den führenden Rollen stehen vor der Kamera: Cécile De France, Fred Testot und Julien Boisselier. Wir schauten uns die DVD-Fassung des Titels von Koch Media vorab genauer an.
[Inhalt]
Ein Routineeinsatz wird für die Polizisten Julie und Simon zu einem Albtraum, als sie in Notwehr den Sohn eines einflussreichen Politikers niederschießen. Bis die Umstände ihrer Tat aufgeklärt sind werden sie vom Streifendienst suspendiert. Als sie jedoch feststellen, dass ihr Opfer unter Einfluss der Designerdroge „Sphinx“ stand, die Menschen in aggressive Bestien verwandelt, beschließen sie, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf das weit verzweigte Netz eines brutalen Drogensyndikats. Doch je mehr sie sich den Herstellern der Droge nähern, umso durchsichtiger wird ihre Tarnung. Die beiden Cops stehen kurz vor der Lösung ihres gefährlichsten Falls – und zugleich vor einem tödlichen Abgrund…
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Es ist so, wie es ist. Cop-Thriller sind ein Sujet, welches nicht von jedermann beherrscht wird. Die amerikanischen Ausprägungen sind zumeist beladen mit Action-, Pathos und dem anrüchigen Geruch, dass selbst bei versteckten Schurken immer noch irgendwie die Ehre und das „Gute im Menschen“ mitschwingt. Oder eben gar nicht, dann ist ganz klar, wer der Bösewicht ist. Die französischen Interpretationen des Genres sehen zumeist anders aus. Im wahrsten Sinne des Wortes widmet sich der französisch, europäische Film eher des Auslebens hochwertiger Kameraeinsätze und einer gediehenen Optik. Da bleibt die Story zuweilen auf der Strecke, sollte man meinen.
Leidet auch „Off Limits“ unter vorgenanntem Phänomen? Jein, denn der Titel weiß, was er will. Er versteht es zuweilen nur nicht, dass gewollte auch ordentlich in die Tat umzusetzen. So entstehen Momente, an denen sich der Betrachter fragt, wie selbstlos schlussendlich ein suspendierter Polizist in seiner Freizeit geht. Die Charaktere der handelnden Personen sind ausreichend plastisch ausgeprägt. Ihre Motive erklären die Handlungen ausreichend und handwerklich machte man weder bei den Kostümen, Sets oder der Kameraführung etwas falsch. Alles in allem bleibt der Geschmack des Durchschnitts an „Off Limits“ haften, nicht mehr und nicht weniger hat diese Produktion zu bieten.
[Technik]
Das Bildformat beläuft sich auf ein Seitenverhältnis von 1.85:1 und befindet sich in anamorpher Codierung auf dem Datenträger. Die Standard Definition Disc bietet in der uns vorliegenden Fassung ein solides Bild, allerdings auch mit Wasserzeichen, bzw. dauerhafter Einblendung zur Erinnerung, dass es sich um ein Pressemuster handelt. Die Sauberkeit des Geschehens ist dennoch weitgehend gegeben, auch tritt kaum nennenswertes Rauschen auf. Wenn, dann in den eher plakativen Bildbereichen. Einen realistischen Eindruck hinterlassen die Farbgebung und der Kontrast, und das auf einem handwerklich guten Niveau. Kompressionsartefakte sind nicht auszumachen.
Widmen wir uns dem Tonformat. Wir erhalten wahlweise einen Dolby Digital 5.1-Sound im französischen Original oder aber in Form der deutschsprachigen Synchronfassung. Untertitel stehen dem Geschehen optional in ausschließlich der hiesigen Landessprache zur Anwahl. Wenn es darum geht ein lebhaftes Klangbild zu erzeugen, dann gelingt es „Off Limits“ nicht durchgängig ebensolches zu bieten. In den ruhigeren Momenten lässt sich auch die Akustik etwas bitten, kommt es jedoch drauf an, dass die Situation vom Ton unterstützt wird, so geschieht dies auch adäquat. Der Titel gewinnt keine Innovationspreise für die Darbietung, sie ist solide.
[Fazit]
Koch Media zieht mit dieser einseitigen und einschichtigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) ins Rennen um die Gunst des Betrachters. Schade, dass der Titel an sich dem deutschen Publikum nicht mehr sagt, so wäre der rund 101minutenlange Titel besser vermittelbar. Die Altersfreigabe von „Off Limits“ liegt bei ab 16 Jahren. Dafür erhält man nicht nur den Hauptfilm, welcher den größten Teil des Datenspeichers einnimmt, sondern auch ein paar Trailer. Mehr an Bonusmaterial ist leider nicht vorzufinden, von einem Wende-Cover einmal abgesehen. Erscheinungstermin ist der 25. Februar, der Preis liegt bei rund 15,- Euro. Wer es wagt wird hier nicht enttäuscht sein, wer Hollywood „at it’s best“ erwartet, der liegt falsch.
Andre Schnack, 27.01.2011
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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