[Einleitung]
Es ist ein sehr besonderer Zirkus. Er dreht sich keinesfalls um Tiere, jedoch auch irgendwie doch um Affen. Geschwindigkeits-Affen und Auto-Fanatiker, Rennwagen-Fetischisten und Motoren-Liebhaber aufgepasst, mit „One – Leben am Limit“ soll ein großartiger Dokumentarfilm über den Formel 1-Sport aufgegleist sein und nun seine Käufergemeinde erfreuen. Unter der Regie von Paul Crowder entstand „One – Leben am Limit“ 2013 und blickt auf einen faszinierenden Rennsport und lässt jene zu Wort kommen, die für dieses Gefühl ihr Leben riskierten. Im Original lautet der Titel „1 – Life on the limit“. Diese Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von universumfilm.
[Inhalt]
„One – Leben am Limit“ erzählt von den goldenen Jahren des Sports, als er gefährlicher denn je wurde und die Fahrer wie Rockstars waren, deren Charisma und Talent die Show am Laufen hielt, auch wenn viele von ihnen am Ende den mit dem Leben bezahlten. Er erzählt von den Fahrern, die sich immer am Limit bewegten und gegen die bestehenden Regeln auflehnten, um den Sport sicherer zu machen. Er erzählt von der größten Show der Welt – der Formel 1.
Einen Formel 1-Wagen zu fahren war noch nie etwas für Menschen mit schwachen Nerven, doch Ende der Sechziger Jahre verdoppelten die Boliden auf einmal ihre Motorenkraft und ihnen wuchsen – wörtlich und sprichwörtlich – Flügel, was dazu führte, dass sie noch schneller und noch gefährlicher wurden. Durch ein weltweites Fernsehpublikum und Sponsorengelder wurden aus den vorher oft namenlosen Fahrern von heute auf morgen Superstars, die wie Gladiatoren in den Kampf zogen.
Die Männer, die diese Ära überlebten, wurden zu den Anführern einer neuen Bewegung: die Formel 1 sicherer zu machen und sich dagegen aufzulehnen, dass der Sport immer wieder Menschenleben forderte. Zwölf ehemalige und der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel kommen in dieser atemberaubenden Doku zu Wort, darunter Niki Lauda, Sir Jackie Stewart, Damon Hill, Mario Andretti, Nigel Mansell, Lewis Hamilton und Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Ich mag die Formel 1. Ich mag auch Rennwagen, Autorennspiele auf Konsolen, gehöre aber nicht zu jenen Fans, die ihren Apple-Hintergrund mit einem Lieblingsfahrzeug (aus ihrer Sicht) verschönern oder aber ständig Motor- und Tuning-Magazine kaufen. Noch mehr mag ich jedoch gute Geschichten über Menschen, die außergewöhnliche Dinge aufgebaut oder geleistet haben. So auch Rennfahrer. Männer, die sich in den waghalsigsten Momenten, meist gefährlichen Kombinationen aus hoher Geschwindigkeit und einer herausfordernden Rennstrecke, verschreiben und Risikobereitschaft vielleicht vor Vernunft walten lassen. Wer weiß, was genau in den Fahrern in diesen Momenten vorgeht?
Diese Dokumentation hingegen bietet einige Einblicke, da die Hauptpersonen der Rennstrecke, die Piloten der PS-starken Boliden, viele Interviews geben und damit auch einen Schimmer von dem, was hinter den oftmals frei und umbeschwerlich wirkenden Kommentaren steckt. „One“ geht auch auf die Schicksale und zahlreichen Todesfälle des F1 Zirkus’ ein und zeigt, mit welchen Gefahren die Beteiligten es zu tun bekommen und mit welchen Kräften sie sich messen. Allerdings gesellt sich neben den Gegnern Naturgewalten auch noch ein ganz besonders fieser: die menschliche Psyche. Der Wille zu gewinnen ist es für die einen, für die anderen hingegen ist es der eigene Anspruch. Alles führt zum Ergebnis, dass eine enorme Risikobereitschaft freigesetzt wird.
Technisch hochwertig, interessant geschnitten und sogar für einen Dokumentarfilm ausgesprochen spannend. Das sind die positiven Umschreibungen für „One“. Doch wo die Sonne strahlt, da ist irgendwo auch Schatten. Dieser tritt hier entsprechend in Form von weniger guter Bild-Qualität und ein paar Fehlern zutage. Auch ist der Schnitt nicht immer klug und die vermittelten Inhalte lassen eben auch ein wenig darauf schließen, dass es sich um eine Produktion handelt, die in 2013 abgeschlossen worden ist.
[Technik]
In Summe zählt hier ein durchgängiger 1.78:1-Bildtransfer. Das 16:9-Spektakel entspricht natürlich keinesfalls den Ansprüchen an einen Hollywood-Titel, also einen Spielfilm. Vielmehr geht es hier um eine Sachsendung, die sich auf eine Vermittlung von Wissen konzentriert und – hoffentlich – ganz einem Thema verschrieben hat, eben auch technisch. Und ich denke, ich möchte dies bejahen. Also keinesfalls können es die gebotenen Interview-Ausschnitte oder Archiv-Aufnahmen von vor zig Jahren mit den Potenzialen des heutigen Heimkinos aufnehmen. Wer dies hofft, der wird enttäuscht sein. Wer hingegen mit echten Situationen und eben echter Qualität rechnet, bitte sehr.
Ganz auf der Höhe der Zeit ist verständlicher Weise auch nicht der Ton. Wie sollte er es denn auch sein, schließlich sind es hier und dort auch einfache Amateur-Aufnahmen, die eben mit verarbeitet worden sind, um ein noch besseres inhaltliches Bild zu erstellen. Dass dabei das technische Bild eben nicht ganz so gut bei wegkommt, muss verständlich sein und ist für mich nachvollziehbar. Der Ton ist vorhanden in DTS-HD 5.1 in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch, ebenfalls sind deutschsprachige Untertitel vorhanden, wenn man diese denn einschalten mag. Tonal ist alles in Ordnung, kaum mehrkanalig, dafür aber sauber.
[Fazit]
Mit seiner Laufzeit von immerhin 111 Minuten gehört der Dokumentarfilm auf dieser High Definition Blu-ray Disc zu den längeren Vertretern seiner Art. Das Thema ist nicht nur rasant, auch die Spieldauer verrinnt praktisch wie im Flug. Alles soweit so gut, denn Dank der Tatsache, oder besser des Umstands, dass praktisch kein Bonusmaterial enthalten ist, hinterlässt auch das Menü einen sehr aufgeräumten Eindruck. Oh, doch, etwas ist doch noch mit von der Partie: ein Wende-Cover. Mit einem Erscheinungstermin am 28. März 2014 zu einem Preis von rund 16,- Euro richtet sich „One“ eindeutig an den modernen Formel 1-Fan. Pünktlich zum Saison Start 2014. Tolle Bilder und eine tolle Stimmung.
Andre Schnack, 03.04.2014
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