[Einleitung]
„Open Water“ wurden oftmals als „Blairwitch Project“ auf dem Wasser bezeichnet. Wird der Film dieser Bezeichnung gerecht? Regisseur Chris Kentis fertigte sein ambitioniertes Filmprojekt 2003 als US-amerikanische Filmproduktion an. In den Hauptrollen sind Blanchard Ryan, Daniel Travis, Saul Stein, Estelle Lau und Michael E. Williamson zu sehen. Das Drehbuch zum Film schrieb gleichfalls Regisseur Chris Kentis. Die DVD Version von „Open Water“ erscheint aus dem Programm der universumfilm und wir konnten eine kurze Rundfahrt mit der Disc drehen.
[Inhalt]
Sonne, Strand und ein Tauchgang auf hoher See – Susan und Daniel beschließen, Berufsstress und Beziehungsprobleme auf einer romantischen Urlaubsreise über Bord zu werfen. Kurz nach der Ankunft im Ferienparadies erwartet sie der lang ersehnte Tauchtrip. Gemeinsam mit anderen Sporttauchern steuert das Paar auf einem kleinen Boot ein traumhaftes Riff inmitten des Ozeans an. Sogar Haie soll es dort geben – allesamt harmlos, wie der Skipper versichert. In Zweierteams stürzen sich die Taucher in die Fluten, während der Skipper sicherheitshalber jeden einzelnen seiner Kunden auf einer Strichliste abhakt. Doch er hat sich verzählt. Als Susan und Daniel zum vereinbarten Zeitpunkt wieder auftauchen, fehlt jede Spur vom Boot – und das Paar findet sich mutterseelenallein im offenen Meer wieder. Zunächst glauben die beiden an ein Missverständnis. Aber schon wenig später müssen sie sich eingestehen, dass sie tatsächlich vergessen wurden. Was als erholsamer Urlaub begann, wird zum Kampf ums nackte Überleben. Was genau lauert unter ihnen im dunklen Abgrund des Meeres?
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Bei „Open Water“ sollte man keinesfalls in Richtung des Westerns „Open Range“ denken, denn hier handelt es sich um ein weitaus feuchteres, aufregenderes Thema. Der Film setzt mit der Brechstange dort an, wo die meisten Leute ihre Ängste besitzen. Zum Beispiel die Angst vor tiefen, weiten Gewässern. Das Schwimmen im vermeintlichen ungefährlichen Tiefen übte schon immer eine gewisse Unbehaglichkeit auf mich aus. Und die Frage „was befindet sich gerade im Trüben unter mir“ habe auch ich mir stets gestellt. Die Beantwortung in „Open Water“ lädt nicht gerade zu einem Taucherurlaub ein und schürt die stets vorhandenen Ängste.
Die Umsetzung gelang gut, hochwertig und doch mit sehr einfachen Mitteln. Und da sich der Großteil der Laufzeit auf dem Meer abspielt, kann man nicht gerade von aufwendigen Sets sprechen. Doch um so gewichtiger erscheint die Umsetzung und angewandte Technik. Die Kamerafahrten und eingefangenen Bilder müssen den Film nach vorne bringen, eine spannende Geschichte erzählen und dafür Sorge tragen, dass der Betrachter auch das von den guten Darstellern gespürte Angstgefühl vermittelt bekommen. „Open Water“ gelingt die Aufgabenstellung gut. Visuell und akustisch erinnert das Werk an Independent-Produktionen.
[Technik]
„Open Water“ wurde mit einer Digitalkamera gedreht, das Format beläuft sich auf 1.85:1. So entsteht zum einen eine sehr authentische Wirkung beim Betrachter, da man durch die Qualität des Films noch mehr das Gefühl erhält live dabei zu sein, und zum anderen leider damit verbunden auch eine nicht ganz so hochwertige Wiedergabe-Qualität. Der gesamten Qualität merkt man ihren Ursprung an, so haben wir zwar einen guten Kontrast, jedoch eine weniger gute Kantenschärfe und ein nicht so üppigen Detailreichtum zu verzeichnen. Von Drop-Outs oder großartig störenden Verunreinigungen bleibt die Mattscheibe verschont. Ein leichtes Rauschen, das sich durch die gesamte Laufzeit von „Open Water“ zieht entwickelt sich leider zum Ärgernis.
Was soll es schon auf dem Wasser für große Töne spucken? Abgemischt im Dolby Digital 5.1-Tonformat kommt das Antlitz des Films zeitgemäß daher. Die Akustik wirkt authentisch und vermittelt den Eindruck des „über die Schultern Schauens“ und des „dabei Seins“. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ kehrt eine Seite der akustischen Leistung den Rücken zu, während die andere Seite genau durch diesen beinahe schon praktizierten Minimalismus auftrumpft und mit einer beängstigenden Stimmung aus Meeresrauschen und den zitternden Stimmen der Protagonisten Stimmung erzeugt. Störungen gibt es kaum, weder von der Abmischung, noch von der Wiedergabe. Neben der Auswahl über deutschen oder englischen Ton können auch noch Untertitel in den Sprachen abgerufen werden.
[Fazit]
Kein Fischen im Trüben, sondern ein knallhart kalkulierter Psychothriller. „Open Water“ unternimmt eine Reise in das Meer und die Tiefen der menschlichen Psyche. Und das auf eine Laufzeit von rund 77 Minuten. Abgelegt wurde der Titel auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wir werden nicht nur Zeuge eines Urlaubs, der ins Wasser fällt, sondern erhalten auch noch eine ganze Menge interessant anmutendes Bonusmaterial geboten. Erreichbar über ein einfach gehaltenes Menü ergibt sich die Auswahl auf:
- Audiokommentar
- Interviews
- Making Of
- Reportage
- Nicht verwendete Szenen
- Hinter den Kulissen
- Internationale Trailer
- Bildergalerie
Das Material gibt tolle Einblicke in die Entstehung dieses Erfolgsfilms, der gerade einmal mit einem Budget von knapp 130.000,- US-Dollar produziert wurde. Da dieses Werk gehörigen Abstand von den üblichen Hollywood-Produktionen aufweist, ist es umso erfreulicher, dass rund 60 Minuten Zusatzmaterialien ihren Weg auf diese DVD gefunden haben. Die universumfilm begeistert nicht gerade in den technischen Belangen, macht dieses jedoch in Ausstattung und Inhalt wieder wett. Erscheinungstermin war der 14. März, die Altersfreigabe wurde bei „ab 12 Jahren“ bestimmt.
Andre Schnack, 29.03.2005
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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