[Einleitung]
Es gibt einige Filme, die mit der Isolation des scheinbar grenzenlosen Weltraums und der menschlichen Psyche spielen. Darunter der fantastische „Gravity“ oder auch „Apollo 13“ oder „Event Horizon“. Mit „Orbiter 9 – Das letzte Experiment“ (Originaltitel: Órbita 9) kommt als spanisch, kolumbianische Ko-Produktion und entstand als das Ergebnis der Arbeiten als Autor sowie Regisseur Hatem Khraiche. In den führenden Rollen sind unverbrauchte, frische Gesichter zu sehen: Clara Lago, Alex Gonzalez, Andres Parra und Belen Rueda. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint von Koch Media.
[Inhalt]
Allein im Weltraum: Die junge Helena lebt isoliert auf einem interplanetaren Kolonialschiff. Nachdem ihre Eltern das Raumschiff aufgrund von technischen Problemen vor drei Jahren verlassen haben, hatte Helena keinen menschlichen Kontakt mehr. Als eine Raumstation auf ihrem Weg das Notsignal empfängt, naht Rettung in Gestalt des jungen Technikers Alex. Zwei Tage bleiben der jungen Frau nun, ihr Defizit an menschlicher Interaktion auszugleichen, bevor sie wieder alleine ist. Doch der Abschied von Alex ist noch längst nicht das Ende. Und Realität nicht immer das, was sie zu sein scheint…
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
„Oblivion“ und „Edge Of Tomorrow“ haben wir damals auch sehr gut gefallen. Ohne, dass es mir dabei um Tom Cruise geht, den ich eher in Titeln wie „Minority Report“ oder „Jack Reacher“ schätze. Beides waren gute Science-Fiction Titel mit philosophischen Ansätzen. „Orbiter 9“ arbeitet nach bewährten Prinzipien und spinnt sich somit eine schlussendlich doch recht spektakuläre Fiktion zurecht. Diese ist nicht nur teils beklemmend und beängstigend in ihrem Charme, sondern weist auch eine gewisse, spürbare Spannung auf.
Hier entscheidendes Element, die Romanze ist nicht nur Nebensache, sondern erstrahl in einem solchen Licht am Beginn und entwickelt sich dann zu einem tragenden Element in der Geschichte und dem weiteren Verlauf des Films, 95 Minuten geht der Spaß hier und die handwerklichen Kniffe und Ergebnisse bei den technischen Inszenierungen und den computergenerierten Bilder können sich durchaus sehen lassen. Ich war nicht durchgehend mit dem Erzähltempo einverstanden, dies sollte nur als Randnotiz bewertet werden. Alles in allem eine durchaus interessante Sci-Fi-Romanze mit Ah-Effekt.
[Technik]
High Definition gibt es hier im Format 2.35:1, entsprechend gemäß 1080p formatiert und somit bestens für die Wiedergabe in einem HD Umfeld geeignet. Vorrangig, nahezu ausschließlich, gibt es künstlich ausgeleuchtete Innenaufnahmen vor die Augen. Entsprechend blass, eher blau-grau, ergeben sich auch die Szenerien, die eine ungefähre Vorstellungen davon geben, welche Vielfalt wir im Gegensatz hier auf der Erde täglich sehen können, alleine schon mit einem Blick aus dem Fenster – oftmals. Die technischen Gegebenheiten sind in Ordnung, der Kontrast arbeitet sich ein und die Kompression macht keine Sorgen.
Was hat die Disc im Angebot? DTS-HD Master Audio 5.1-Mehrkanalton in den Sprachen Spanisch und eben Deutsch. Untertitel sind optional ebenfalls in der eingedeutschten Version aufzufinden. „Orbiter 9“ ist kein action-bepacktes Highlight, dass auf eine exzessive Surround-Effekte Nutzung aus ist. Eher ruhigere Töne werden hier angeschlagen, die Sprache ist dabei zaghaft sensibel, jedoch zu verstehen. Musikalische Momente nehmen die Stimmung nie ganz ein, füllen jedoch das ansonsten eher eingeschränkte räumliche Spektrum angenehm aus.
[Fazit]
Science-Fiction Filme müssen keinesfalls aus den USA und Hollywood kommen. Sie können auch ganz woanders entstehen und doch eine hohe Filmgüte aufweisen. Allerdings zumeist unter Einsatz weniger hoher Mittel. So ist das auch hier, wobei ich mir zu keinem Zeitpunkt irgendwie bewusst war, dass es sich um kein Effekte-Feuerwerk handelt. „Orbiter 9 – Das letzte Experiment“ gefällt auf der High Definition BD und überzeugt inhaltlich, denn die Ausstattung lässt ordentlich zu wünschen übrig, es ist ja auch Weihnachten. Denn mehr als Trailer gibt es nicht zu finden. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren. Am 7. Dezember startete dieses Gefährt hier durch, zu rund 17,- Euro.
Andre Schnack, 05.01.2018
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