[Einleitung]
Koch Media bringt uns mit dem Agenten-Comedy Titel „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ (Originaltitel: OSS 117: Cairo, Nest of Spies) einen Film in den Handel, der sich als Opfer den klassischen Geheimagenten aussuchte und im speziellen der James Bond-Figur widmet. Jedoch im Gewand einer Comedy, die sich über bestimmte Genre-Eigenheiten lustig macht. Regisseur Michel Hazanavicius fertigte die französische Produktion 2006 nach einem Drehbuch von Jean-François Halin. In den führenden Rollen sehen wir Jean Dujardin, Bérénice Bejo und Aure Atika. Wir konnten uns diese High Definition Blu-ray Disc Fassung aus dem Hause Koch Media genauer anschauen, waren gespannt und berichten aus erster Hand…
[Inhalt]
Er ist ungeschickt, ungebildet und unwiderstehlich: Frankreichs Antwort auf James Bond – Agent OSS 117! Ägypten 1955: Kairo ist ein Schmelztiegel, in dem Geheimagenten aus aller Herren Länder unterwegs sind. Jeder spioniert gegen jeden, jeder sabotiert jeden: Franzosen, Engländer, Sowjets, die Familie des gestürzten Königs Farouk sowie islamische Extremisten. Um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen und eine geheime Mission zu erfüllen, entsendet der französische Präsident seine ultimative Geheimwaffe, den Stolz des Geheimdienstes, den Helden Europas, in den Hexenkessel Nordafrikas: Hubert Bonisseur de La Bath, alias OSS 117 (Jean Dujardin)!
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Als Eingangsvoraussetzung für die Bewertung von „OSS 117″ möchte ich verstanden wissen, dass ich nicht nur ein Freund der James Bond-Filme bin, sondern auch Persiflagen à la „Austin Powers“ zu schätzen weiß und mich herrlich an ihnen erfreuen kann. War dies bei „OSS 117″ ebenfalls so? Ich wünscht es gebe eine sehr klare Antwort darauf, gibt es aber nicht – zumindest nicht aus meiner Wahrnehmung heraus. Denn mir gefiel dieser Titel nur beschränkt und ich kann ihn nur eingeschränkt empfehlen. Dies liegt nicht an der Handwerkskunst, die das Team um Regisseur Michel Hazanavicius an den Tag legte, sondern vielmehr an der Entwicklung der Story und auch ein wenig am Humor der Inszenierung.
Wir erhalten aus OSS 117 heraus zwar einige Schmunzler und sogar hin und wieder einen echten Lacher. Ein Vergleich mit den „Austin Powers“ Titeln hingegen wäre unfair und OSS würde – zumindest was die Massentauglichkeit angeht – den Kürzeren ziehen. „OSS 117″ hat keine Slap-Stick Einlagen, sondern konzentriert sich auf eine leicht überzogene Darstellung agentenfilmtypischer Aspekte, stellt die verdeckten Ermittlungen und Arbeiten mit einem Augenzwinkern als weniger relevant dar und bietet zu den typischen Figuren wie Held und Bösewicht entsprechende Pendants. Alles in allem gut, aber nicht sehr gut; auch unterhaltsam, jedoch nicht sehr unterhaltsam.
[Technik]
Diese Blu-ray Disc Fassung von „OSS 117″ in High Definition bietet einen waschechten 1080p Transfer zum Besten, und zwar im Originalformat 2.35:1. Das 16:9-Geschehen weist sich von Beginn an mit einem unbestechlichen Charme auf, der genau so wirkt, wie es die 60er Jahre Filme eben tun. Da sind hin und wieder etwas fahl wirkende Farben als stilistisches Mittel zu werten und nicht als Schwäche des ansonsten sehr guten Bildes. „OSS 117″ verfügt im Grundsatz nämlich über einen guten Kontrast, sinnvoll gewählte Farben und einen angenehmen Schärfegrad, der sich in einem guten Detailniveau niederschlägt. Rasche Bewegungen sorgen für keinen Abbruch in der Leistungskurve, ebenso wenig Nachaufnahmen von Gesichtern. Kompressionsartefakte bleiben aus, wir erhalten kein Rauschen vor die Augen.
„OSS 117″ bietet DTS HD 5.1 Master Audio Ton, wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch und Französisch. So richtig geht die Luzi hier tonal nicht ab, so dass sich beide Soundtracks auf die klare Wiedergabe von Sprachausgabe und musikalischer Begleitung konzentrieren. Immer dann, wenn es die Situation erfordert springt auch die Fähigkeit ein, sinnvoll platzierte Hintergrundgeräusche abzubilden. Eine spürbare räumliche Wirkung bleibt einem diese Blu-ray Disc letztendlich schuldig. „OSS 117″ verbindet gute Sprachausgabe mit einer thematisch musikalischen Begleitung und erntet dafür eine Bewertung, wie man sie im oberen Mittelfeld gewohnt ist. Untertitel kommen wahlweise in deutscher Sprache zum Einsatz.
[Fazit]
„OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ hat seine Momente, schwächelt auf seiner Laufzeit von rund 99 Minuten immer wieder und wirkt schlussendlich leider ein wenig lieblos auf mich. Wie immer ist es Geschmackssache und es gibt mit Sicherheit Leute im Publikum von „OSS 117″, die den Film so wie er ist sehr gern anschauen und über seine Schwächen hinweg sehen. Auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc (BD Typ 50) finden wir neben dem Hauptfilm nur einen kleinen Anteil der Extras, weitere befinden sich auf einer DVD, die der Verpackung beiliegt:
- Audiokommentar mit Regisseur und Hauptdarsteller
- Dokumentation über die Dreharbeiten „Keine Ferien für OSS 117“ (ca. 67 Minuten)
- Sketch „Frikadellen und falsche Bindungen“ (ca. 12 Minuten)
- Gaumont Wochenschau: Weltnachrichten (ca. 5 Minuten)
- entfallene Szenen (ca. 16 Minuten)
- Making of (ca. 20 Minuten)
- Featurette über die Synchronarbeiten
- Originaltrailer
Alle Bonusmaterialien sind gelungener technischer Qualität und können sich inhaltlich durchaus behaupten. Sie vermitteln einen guten Informationsgehalt und unterhalten zudem noch ein wenig. „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ kommt mit Regionalcode 2 daher und erscheint am 25. September zu einem Preis von knapp unter 20,- Euro. Die Altersfreigabe der High Definition Disc liegt bei ab 12 Jahren. Wer sich offen gegenüber Parodien und Comedys gibt, der wird auch seine Freude mit Jean Dujardin als OSS 117 haben.
Andre Schnack, 14.09.2009
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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