[Einleitung]
Panama in Südamerika hat eine bewegte Geschichte. Panama-Stadt, der Panama Kanal – alles weltbekannt und doch aus unserer Warte weit entfernt. Der Action-Thriller „Panama“ von Regisseur Mark Neveldine nach einem Drehbuch von Daniel Adams nach einer Geschichte von William Barber stützt sich auf die unruhigen Jahre in den wilden 1980er Jahren. In den führenden Figuren des Films mit dem internationalen Tag-Line Zusatztitel „The Revolution is Heating Up“ sehen wir Naben Cole Hauser auch Mel Gibson. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Fassung des Streifens aus dem Hause EuroVideo Median genauer ansehen.
[Kommentar]
Zugpferd dieses Titels ist nicht Mel Gibson, wie es das Cover eventuell vermuten lässt. Doch falsch gedacht, es ist Cole Hauser. Soweit so gut, nicht weiter wild. Wäre doch nur die Substanz des Titels etwas intensiver, tiefgründiger, glaubhafter und unterhaltsamer, dann wäre vielleicht ein adäquater Action-Titel daraus geworden. Mir gefiel der optische Stil zwar noch im Intro des Films, in welchem die Schauspieler und Crew vorgestellt werden, im weiteren Verlauf nahm diese Begeisterung jedoch stark ab. Die Kamera ist oft bewusst verwackelt, was den Nahaufnahmen meines Erachtens gar nicht so gut tut, wenn sich die Protagonisten unterhalten.
Ohnehin treten relativ viele, recht zackige Schnitte auf. Dadurch gewinnt der Film zwar nicht an Action, aber ein wenig an Hektik und Nervosität. Der ganz leichte Humor in den Dialogen macht Appetit auf mehr, die Action ist in Ordnung und die teils historischen Archivaufnahmen, die über TV-Geräte immer wieder Einzug in den Film erhalten, bringen uns eine turbulente Zeit näher. Eine Zeit, in der die US-Administration das Ruder von Panama in die Hand zu nehmen versuchte. All das ist ein gelungener Hintergrund, doch sind die Ausführung und schlussendlich auch der Kern des Films ein wenig blass geraten.
[Technik]
„Panama“ hat zwar einen einprägsamen Titel, doch das war es dann auch schon mit der weltmännischen Art. High Definition erfolgt hier erwartungsgemäß mittels vollen 1080p/24-Aufnahmen, formatiert in einem 1.85:1-Gewand. Das Format sollte mehr bieten, dachte ich, denn immerhin handelt es sich um einen Action-Film. Insgesamt ist die visuelle Darbietung auch in Ordnung, nur hin und wieder fiel mir ein leichtes Nachziehen und zartes Ruckeln der Bewegungsabläufe auf. Die Kompression verläuft weitgehend unauffällig, die Kontraste und Farben sowie die Konturenzeichnung gehen ebenfalls klar mit dem, was man erwartet.
„Panama“ klingt wahlweise in deutscher Synchronfassung (ohne Mel Gibsons Standard-Stimme) oder aber im englischsprachigen Original daher. Beides erfolgt im DTS-HD Master Audio Format mit 5 Kanälen plus Tieftöner (5.1). Alles in allem war ich mit diesem Aufgebot in Theorie sowie Praxis zufrieden. Stimmen sind verständlich, ein Motorrad knattern mit tiefem Bass und Schusswechsel wirken ausreichend dynamisch. Soweit so gut, jedoch auch nicht einen Deut mehr, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt. Mithin eine Standard-Darbietung, die dem Inhalt gerecht wird, jedoch keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlockt.
[Fazit]
Die besten Jahre des Mel Gibsons sind vorbei, wie es scheint. Als er noch den Zigarren rauchenden Fiesling in „Boss Level“ mimte, nahm ich ihn die Rolle ab. Viel Bildschirmpräsenz hatte er in diesem Film nicht, hier ist das nicht großartig anders. So verließ man sich 98 Minuten auf Cole Hauser und andere, was ganz gut klappt, jedoch schlussendlich nicht überzeugt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren, der Inhalt nimmt Platz auf einer Blu-ray Disc, die ohne jegliche Extras daher kommt. Erscheinungstermin ist der 8. September 2022 zu einem Preis von rund 15,- Euro, was mir angesichts der (nicht vorhandenen) Ausstattung nicht günstig erscheint.
Andre Schnack, 22.08.2022
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |