[Einleitung]
Mit „Particle Fever – Die Jagd nach dem Higgs“ betreten wir die Welt der Physiker. Theoretische sowie praktische Physiker beschäftigen sich seit Menschengedenken mit der Frage nach der Entstehung des Universums. Oftmals auch mit philosophisch anmutenden Hintergrund. Einer der mit Sicherheit bekanntesten von ihnen trägt den Namen Stephen Hawking. Doch zurück zu „Particle Fever“, einer Dokumentation von 2013 von Regisseur Mark Levinson. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von polyband und gesellt sich praktisch im direkten Bezug zur bereits hier besprochenen Streaming Version von Netflix. Wer Dokumentarfilme mag, der sollte auch diesem Werk eine Chance geben.
[Inhalt]
Inszeniert wie ein Thriller erzählt das Kino-Doku-Highlight die Geschichte von sechs Wissenschaftlern auf der Jagd nach dem „Gottesteilchen“. Dabei geht es um die ewige Frage: Wie ist die Welt entstanden oder woraus ist das Universums beschaffen? „Particle Fever – Die Jagd nach dem Higgs“ erzählt die packende Hintergrundgeschichte zum größten und teuersten Experiment der Menschheit. Im Fokus des Films stehen sechs Wissenschaftler bei ihrem Versuch, die Mysterien unseres Universums zu entschlüsseln. Dabei werden die Erfolge und Rückschläge dieses inspirierenden und wichtigsten wissenschaftlichen Durchbruchs auf unserem Planeten dokumentiert.
Bei der Inbetriebnahme des Large Hadron Colliders, eines der größten und teuersten Physikexperimente in der Geschichte der Menschheit, haben sich 10.000 Wissenschaftler aus über 100 Ländern für ein einziges Ziel zusammengeschlossen: die Mysterien des Universums zu ergründen. Dafür bilden sie die Bedingungen nach, die unmittelbar nach dem Urknall bestanden haben – unter anderem, um das berühmte Higgs-Boson zu finden, das aller Materie ihre Masse verleiht. Die Helden sind jedoch mit einer noch größeren Herausforderung konfrontiert: Haben wir das Limit erreicht, um zu verstehen, warum wir überhaupt existieren?
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Im wesentlichen ist diese Veröffentlichung lediglich von der Darreichungsform anders als die bereits getestete Streaming-Variante aus dem Netflix Angebot. „Particle Fever“. Drum bleibt es inhaltlich beim Kommentar vom 2. April 2015:
Einige interessante Betrachtungen, die sich hier aufzeigen. Faszinierend, wie eine solch aufwendige Technologie entstehen konnte. Die weltbesten Wissenschaftler und Forscher haben derart gehirnt, als das es zu einem Ergebnis kam, welches Jahre an Arbeit und Milliarden verschlang. Viele fragen sich wofür? Doch darum geht es nicht. Es handelt sich am Anfang auch gewissermaßen um theoretische Physik. Das kenne ich bislang eigentlich nur aus „The Big Bang Theory“ in Form von schrägen Nerds mit sozialen Defiziten. Forschung darf nicht vor ökonomischem Hintergründen entstehen. So sagt es natürlich auch diese Sendung.
Wofür ist das alles? Vielleicht für gar nichts, außer eben, dass wir alles verstehen. – noch ein sinngemäßes Zitat eines theoretischen Physikers, der an einem Teilchenbeschleuniger arbeitet. Diese Sendung zeigte mir auf, wie das alles zusammenhängt und mit welchen Fragen sich diese Menschen befassen und was die möglichen Erkenntnisse bedeuten könnten. Ohne auf Sensationsgeilheit aus zu sein gefallen die vermittelten Inhalte sehr gut. Begeisterte Forscher äußern sich und wir werden als Betrachter Teil einer Kultur, die sehr speziell ist. Und so wertvoll.
Teils sehr beeindruckende Bilder, die ein unheimliche Faszination auf mich ausübten. Ehrfürchtig schaute ich auf Szenerien, die eine Technologie zeigen, die es genau einmal auf der Welt so gibt, wie sie dort steht: einen Teilchenbeschleuniger, bzw. Collider, der von Stockwerk zu Stockwerk über feinste und hochentwickelte Technik verfügt, kilometerlang seine Bahnen unter der Erde zieht, um die Fragen nach dem Ursprung unseres Universums zu verfolgen. Wahnsinn. Oftmals von Anmut geprägt ergänzt und unterstreicht ein passender und guter Music-Score die Bilder. Die Dialoge und Monologe erfolgen in englischer Sprache mit deutschen Overlay.
[Technik]
Das Bildformat bemisst sich auf ein Seitenverhältnis von 1.78:1 und füllt damit die Fläche eines 16:9-Wiedergabegeräts aus. Der Transfer erfreut sich eines gesunden Kontrasts, wenngleich es wenig Aufnahmen unter strahlendem Sonnenschein gibt, sondern häufig künstliche Beleuchtung vorherrscht. „Particle Fever“ hat einen speziellen Inhalt, denn immerhin sind viele Aufnahmen aus Laboratorien oder Forschungseinrichtungen. Wenn die Interview-Partner und freudig Auskunft gebenden Wissenschaftler unterwegs sind und die Kamera sie begleitet, hält das visuelle Geschehen Tritt und gibt kaum Anlass zur negativen Kritik. Rauschen oder Verunreinigungen halten sich in Grenzen, die Farben sind ordentlich und das Gesamtkonstrukt gefällt.
Die tonalen Seiten des Dokumentarfilms finden im DTS-HD 5.1-Format statt. Zur Auswahl stehen die Sprachfassungen Deutsch sowie Englisch. Wie sie häufig, ich gerate in eine Art Stereotypie, ist es auch hier der Fall. Der Ton trägt die Sendung nicht. Vielmehr ist er das Transportmittel für die Informationsvermittlung und stellt zudem etwas vom Hintergrundgeschehen dar. Viel ist das nicht und hier und dort wirft sich zwangsläufig die Frage auf, warum es überhaupt ein so theoretisch weiter Ton sein muss, oder aber warum dieses Potenzial dann nicht zumindest mehr genutzt wurde. Fehlbildungen oder Störungen treten nicht auf. Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch.
[Fazit]
Gesondertes Bonusmaterial gibt es hier auf dem Datenträger leider nicht vorzufinden. Und so fühlt sich der rund 99minutenlange Dokumentarfilm auf der High Definition Disc zwar wohl, jedoch auch etwas allein gelassen. Veröffentlichungstermin ist der 29. Mai 2015 zu einem Preis von rund 17,- Euro. Die FSK liegt bei ab 0 Jahren. Wer Physiker ist, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen noch anderen Bezug zum Inhalt. Ich empfand das Werk jedoch auch als Physik-Laie als sehr gut gemacht. Ich wurde gut unterhalten und erfreute mich an vielen Informationen, über die ich bislang noch gar nicht oder aber sehr wenig nachgedacht habe. polyband bringt uns eine technisch gelungene Blu-ray Disc in den Handel.
Andre Schnack, 26.05.2015
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