[Einleitung]
Im Privat-TV Programm des Senders Sat1 läuft derzeit eine Comedy-Serie mit einem prägenden Namen: „Pastewka“, mit – tataaa – Comedian Bastian Pastewka in der Hauptrolle. Doch nicht genug damit, denn die Kölner Comedy-Prominenz schart in seiner neuen Serie gleich einige Branchen-Kollegen in den aberwitzigsten Situationen und Geschichten um sich herum. So treten neben Bastians Freundin, gespielt durch Sonsee Neu, unter anderen auch Hugo Egon Balder, Anke Engelke, Oliver Kalkofe, Ingolf Lück und Christoph Maria Herbst mit in den Episoden auf. Die Regie führte Joseph Orr in 7 der insgesamt 8 Folgen. Die komplette erste Staffel erscheint nun aus dem DVD-Angebot von SonyBMG.
[Inhalt]
In der mehrfach preisgekrönten SAT.1-Comedy-Serie, die im Herbst 2005 erstmalig ausgestrahlt wurde, ist der Name Programm. Ein Comedian spielt sich selbst und zeigt uns die intimsten Seiten seines „TV-Lebens“. Denn Bastian ist schließlich „Pastewka“: ein liebenswerter Turnbeutelvergesser mit blühender Fantasie, dem unbedingten Wunsch, immer alles richtig zu machen, ein paar kleinen Eigenheiten und dem Talent, das Passende zu sagen, meistens allerdings im unpassenden Moment…
(Quelle: fairpress)
[Kommentar]
Eine leichte und lustige Pfeifmelodie sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert der Sendung. Sie zieht sich durch den gesamten Verlauf jeder einzelnen Episode und setzt an den passenden Punkten ein. Was ebenfalls gut eingesetzt wurde: die herrliche Besetzungen in den Nebenrollen. Viele Comedy-Kollegen und Branchenfreunde treten in „Pastewka“ auf und leisten meist eben so gute Arbeit wie die Hauptfigur der Serie. Die ausgewählten Charaktere wirken dabei gut gezeichnet und plastisch genug um glaubhaft daher zu kommen. Auch der Regisseur arbeitete professionell. Neben ordentlichen Sets und Kostümen haben wir es auch mit modernen Kameraeinstellungen zu tun. Doch woraus entstehen eigentlich der Charme und die Spannung innerhalb der einzelnen Episoden?
Zum größten Teil entkeimt der Humor und Flair aus der Kombination des Pastewka-Charakters und der Story mit all ihren fiesen Überraschungen für die skurrile Haupt-Figur: Bastian selbst. Und er tritt auch wirklich in jedes Fettnäpfchen – egal wo sich dieses auch versteckt. Wird oftmals unerklärt unverstanden in Missverständnisse verwickelt und muss die Konsequenzen tragen und sich erklären, was auch nicht immer gelingt. Da können der zu-ordentliche Vater und Pastewkas Bruder Hagen schon einmal bei einer Wohnungsbesichtigung für „Land unter“ und Chaos sorgen. Die Stimmung leidet unter solchen Aktionen erheblich, was die Beziehung zu Bastians Freundin jedoch nicht dauerhaft schädigt.
Meist ist Pastewka irgendwie Urheber und Leidtragender zugleich. Der Betrachter hadert zwischen Mitleid und peinlicher Berührtheit und Charme. Und dann setzt die tölpelhafte Musik ein und begleitet das Geschehen nicht selten und passt einfach allzu gut zum Inhalt. Er ist nicht feinfühlig, freundlich oder hilfsbereit und entgegenkommend oder scheut irgendwelche „Notlügen“. Er ist gerade raus ehrlich. Und nimmt dabei keine Rücksicht auf die Gefühle anderer. Und es kommt immer dicke, meist dann noch schlimmer als es eh schon war. Schön auf die Kosten von Herrn Pastewka.
[Technik]
Das Bild der einzelnen „Pastewka“-Episoden wird sämtlichen Anforderungen an eine gute, deutsche TV-Produktion gerecht. Im Sinne der Anklage sind die Werte des Kontrasts, der Farbgebung und Sättigung in allen Punkten für schuldig befunden. Und das in Kombination mit einer plastischen Wirkung hinterlässt einen gut bis sehr guten Eindruck. Die Kantenschärfe kann nicht gerade für Jubelschübe sorgen, reicht jedoch aus und spendet ausreichend Detailreichtum. Das Bildformat beläuft sich auf den Vollbild-Transfer 4:3, 1.33:1. Fehlverhalten oder Qualitätsschwankungen treten dabei praktisch gar nicht auf. Auch arbeitet die Kompression sauber und fehlerfrei, es tritt keine Blockbildung auf.
Beim Ton der beiden DVDs muss klar sein, dass es sich um eine weniger spektakuläre TV-Präsentation handelt, die nicht aus der technischen Seite, sondern vielmehr aus ihrem Inhalt schöpft. So haben wir es mit einer mittlerweile eher untypischen PCM-Stereo-Soundspur in deutscher Sprache zu tun. Ihr können wahlweise – ebenfalls deutsche – Untertitel hinzugeschaltet werden. Der Klang ist recht zentriert und erfüllt lediglich die angeschlossene Lautsprecherfront. Großartiger Aufwand wurde in die akustische Abmischung nicht investiert, die Leistung geht insgesamt in Ordnung.
[Fazit]
Es erscheint mit dieser Veröffentlichung die erste Staffel der Serie „Pastewka“ mit insgesamt 8 Folgen zu je rund einer halben Stunde Laufzeit. Mithin fasst die erste der beiden enthaltenen Discs (eine einseitige Dual-Layer-Disc (Typ 9)) eine Laufzeit von ca. 290 Minuten. Auf dem zweiten Silberling, einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) befindet sich das Bonusmaterial des Sets, welches sich bequem und komfortabel über ein einfaches, animiertes Menü erreichen lässt. Es setzt sich aus folgenden Materialien zusammen:
- Folge 1 mit Audiokommentar 24´03´
- Folge 4 mit Audiokommentar 23´20´
- Folge 5 mit Audiokommentar 22´47´
- SAT.1 Bericht über „Pastewka“
- Making Of „Ein Tag mit Pastewka“
- „Ottmar Zittlau als der Bachelor“
- Bastian bei der „Goldenen Rose von Luzern“
- Trailer und TV-Spots zu „Pastewka“
- Trailer „Neues vom Wixxer“
- Pastewka-Quiz
Wir halten fest: so kann eine Bonus-DVD gerne wieder aussehen. Sie gefällt nicht nur durch einen interessanten Aufmachungsstil und einen einfachen Einstieg und die technische Qualität der Extras, sondern kann – und das ist wenn nicht noch wichtiger – inhaltlich auf ganzer Linie überzeugen. Es handelt sich um sinnvolle Beigaben, welche den Erfolg der Serie dokumentieren und ausreichend Hintergrundwissen vermitteln. „Pastewka“ erschien am 15. September zu einem Preis um 20,- Euro im Handel. Ohne Altersbeschränkung. Seit dem 8. September läuft bereits eine neue Staffel von „Pastewka“ im Fernsehen. Empfehlenswert.
Andre Schnack, 28.11.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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