[Einleitung]
Unter dem prägnanten Titel einer faszinierenden Märchengeschichte erscheint aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment der DVD-Titel „Peter Pan“. Regisseur P. J. Hogan (Die Hochzeit meines besten Freundes) versuchte sich mit diesem 2003 in den USA abgedrehten Werks in einem ganz anderen Genre. Damit man auch von einem echten Hogan-Werk sprechen kann, kommt auch noch das Drehbuch zum Film aus den Händen von P. J. Hogan. Es wurden für diese Filmproduktion folgende Darsteller verpflichtet: Jason Isaacs, Jeremy Sumpter, Richard Briers, Olivia Williams, Lynn Redgrave und Ludivine Sagnier. Wir schauten uns die viel versprechende DVD an.
[Inhalt]
Abenteuer. Schwertkämpfe. Zauberei. Das ist der Stoff, aus dem Wendy die Gute-Nacht-Geschichten für ihre Brüder John und Michael strickt. Fasziniert lauschen sie abends den fantastischen Märchen ihrer großen Schwester. Doch sie hat noch einen begeisterten Zuhörer: Heimlich hört auch Peter Pan den spannenden Geschichten des Mädchens zu. Und kurz bevor Wendy auf das Erwachsenwerden vorbereitet wird, stolpern Peter Pan und die Fee „Glöckchen“ unfreiwillig ins Kinderzimmer – und damit beginnt für Wendy und ihre Brüder das Abenteuer ihres Lebens: ein wilder Flug in das zauberhafte Nimmerland, wo sie die atemberaubendsten Dinge erleben. Sie machen die Bekanntschaft von gefährlichen Piraten, stolzen Indianern, mysteriösen Meerjungfrauen, einem gewaltigen Krokodil – und dem hinterhältigen Käpt’n Hook, der Peter Pan verfolgt. Um ihn in seine Gewalt zu bekommen, schreckt Hook vor nichts zurück…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)
[Kommentar]
Es handelt sich bei dieser neuen Verfilmung der bekannten Geschichte von Peter Pan um ein aufwendigen und trickreichen Film. All die typischen Märchenelemente wurden hier aufgegriffen. Auch wurde durch die plastische Darstellung bestimmter Situationen so manch ein Rätsel aus Kinderaugen gelöst. Themen wie das Erwachsenwerden oder aber die Gabe der Fröhlichkeit und ihre Möglichkeiten unterhalten auf einem angenehmen Niveau, welche Kindern und jungen Mitgliedern im Publikum zusagen wird und Erwachsene nicht langweilt. Es geht zu einem gewissen Grad auch ziemlich ruppig zu und Mr. Hook scheut in seiner Wut nicht davor jemanden das Leben zu entziehen. Auf der anderen Seite wird durch die zarte und zögerlich wachsende Bindung zwischen Wendy und Peter ein freundliches und liebenswertes Gegengewicht geboten. Das Gute überwiegt eindeutig in der Geschichte, die mit einem beachtlichen Tempo vorwärts schreitet.
Von der Umsetzung her kann kaum etwas negatives berichtet werden. Sehr ansehnliche Kostüme und Ausstattungen prägen das Bild beim Betrachten des Films. Den letzten Schliff erhält das Geschehen durch die hochwertigen Special-Effects. Es gibt sie zuhauf, wenngleich sie oftmals im Verborgenen arbeiten und die ohnehin schicken Aufnahmen noch weiter optimieren. Die Ausleuchtung muss erwähnt werden, denn sie hat Stil und verleiht der Handlung eine angenehme und dichte Atmosphäre voller Zauber und wichtiger Details. Die musikalische Untermalung tut ihr Übriges dazu bei und wirkt wie ein kleiner Pfeil, der die Richtung der jeweiligen Situation angibt. Mal geht es wirklich lieb und nett zu, dann jedoch gibt es plötzlich spannende und unheimliche Situationen zu erleben. Der Humor des Films ist seicht aber tritt des Öfteren zutage und sorgt für Aufmunterung und Heiterkeit.
Die darstellerischen Leistungen halten den Betrachter bei Laune. Ob es die Darstellung von Peter Pan, Wendy oder die des bösen Hook’s sind, die gewählten Darsteller gehen in ihren Rollen auf und erzeugen ausreichend plastische Figuren. Regietechnisch scheute man keine Mühen und orientierte sich in vielen Aufnahmen an klassischen Vorlagen, was dem gesamten Film einen leicht antiquaren Charme verleiht. Insgesamt wird gute Unterhaltung geboten, die jedoch aufgrund zahlreicher sehr spannender oder böser Szenen noch nichts für Kinder unter 12 Jahren ist.
[Technik]
Eine Märchenwelt kommt einfach besser an, wenn sie entsprechend aussieht. Und man kann festhalten, dass die Optik hier stimmig ist und die Atmosphäre erfolgreich schürt. Der Bildtransfer wird im anamorphen Gewand 2.40:1 vollzogen und besitzt eine knackige und kontrastreiche Farbgebung, die den Gefilden um Peter Pan herum mächtig Leben einhaucht. Dabei kommt es ganz auf die entsprechenden Situationen an, was aus dem Bild geschieht. Aufnahmen in dunklen Szenen wirken teils unheimlich anmutend, verschlingen mitunter sogar ein paar Details. In helleren und lichteren Aufnahmen hingegen spielt der Transfer seine Kraft aus und es gibt prächtige und farbenfrohe Bild-Elemente mit einer guten Kantenschärfe vor die Augen. Auch die Kompression sieht gut aus.
Tonal geht es auf der Jolly Roger und im Nimmerland recht dynamisch zu. Da zahlreiche Actioneinlagen ihr Stelldichein geben, hat es der Mehrkanalton im Dolby Digital 5.1-Format nicht immer allzu schwer Stärke zu zeigen. Die Wirbelflüge durch die Wolken Nimmerlands, die Auflüge in gefährliche Unterwassergrotten oder aber der normale Aufenthalt im sicheren Versteck der verlorenen Jungs – es wird stets die passende Akustik geboten. Gute Hintergrundgeräusche zählen genau so dazu, wie auch die verständliche Sprachausgabe (wahlweise im englischen oder deutschen Wortschatz). Musikalisch wird ebenfalls ein angenehmes Spektrum des Tons abgebildet. Optionale Untertitel können in den beiden erwähnten Sprachen und Türkisch hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Wer Steven Spielbergs „Hook“ – trotz der Tatsache, dass Peter Pan von einen erwachsenen Darsteller verkörpert wurde – schätzte und das Thema mag, der sollte sich „Peter Pan“ unbedingt ansehen. Es ist zwar das gleiche Märchen, doch wird dieses auf der rund 109minutenlangen Laufzeit auf eine abweichende Darstellungsweise erzählt, die ebenfalls überzeugen kann. Über ein schmuckes aber sehr einfach gehaltenes Menü erfahren wir unter anderem auch mehr über die Filmproduktion. Und zwar durch die Inhalte der folgenden Extras:
- 19 Filmdokumentationen (inkl. Alternatives Ende und Entfallene Szene)
- Verschiedene Trailer
Das hört sich gewaltig an, ist es aber nur bedingt. Die verschiedenen, mehrere Minuten langen Featurettes bieten teilweise unveröffentlichte Szenen an und auch Aufnahmen von den Dreharbeiten, Ausschnitte von Set-Einblicken und ebenso einige Worte mit Beteiligten. Die Columbia TriStar Home Entertainment DVD kann ab dem 27. Juli zu einem für Columbia üblichen Preis erworben werden und wird den Käufern Spaß bereiten. Es handelt sich dabei übrigens um die „Extended Version“ wie an die Presse kommuniziert wurde. Wo da die genauen Unterschiede zur Kinofassung liegen, wurde nicht ganz klar. Die Altersfreigabe wurde festgesetzt bei ab 12 Jahren, was sehr angemessen erscheint. Ein Film für Kinder und Erwachsene. Eine DVD mit gutem Inhalt, einer sauberen Technik und etwas Ausstattung.
Andre Schnack, 30.06.2004
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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