Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber

Drama/Science-Fiction/Cinema
Drama/Science-Fiction/Cinema

[Einleitung]
Der Titel „Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber“ und das dazugehörige Cover lassen Gedanken an ein recht eigensinnigen Film aufkommen. Um was mag es sich bei diesem Titel wohl handeln? Ich erhielt die Chance vorab einen Blick auf Regisseur Kirill Serebrennikovs Werk zu werfen und konnte mir eine Meinung zu den Leistungen des Films bilden, in dessen Hauptrollen wir Semyon Serzin, Chulpan Khamatova sowie Vladislav Semiletkov neben weiteren sehen. Das Drehbuch schrieb der Regisseur auf Basis der Romanvorlage von Alexey Salnikov.

Inhalt
Eine von Grippe geplagte Familie im postsowjetischen Russland lebt ihre gewöhnlichen Tage mit außergewöhnlichen Geheimnissen aus – der Ehemann ist ein Klempner, der Alltagsmomente in wunderbar seltsame japanische Comics verwandelt, während seine Frau, eine Bibliothekarin, ein Faible für das Töten ausfällig gewordener Männer mit einem Küchenmesser hat.
(Quelle: farbfilm verleih)

[Kommentar]
„Ein Tag im Leben eines Comiczeichners und seiner Familie im postsowjetischen Russland.“ – das ist eine fantastische, skurrile Zusammenfassung. Und man wird sie eben noch ganz anders bewerten, wenn man dann diesen Film tatsächlich angesehen hat. Wer sich geschichtlich etwas auskennt, der erkennt hier viel, was praktisch aus der gezeigten russischen Gesellschaft herausquillt. Diese Menschen lebten einen großen Teil ihrer Zeit vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion und kommen mit dem Wandel und der eher negativen Welt danach nur bedingt gut klar.

Die Figuren sind plastisch, alles wirkt wie aus der Zeit gegriffen und die vom Fieber durchs Gehirn gequälten Gedanken Petrov’s sind eher frustrierter Natur. Oftmals hinterlassen sie einen etwas verwirrt zurück, damit wahrt der Film eine gewisse Integrität in seiner Art und Weise über Aufbau und Ablauf. Ob man das gut finden muss, das mag jeder für sich entscheiden. Der Stil der angewandten Handwerkskunst, also Kameraführung, Schnitt und Einstellungen, ist mindestens als eigensinnig zu bezeichnen. Ein schräges Stück Film, wie Fieber haben.

Überwiegend sehr farblos, oftmals grau in grau und ohne wahrnehmbares Sonnenlicht. Das ist Petrows Welt in diesem Film. Das Buch habe ich nicht gelesen, bin aber ziemlich sicher, dass der Autor eine sehr triste, gar trostlose Welt beschrieb. Ich konnte den Film vorab als Stream ansehen, sein Format bemisst sich auf das Seitenverhältnis 2.35:1. Der Ton war im Original vertreten und die eingeblendeten Untertitel spendeten mir Verständnis in Form deutscher Worte.

[Fazit]
„Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber“ erscheint Ende Januar, genauer am 26.01.2023 im Kino – was diesen Donnerstag ist. Der Film bietet eine opulente Laufzeit von 145 Minuten sowie eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren und wird von farbfilm verleih veröffentlicht. Wer ausgefallene Filme mag, nichts gegen frisches, unkonventionell anmutendes Kino einzuwenden hat und sich auch nicht damit schwertut, nur wenig des Gesprochenen zu verstehen, der sollte sich „Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber“ genauer anschauen. Definitiv interessant und auf eine eigene Art und Weise unterhaltsam.

Andre Schnack, 23.01.2023

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 

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