[Einleitung]
Jean-Louis Perez fertigte 2016 eine Dokumentation über einen Verein, der in den vergangenen Jahren immer wieder durch große Skandalen in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit gerückt wurde. Denn mit Sport kann man Milliarden verdienen, Fußball ist als Weltsport natürlich dafür prädestiniert. Der Titel lautet „Planet FIFA“ und ich konnte mir das 2016 veröffentlichte Stück im Rahmen des Netflix Streaming Angebots genauer anschauen und berichte darüber in folgenden Review.
[Inhalt]
Infolge des internationalen Skandals porträtiert dieser Film die Entwicklung des Weltfußballverbandes FIFA zu einer aufgeblasenen und korrupten Geldmaschine.
(Quelle: Netflix)
[Kommentar]
Ich bin sehr sicher, dass die Geschäftszwecke der FIFA durch Gier angetrieben werden. Nicht durch Sport. Alles andere ist nur Marketing. Der gemeinnützige Verein organisiert seit über 100 Jahren Fußballaktivitäten und so auch die Fußball-Weltmeisterschaften und andere Events und Turniere. Dabei ist sich die FIFA oftmals unbedingt sich selbst am nächsten. So reihten sich unter Sepp Blatter einige Skandale aneinander, so auch das Sommermärchen von 2006.
Heute ist die FIFA nach wie vor im richtig großen Geschäft und es darf daran gezweifelt werden, dass sich das System großartig geändert hat. So findet auch Hochleistungssport in völlig überraschenden Teilen der Welt statt, wie in Katar 2022 die Fußball-WM geplant ist. Diese Sendung setzt sich mit dem System der Bestechung und gegenseitigen Bevorteilung der FIFA auseinander und zeigt auch, welche gigantischen Kräfte und Mächte hier regieren.
[Technik]
Ein gewöhnliches Bild macht sich hier breit. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn für eine Dokumentation ist ein Cinemascope Bild keinesfalls gewöhnlich. So schauen wir hier auf 2.35:1-Aufnahmen, die sich einer rundum gesunden Qualität erfreuen, dabei aber nicht an das Niveau von Kinofilmen heranreicht, was wenig überrascht. Schließlich haben wir hier auch viele historische Quellen mit dabei, die den Durchschnitt etwas herab stufen. Alle aktuellen Erzeugnisse sind höherer Güte.
Widmen wir uns dem Ton der Sendung, der sich eben wie eine Dokumentation gibt und auch technisch derart daher kommt. Den eher eingeschränkten Umfang macht die hohe Verständlichkeit der Monologe und Dialoge nicht wett, dennoch stimmte mich die gesamte Akustik recht zufrieden. Wahlweise kann die Sprache in den Landesfassungen Französisch, Deutsch und Englisch vernommen werden. „Planet FIFA“ ist kein Film der großen Töne, sondern spielt eher in der akustischen Kreisliga.
[Fazit]
Das Runde muss ins Eckige. Unzählige Einzeiler entstammen den millionenschweren Mündern der Fußballgötter. „Mailand oder Madrid. Hauptsache Italien“ oder „… nicht gleich den Sand in den Kopf stecken“. Auf rund 94 Minuten gibt es einen faszinierenden Einblick in einen Sumpf aus Korruption, Macht und Einfluss sowie, ach ja, etwas Fußball ist auch dabei. Mir gefiel die Dokumentation gut.
„Ich habe fertig!“ – doch mein Favorit ist nach wie vor: „Ich sage nur ein Wort! Vielen Dank“…
Andre Schnack, 13.07.2017
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