[Einleitung]
Eine als kontrovers von manch einem eingestufte Dokumentation erscheint nun im Angebot des Streaming-Anbieters Netflix. Die Rede ist von „Power“ von Regisseur und Drehbuchautor Yance Ford von 2024. Am Drehbuch wirkte ebenfalls Ian Olds mit und vor der Kamera sehen wir unterschiedlichste Charaktere, darunter Charlie Adams, Baher Azmy und Paul Butler neben weiteren. Der Film über die Ursprünge der amerikanischen Polizei-Institution geht einem Thema und dessen Grundsätzen und Ideen auf die Spur und bringt Informationen sowohl Erkenntnisse ans Tageslicht, die durch den Nebel der Zeit in Vergessenheit gerieten…
[Kommentar]
Wenn die Polizei heutzutage in den US-Medien auftaucht, dann zumeist deshalb, weil ein Zivilist vermeintlich zu Unrecht oder auf eine merkwürdige Art und Weise zu Tode gekommen ist und Polizisten involviert waren. Darüber gibt es ganze Dokumentationen. Einige der Namen der zu Tode gekommenen Menschen gingen um die ganze Welt. Doch woran liegt das eigentlich? Steckt etwas dahinter, das wohlmöglich eine lange Zeit zurückliegt und somit auch aus dem Gedächtnis der Öffentlichkeit verschwand?
Dieser Dokumentationsfilm macht genau das, er stellt Fragen und verfolgt die Geschichte der Polizei in Nordamerika zurück bis zu ihren Wurzeln. Dabei wird klar, das Rassentrennung als Motivation und treibende Kraft ebenso ein Motiv war, wie das Kontrollieren von Minderheiten aus zweifelhaften Absichten. Ein krasser Gegensatz zu dem, was uns vor allem das US-amerikanische Privatfernsehen propagiert und weiß-machen will. Auch aus meinen persönlichen Erfahrungen aus den USA möchte ich den amerikanischen Ordnungshütern einen höheren Cowboy-Charakter attestieren.
Die historischen Meilensteine, die dazu führten, was wir heute kennen – entsprechend kommentiert und mit einigen Experten besprochen. So kann man das Konzept hinter „Power“ zusammenfassen. Dabei entstand eine zum einen interessante Sendung, zum anderen auch eine, die dazu anregt mehr über Dinge nachzudenken, die vermeintlich richtig und klug sind und doch vielleicht einfach nur derart kultiviert wurden, als das uns Dinge entgehen bei der Betrachtung. Schlussendlich bedingen sich hier eine Vielzahl an Faktoren, denke ich. Denn das Strafvollzugssystem, die gesamte Rechtssprechung sowie die Ausführung der ‚Polizei‘-Arbeit sind anders organisiert und aufgestellt, als hier in Europa.
[Technik]
Rein technisch betrachtet machte es mir Freude dem Inhalt zu folgen. Vor allem die aktuelleren Aufnahmen, darunter entsprechende Interview-Ausschnitte, fallen durch eine hohe Klarheit und Bildruhe positiv auf. Diese Aufnahmen verstehen auch in Sachen Farbgebung und Authentizität zu überzeugen. Ein hohen Charme sowie intensive Stimmung versprühen vor allem die Archivmaterialien. Sie sind entsprechend weniger hoher Güte abgebildet, was schlichtweg an der technischen Gegebenheit der damaligen Zeit lag. Kompressionsartefakte stören hier nicht.
Neben dem 16:9-Geschehen, das sich mittels 1080p-Aufnahmen per Stream nähert, gibt es eben auch den Sound. Entsprechend der Thematik einer eher sachgetriebenen Sendung, fallen die Dinge Räumlichkeit und Weite eher karg aus. Wir können neben dem englischen Originalton auch noch mehrere Synchronfassungen auswählen. Darunter eben auch die deutschsprachige Version per Overlay. Nahezu unzählige Sprachen per Untertitel werden optional eingeblendet.
[Fazit]
Mit einer Laufzeit von rund 88 Minuten gehört die Dokumentation zum Umfang eines Spielfilms und nimmt sich genug Zeit für bestimmte Aspekte der Betrachtung. Mit der Altersfreigabe von ab 12 Jahren hält man sich angesichts teils schrecklicher Bilder recht liberal und offen. „Power“ vermag von seinen inhaltlichen Aspekten her das zu sein, was damals viele darstellen oder sein wollten. Neben dem Hauptfilm gibt es keinerlei nennenswerte Extras oder Ausstattungsaspekte auszumachen und die Ausstattung ist eben die eines Streaming-Produktes.
Andre Schnack, 27.05.2024
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