[Einleitung]
Mit der Predator Collection erscheint eine recht schlicht gestaltete Blu-ray Umverpackung mit gleich drei Filmen darin: „Predator“ von 1987, „Predator 2“ von 1990 sowie „Predators“ von 2010. Alle Titel sind in HD sowie ihrem Uncut-Schnitt auf den Discs vorhanden. Im wahren Leben waren die auch alle schon einmal einzeln erhältlich, doch nun gibt es das auch als Set seit 2015. Anlässlich einer Sortier-Aktion in den dvdcheck.de Archiven fertigte ich einen kurzen Review zu dieser Collection. Wir erhalten somit Einblick in ein Action-Film Franchise und einer fürs Kino geborenen Alien-Figur, die über zwei Jahrzehnte ging von Twentieth Century Fox Home Entertainment.
[Inhalt]
Predator 1:
Eine Routinemission wird zum Horrortrip. Das Spezialkommando unter Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) soll im mittelamerikanischen Dschungel Geiseln aus den Händen von Guerilleros befreien. Doch die Männer bekommen es nicht nur mit einer Handvoll Rebellen zu tun. In der grünen Hölle lauert ihnen ein Gegner auf, der nicht von dieser Welt ist. Eine Kreatur, die das Töten als reine Lust betrachtet – und Elitesoldaten als willkommene Jagdtrophäen.
Predator 2 – UNCUT:
Vor Jahren hatte er sich seine Opfer dort gesucht, wo die Welt am unwegsamsten ist – tief im südamerikanischen Dschungel. Heute hat er ein anderes Jagdrevier gefunden – den Dschungel von Los Angeles. Hier schlägt der PREDATOR gnadenlos zu: Menschen verschwinden, verstümmelte Leichen stacheln die bis an die Zähne bewaffneten Drogenmafia-Gangs zu einem blutigen Bandenkrieg an. Angst und nackter Terror beherrschen die Stadt. Nur der Polizei-Sergeant Mike Harrigan (Danny Glover aus „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“) will sich nicht damit abfinden, ein leichtes Opfer zu sein. Er stellt sich dem übermächtigen Unbekannten…
Predators:
Eine Gruppe von Elite-Kämpfern aus den entferntesten Winkeln der Welt findet sich auf unerklärliche Weise auf einem fremden Planeten wieder. Schon bald ahnen sie warum: Sie wurden geholt und „ausgesetzt“, um einer neuen Rasse von Predatoren in einem mörderischen Spiel als Beute zu dienen.
Royce (Adrien Brody) führt die Gruppe an, die bis auf den Arzt Edwin (Topher Grace) aus menschlichen Kampfmaschinen besteht: Söldner, japanische Yakuza, Schwerverbrecher und Mitglieder des Todesschwadrons. Jetzt werden die skrupellosen Killer selbst gejagt – und systematisch eliminiert!
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
„Stirb langsam“-Schöpfer John McTiernan schuf ’87 „Predator“. Verschiedene Faktoren führten dazu, dass der Film unmittelbar mit Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger verknüpft ist. Ein Kampf Mann gegen Alien, Gut gegen Böse. America First! Knallharte Action in lebensfeindlichen Gefilden mit einem beinharten Widersacher, der auch noch hässlich wie die Nacht ist. Arnold hat es nicht leicht hier. Also, in jeder Hinsicht mächtig Camouflage auftragen und auf gehts in den Dschungel.
Der zweite Film hingegen hat nicht diese Neugierde, Spannung und den Moment der Überraschung auf mehreren Ebenen. Es wird zu wenig mit der Präsenz und der Kultur und den Motiven des Predators gespielt. Er ist da, die Menschen sind da, es wird getötet und gejagt. Die Verlagerung in die Stadt ergibt erzählerisch Sinn und wir erleben eben einen Großstadt-Dschungel. Danny – Ubercop – Glover ist Underdog und Cowboy zugleich und los gehts.
Während es beim ersten Film noch im tiefen Sinn um eine späte Auseinandersetzung mit dem Horror des Dschungel-Kriegs in Vietnam ging, so fehlt es „Predators“ wirklich an einer sinnvollen Grundlage für das, was hier präsentiert wird. Viele Schauspieler kommen in einem Umfeld wie eine Arena zusammen und treffen auf tödliche Gegenspieler. Wem der Motivmangel nicht wieder stört, der bekommt tolle visuelle Effekte vor die Augen und handfeste Action, die es allerdings unlängst mit den Maßstäben der Vergangenheit des Franchise aufnehmen kann.
Mir gefiel die Collection an sich gut. Die Zusammenstellung der Filme ohne „Alien vs. Predator“ ergibt Sinn. Für mich bleibt nach wie vor der Eindruck, als bestehe die Reihe eigentlich aus ausschließlich zwei Filmen, und zwar den ersten beiden. Sie erzählen dann doch – auch trotz eines schwächeren zweiten Films – eine Geschichte, die nennenswerten Zusammenhang und eine Logik aufweist. Das gefällt mir und steht den beiden hart inszenierten und brutal ausgestalteten Titeln sehr gut. Action stimmt, Effekte stimmen, wer nicht allzu zimperlich ist, der wird hier gut und technisch gelungen unterhalten.
[Technik]
Drei unterschiedliche Blu-ray Discs, alle aus dem gleichen Studio. Alle haben ein ordentliches Produktionsniveau und verfügten über ordentliche Budgets. So gibt es hier auch entsprechend hochwertige Aufnahmen. Insbesondere der erste Film mit seinem dichten, grün-in-grün Dschungel und das Großstadt-Setting des zweiten Films fordern den Transfer ordentlich. Der dritte Teil mit seiner Ausleuchtung tut dem ganzen auch keinen Gefallen. Alles in allem sind alle visuellen Darbietungen intensiv in den Farben, weisen ordentliche Bild-Details auf. Die Werke von 1987 und 1990 kommen in 1.78:1, der aktuelle Titel in 2.35:1, alle in 1080p mit sauberer Kompression.
Alle drei Titel leben von rasanten Schnitten, brenzligen Situationen und einer ordentlichen Portion satter Sound-Effekte. Dabei verlassen wir uns weitgehend auf einen Ton aus dem DTS Laboratories. Genauer gesagt zieht sich deutscher sowie englischer DTS HD-Master Audio Sound mit 5.1 Kanälen durch alle drei Filme als Konstante. Der Sound ist gelungen, begonnen beim sehr lebhaften und sauber abgemischten ersten Titel bis hin zum 2010 abgedrehten Film, der als einziger auch noch Dolby Digital Sound aufweist. Höhen und Tiefen sind gut ausgeprägt, jeder Soundtrack verfügt über ausreichend Bass-Fundament. Alles prima soweit.
[Fazit]
Das Set in dieser Form mit dem Titel „Predator Collection Uncut“ ist vor allem dann relevant, wenn man noch nicht alle enthaltenen Film hat, oder aber Platz sparen muss oder aber einfach alle Erscheinungsformen aus Sammler-Gründen sein eigen nennen möchte. Wie dem auch sei, wir erhalten die ungeschnittenen Versionen von „Predator“ und „Predator 2“ hiermit zwischen die Finger, was in der Vergangenheit nicht immer einfach war. Twentieth Century Fox Home Entertainment gönnte jeder einzelnen auch einige Extras.
„Predator“:
- Predators – Vorschau
- Predator: Die Evolution einer Rasse – Jäger mit extremer Perfektion
- Audiokommentar von Regisseur John McTiernan
- Textkommentar von Filmhistoriker Eric Lichtenfeld
- Wenn es blutet, kann man es töten: Making-of Predator
- Predator hautnah
- „Red Suit“-Spezialeffekte
- Predator Tarneffekte
- Kurze Aufnahmen
- 4 entfallene Szenen & Outtakes
- 2 original Kinotrailer
- Fotogalerie
- Profil des Predators
„Predator 2“:
- Audiokommentar von Regisseur Stephen Hopkins
- Audiokommentar der Drehbuchautoren Jim Thomas & John Thomas
- Jäger und Gejagte
- Evolution der Spezialeffekte
- Die Waffen des Predators; „Hard Core“ – Sonderberichterstattung
- Hinter den Kulissen
„Predators“:
- Audiokommentar von Robert Rodriguez und Nimrod Antal
- Prequel-Comics
- Die Rückkehr der Predatoren
- Die Vorgeschichte der Charaktere
- Die Auserwählten
- Entstehung einer Szene
- Entfallene und erweiterte Szenen
- Trailer
- Live Extras
Inhaltlich möchte ich nicht viel dazu kommentieren, die Extras sind toll gemacht und für rund 20,- Euro bekommen wir hier tollen Content ab 18 Jahren freigegeben rund um das sonderbare Alien, welches uns Menschen allem Anschein nach aus sportlichen und unterhaltungsfördernden Gründen jagt und tötet. Mit Sicherheit sind viele mit mir einig darüber, dass der dritte Film das inhaltlich und qualitative Schlusslicht bildet. Dieses drei Discs (BD 50) umfassende Set erschien im Herbst 2015 im Handel. Jemand, der z.B. nur den ersten Film bisher auf Blu-ray besitzt, ist mit diesem Set gut beraten.
Andre Schnack, 29.08.2017
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