[Einleitung]
Der Titel „Prey“ hat zwar vom Namen her nur die ersten drei seiner vier Buchstaben analog zum 1987 veröffentlichten „Predator“, doch inhaltlich soll es sich um ein Prequel handeln, welches rund 300 Jahre vor der heutigen Zeit spielt. Wir begleiten amerikanische Ureinwohner in einem scheinbar ungleichen, unfairen Kamp. Regisseur Dan Trachtenberg arbeitete nach einem Drehbuch von Patrick Aison und vor der Kamera mit Amber Midthunder, Dane DiLiegro, Harlan Blayne Kytwayhat, Dakota Beavers, Geronimo Vela und weiteren. Dieser Titel erscheint im Rahmen des Streaming-Dienstes Disney+ und ich erhielt die Möglichkeit mir vorab ein genaueres Bild über die Aspekte des Titels zu machen.
[Kommentar]
Ich war interessiert, immerhin so etwas wie ein neuer Predator-Film, dachte ich. Und ich wurde diesbezüglich auch nicht enttäusch, wenngleich mir der klassische Predator sowie jener in der Stadt aus dem zweiten Film, wesentlich lieber sind als das Wesen, das hier auf den Plan tritt. Es wirkt aber tatsächlich ein wenig wie eine Vorstufe dessen, was wir in den Filmen der Neuzeit zu sehen bekommen. Also, um was geht es hier eigentlich genau? Darum, dass wir den Zirkel des Lebens in gewiss brachial martialischer Art und Weise dargestellt bekommen.
Motto: Fressen und gefressen werden? Oder als Parabel auf die Menschheit, die eben auch einfach so daherkommt und sich nimmt, was sie will und das tut, was sie möchte? Auf jeden Fall ein Film, der unterhalten will. Soviel ist sicher. Seit „Cowboys & Aliens“ (2011) kann man Alt mit Neu kombinieren, sozusagen. Das geschieht hier auch. Viel Action, eben im Gewand und Zeitalter des 18. Jahrhunderts des Wilden Westens, ganz ohne glorreiche Westernhelden, oder sonst etwas in dieser Richtung. Die Einheimischen, einige europäische Siedler mit Schusswaffen und eben ein Predator auf der Jagd.
Vielmehr muss zur Story auch gar nicht an Worten verloren werden. Es geht dabei auch um die Reise einer jungen amerikanischen Ureinwohnerin – einer des Stammes der Comanchen, die sich mit dem Predator auseinander setzen muss. Dabei springt sie dem vermeintlich sicheren Tod hier so manches Mal von der Schippe. Glaubhaft? Muss es auch gar nicht immer derart sein, denn das gebotene Programm hier unterhält und ist zudem etwas blutig, was dem Thema und dem bösen Wesen durchaus gerecht wird. „Prey“ hat seine Momente, gut gemachte und visuell schicke Action und ist kurzweilig genug, allerdings erreicht der Titel nicht das Niveau der ursprünglichen Filme.
[Technik]
Wir erleben den Streaming-Titel mit einer durchweg hohen Bit-Rate. Auch gab es zu keinem Zeitpunkt auffällige Kompressionsartefakte oder Verunreinigungen, von denen zu berichten wäre. Alles passt soweit zusammen und auch die vielen weniger gut ausgeleuchteten Momente kommen prima zur Geltung. Ein Teil des 2.39:1-Transfers bietet tolle Landschaftsaufnahmen zum besten, die sich ebenfalls pudelwohl auf dem HD Datenträger fühlen. Soweit so gut. Kontrast und Farbgebung (wie zum Beispiel des Neogrün-farbene Blut des Predators) kommen ebenfalls gut zur Geltung und selbst in den zackig choreografierten Momenten ist das, was ich hier zu Gesicht bekomme, steht hoher Güte. Schön!
Beim Ton sieht und hört es sich nicht anders an. „Prey“ vermag von Beginn an ein dichtes Sound-Umfeld aufzubauen. Da wäre die klare Sprachausgabe, oftmals nur Monologe und eben die Diskussionen über etwaige Treffen. Aber das hat nichts mit dem vorliegenden „Prey“ zu tun. Dieser erklingt nämlich sehr gut, wie ich empfand. Mag auch daran liegen, dass hier praktisch kaum gesprochen wird, was mir ebenfalls entgegen kommt. Doch von der rein subjektiven- zur objektiven Rolle. Die Surround-Eigenschaften sind erwähnenswert, das Spektrum sowie die räumliche Weite gut. Schön zu hören.
[Fazit]
Wenngleich ich genoss, dass es hier ein wenig Back to the Roots geht, also Mensch gegen Predator – und nicht Massen an Biestern. Ein klein wenig störte ich mich an den Analogien im letzten Drittel zum Original mit Schwarzenegger. An Action reicher Sci-Fi-Titel, der eine gelungene Abwechslung bietet und doch nicht ganz so frisch wie erhofft daher kommt. Handwerklich praktisch einwandfrei, technisch gekonnt als Streaming für Disney+ verpackt. Am 5. August (heute) startet „Prey“ auf dem Disney Streaming Dienst Disney+ mit einer Altersfreigabe von ab 18 Jahren. Wer die Predator-Filme mag, der muss sich auch diesen Titel reingetan haben. Laufzeit 99 Minuten.
Andre Schnack, 04.08.2022
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